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Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Titel: Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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Station abgeht; ich brach eher auf und nahm den Zug um neun Uhr dreizehn. Es war nicht schwierig, in Farnham am Bahnhof den Weg zur Heide von Charlington gewiesen zu bekommen. Den Schauplatz der Abenteuer der jungen Dame konnte man unmöglich verfehlen, denn die Straße verlief zwischen der offenen Heide auf der einen und einer dunklen Eibenhecke auf der anderen Seite; die Hecke umschloß einen Park, in dem herrliche Bäume wuchsen. Im Park fand ich einen Hauptweg mit flechtenbedeckten Steinen, an dessen Seiten Säulen standen, die von verfallenden heraldischen Emblemen gekrönt waren; aber neben dem Hauptweg entdeckte ich in der Hecke an verschiedenen Stellen Lücken, durch die Fußpfade gingen. Das Haus war von der Straße nicht zu sehen, aber alles deutete auf Düsternis und Verfall.
      Die Heide war mit goldenen Flecken blühenden Ginsters bedeckt, die herrlich im hellen Sonnenlicht leuchteten. Hinter einem der Sträucher bezog ich Stellung, von da konnte ich den Hauptweg nach Charlington Hall und ein großes Stück der Straße überblicken. Die Straße war, als ich sie verlassen hatte, leer gewesen, aber nun erblickte ich einen Radfahrer, der in Richtung Farnham fuhr. Er trug einen dunklen Anzug, und ich sah, daß er einen schwarzen Bart hatte. Als er am Park von Charlington Hall angekommen war, sprang er ab, führte sein Rad durch eine Lücke in der Hecke und verschwand aus meinem Gesichtskreis. Eine Viertelstunde verging, und ein zweiter Radfahrer tauchte auf. Diesmal war es die junge Dame, die vom Bahnhof kam. Ich sah, wie sie umherblickte, als sie die Hecke von Charlington erreicht hatte; kurz darauf trat der Mann aus seinem Versteck und folgte ihr. In der ganzen weiten Landschaft waren die beiden die einzigen sich bewegenden Gestalten, das anmutige Mädchen, das sehr gerade auf dem Rad saß, und der Mann hinter ihr, der sich tief über den Lenker beugte und dessen Gebaren seltsam verstohlene Absichten ahnen ließen. Sie blickte zurück und verlangsamte ihre Geschwindigkeit. Er fuhr ebenfalls langsamer. Sie hielt an. Er stoppte sofort, zweihundert Yard hinter ihr. Ihr nächster Schritt war so unerwartet wie mutig: Sie riß plötzlich ihr Rad herum und raste geradewegs auf ihn zu. Er war jedoch so schnell wie sie und sauste davon in verzweifelter Flucht. Dann fuhr sie wieder weiter, den Kopf stolz erhoben und nicht gesonnen, ihren stillen Verfolger fernerhin zu beachten. Er setzte die unterbrochene Fahrt gleichfalls fort und hielt seinen Abstand, bis die Biegung der Straße ihn meinen Blicken entzog.
      Ich blieb in meinem Versteck und tat gut daran; denn bald darauf kam der Mann, langsam fahrend, noch einmal zurück. Er bog ein in das Tor zum Park und stieg vom Rad. Einige Minuten sah ich ihn zwischen den Bäumen stehen. Die Hände hatte er am Hals, und es schien, als richtete er seine Krawatte. Dann stieg er wieder auf und fuhr die Auffahrt nach Charlington Hall hinauf. Ich lief über die Heide und spähte durch die Bäume. Weit entfernt erblickte ich die Umrisse des alten grauen Gebäudes mit seinen Tudor-Kaminen, die wie Stacheln hochstanden; aber die Auffahrt führte durch dichtes Gebüsch, und ich sah nichts mehr von meinem Mann.
      Dennoch meinte ich, recht anständige Morgenarbeit geleistet zu haben, und gut gelaunt spazierte ich nach Farnham zurück. Der Häusermakler des Städtchens konnte mir über Charlington Hall nichts erzählen und verwies mich an eine bekannte Firma in der Pall Mall. Dort machte ich auf dem Heimweg halt und wurde vom Chef höflich empfangen. Nein, ich könne Charlington Hall für den Sommer nicht mieten. Ich käme zu spät. Es sei einen Monat zuvor vermietet worden. Mr. Williamson sei der Name des Mieters, ein würdiger älterer Herr. Der entgegenkommende Makler bedauerte, nicht mehr sagen zu können, denn die Angelegenheiten seiner Klienten seien für ihn kein Gesprächsgegenstand.
      Mr. Sherlock Holmes hörte dem langen Bericht, den ich ihm am Abend erstattete, aufmerksam zu, aber er entlockte ihm nicht das kurze Lob, auf das ich gehofft und das ich zu schätzen gewußt hätte. Sein strenges Gesicht wurde im Gegenteil noch ernster als gewöhnlich, als er sich auf die Dinge bezog, die ich unternommen und die ich unterlassen hatte.
      »Ihr Versteck, mein lieber Watson, war falsch gewählt. Sie hätten hinter der Hecke sein müssen; dann hätten Sie die Person, um die es geht, von nahem gesehen. So waren Sie etwa hundert Yard entfernt und können mir sogar noch

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