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Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Titel: Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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hinten in meinem Brougham ein Fenster, und wenn Sie Lust zu einer Fahrt über zwanzig Meilen haben, die Sie wieder an Ihren Ausgangspunkt zurückbringt, brauchen Sie sich nur an mich zu hängen. Außerdem kann ich Ihnen versichern, daß Ihre Bespitzelung meiner Person Mr. Godfrey Staunton in keiner Weise helfen wird, und es ist meine Überzeugung, daß der beste Dienst, den Sie dem Herrn erweisen können, darin besteht, sofort nach London zurückzukehren und Ihrem Auftraggeber zu erklären, es sei Ihnen nicht gelungen, ihn aufzustöbern. Die Zeit, die Sie in Cambridge verbringen, ist auf jeden Fall verschwendet. Ihr ergebener
    Leslie Armstrong‹
      »Der Doktor ist ein ausgesprochen ehrlicher Gegner«, sagte Holmes. »Nun, er erregt meine Neugier, und ich muß mehr wissen, ehe ich von ihm ablasse.«
      »Sein Wagen steht gerade vor der Tür«, sagte ich. »Da steigt er ein. Ich habe beobachtet, wie er zu Ihrem Fenster hochblickte. Soll ich einmal mein Glück mit dem Fahrrad versuchen?«
      »Nein, nein, mein lieber Watson. Bei all Ihrem angeborenen Scharfsinn sind Sie doch kein gleichwertiger Gegner für den ehrenwerten Doktor. Ich glaube, daß ich durch ein paar unabhängige eigene Erkundungen ans Ziel gelangen werde. Ich fürchte, ich muß Sie Ihren eigenen Einfällen überlassen, da das Erscheinen von zwei Fremden, die Nachforschungen anstellen, in so einer schläfrigen Gegend mehr Klatsch erzeugen könnte, als mir lieb ist. Sie werden sicherlich in dieser ehrwürdigen Stadt einiges Sehenswürdige finden, das Sie amüsiert, und ich hoffe, ich kann Ihnen bis zum Abend einen günstigeren Bericht geben.«
      Doch war meinem Freund noch einmal Enttäuschung beschieden. Am Abend kehrte er müde und erfolglos zurück.
      »Ich habe einen fruchtlosen Tag hinter mir, Watson. Da ich einigermaßen die Richtung kannte, die der Doktor einschlägt, verbrachte ich den Tag damit, all die Dörfer abzuklappern, die auf der Seite von Cambridge liegen, und erkundigte mich bei Gastwirten und anderen lokalen Nach richtenagenturen. Ich habe ein gutes Stück Weg hinter mich gebracht, habe Chesterton, Hinston, Waterbeach und Oakington abgegrast und überall eine Enttäuschung erlebt. Das tägliche Auftauchen eines Brougham mit zwei Pferden kann doch in verschlafenen Nestern nicht unbemerkt bleiben. Der Doktor hat wieder einen Stich gemacht. – Ist ein Telegramm für mich angekommen?«
      »Ja, ich habe es geöffnet. Das steht drin: ›Fragen Sie bei Jeremy Dixon vom Trinity College nach Pompey.‹ Ich weiß nicht, was das bedeutet.«
      »Ich schon. Es kommt von unserem Freund Overton und ist die Antwort auf eine Frage, die ich ihm gestellt habe. Ich werde Mr. Jeremy Dixon sofort ein Briefchen schicken. Dann zweifle ich nicht mehr, daß sich das Glück wendet. Gibt es übrigens Nachrichten vom Match?«
      »Ja» die hiesige Zeitung hat in ihrer letzten Ausgabe einen ausgezeichneten Bericht gebracht. Oxford hat mit einem Tor Unterschied gewonnen. Die letzten Sätze des Artikels lauten: ›Die Niederlage der Hellblauen kann man zur Gänze dem unglücklichen Umstand zuschreiben, daß der internationale Crack Godfrey Staunton fehlte, dessen Abwesenheit jede Sekunde des Spiels spürbar war. Das mangelhafte Zusammenspiel in der Dreiviertel-Reihe und die Schwäche in Angriff und Verteidigung machten die Anstrengungen eines schwer arbeitenden Sturms schier zunichte.‹«
      »Dann haben sich also die Voraussagen unseres Freundes Overton erfüllt«, sagte Holmes. »Persönlich stimme ich mit Dr. Armstrong überein, Rugby kommt auch nicht in meinen Gesichtskreis. Aber heute abend geht es früh ins Bett, Watson, denn ich sehe voraus, daß der morgige Tag ereignisreich wird.«
      Als ich am nächsten Morgen den ersten Blick auf Holmes warf, packte mich Entsetzen, denn er saß am Kamin und hielt eine kleine Injektionsspritze in der Hand. Ich brachte das blitzende Instrument sofort mit seiner einzigen Charakterschwäche in Zusammenhang und befürchtete das Schlimmste. Er aber lachte über mein bestürztes Gesicht und legte das Instrument auf den Tisch.
      »Nein, nein, mein lieber Junge, es gibt keinen Grund für Sie, sich zu beunruhigen. Diesmal ist sie nicht das Instrument des Bösen, vielmehr wird sie sich als der Schlüssel zu unserem Geheimnis erweisen. Auf diese Spritze gründe ich all meine Hoffnungen. Ich bin gerade zurück von einer kleinen Pfadfindertour und denke, daß alles günstig steht. Frühstücken Sie gut,

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