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Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Titel: Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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weniger sagen als Miss Smith. Sie glaubt, sie kennt den Mann nicht; aber ich bin davon überzeugt, daß sie ihn kennt. Warum wäre er sonst so verzweifelt bemüht, sie nicht so nahe herankommen zu lassen, daß sie sein Gesicht sehen kann? Sie beschreiben ihn, daß er über den Lenker gebeugt fuhr. Also wieder Versteckspiel. Sie haben wirklich bemerkenswert schlecht gearbeitet. Er kehrt in das Haus zurück, und Sie wollen herausfinden, wer er ist. Dazu suchen Sie einen Londoner Häusermakler auf!«
      »Was hätte ich denn tun sollen?« rief ich ziemlich hitzig.
      »Ins nächste Gasthaus gehen. Das ist das Zentrum des Dorfklatschs. Da hätten Sie jeden Namen erfahren, vom Hausherrn bis zum Küchenmädchen. Williamson! Das sagt mir überhaupt nichts. Wenn es ein älterer Mann ist, dann ist er nicht dieser hurtige Radfahrer, der vor der Verfolgung einer athletischen jungen Dame davonsprintet. Was hat uns Ihre Expedition eingebracht? Wir wissen jetzt, daß die Geschichte des Mädchens wahr ist. Das habe ich nie bezweifelt. Daß es eine Verbindung gibt zwischen dem Radfahrer und Charlington Hall. Auch das habe ich nie bezweifelt. Daß die Hall von einem Williamson gepachtet wurde. Wem hilft das schon? Schon gut, mein lieber Herr, schauen Sie nicht so niedergeschlagen drein. Bis nächsten Samstag können wir nicht viel mehr unternehmen, und in der Zwischenzeit werde ich selber einige Nachforschungen anstellen.«
      Am folgenden Morgen erhielten wir einen Brief von Miss Smith, der uns kurz und genau die Ereignisse beschrieb, die auch ich beobachtet hatte, aber das Gewicht lag im Postskriptum:
      ›Ich bin sicher, daß Sie mein Vertrauen zu würdigen wissen, Mr. Holmes, wenn ich Ihnen mitteile, daß meine Stellung hier schwierig geworden ist, da mein Dienstherr mir die Heirat angetragen hat. Ich bin davon überzeugt, daß seine Gefühle tief und seine Absichten ehrbar sind. Aber ich habe meine Hand schon vergeben. Er nahm meine Ablehnung sehr ernst, aber auch mit Anstand entgegen. Sie werden sicherlich verstehen, daß die Lage ein wenig gespannt ist.‹
      »Unsere junge Freundin scheint in tiefes Wasser zu kommen«, sagte Holmes gedankenvoll, als er den Brief zu Ende gelesen hatte. »Der Fall birgt sicher mehr interessante Züge und Entwicklungsmöglichkeiten, als ich ursprünglich dachte. Es kann nicht schaden, wenn ich einen ruhigen, friedlichen Tag auf dem Lande verbringe; ich bin geneigt, heute nachmittag hinzufahren und ein, zwei Theorien, die ich aufgestellt habe, zu überprüfen.«
      Holmes’ ruhiger Tag auf dem Lande hatte ein einmaliges Ende; spät am Abend kam er in der Baker Street an, mit einer gespaltenen Lippe und einer schillernden Beule auf der Stirn, und er machte überhaupt einen heruntergekommenen Eindruck, so daß seine Person ein geeignetes Objekt für Nachforschungen durch Scotland Yard gewesen wäre. Seine Abenteuer hatten ihn mächtig aufgekratzt, und er lachte herzhaft, als er von ihnen berichtete.
      »Ich habe so wenig Gelegenheit zu aktiver Betätigung, daß es immer wieder ein Genuß ist. Sie wissen ja, daß ich einige Fähigkeiten im guten alten britischen Sport des Boxens besitze. Hin und wieder ist das nützlich. Heute zum Beispiel wäre ich ohne sie in Schimpf und Schande geraten.«
      Ich bat ihn, mir zu erzählen, was sich zugetragen hatte.
      »Ich fand dieses Landgasthaus, das ich schon Ihrer Beobachtung empfahl, und stellte dort meine diskreten Nachforschungen an. Ich stand an der Theke, und von einem geschwätzigen Wirt erfuhr ich alles, was ich wollte. Williamson ist ein Mann mit weißem Bart, er lebt allein mit einer kleinen Dienerschaft in Charlington Hall. Es geht das Gerücht, daß er Geistlicher ist oder war; aber ein paar Vorfälle während seines kurzen Aufenthalts in Charlington Hall kommen mir ausgesprochen ungeistlich vor. Ich habe schon bei der Kirchenbehörde nachgefragt, und man sagte mir, daß es wirklich einen ordinierten Herrn des Namens gegeben habe, aber dessen Karriere sei einmalig dunkel gewesen. Der Wirt hat mich noch wissen lassen, daß es dort in Charlington Hall übers Wochenende immer Besucher gebe – ›eine verwegene Bande, Sir‹ –, und besonders ein Herr mit rotem Schnurrbart namens Mr. Woodley, der sei immer da. So weit waren wir gekommen, als ausgerechnet dieser Herr persönlich neben uns trat; er hatte im Schankraum sein Bier getrunken und das ganze Gespräch gehört. Wer ich sei? Was ich wolle? Weshalb ich Fragen stellte? Er

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