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Die Wiederkehrer

Die Wiederkehrer

Titel: Die Wiederkehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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Wasser. Niko schniefte an Bernds Hals und dieser kraulte ihm zärtlich den Nacken, rieb sein raues Kinn an Nikos Wange.
    „Oh! Verdammt!“, fuhr Niko auf einmal hoch, drehte sich um und linste zum Strand, an dem die Party stattfand. Simon saß mit einem fetten Grinsen auf der Terrasse und winkte ihnen zu. Bei ihm waren Klaus, Fredi, Ben und Karin, die neugierig ihre Köpfe reckten und ebenfalls hersahen. „Für wie unverfänglich schätzt du die Situation ein, einen Freund minutenlang eng umschlungen im Wasser mit dem höchst attraktiven Nachbar vorzufinden?“, fragte Niko.
    „Auf einer Skala von eins bis zehn, wenn zehn für völlig unverfänglich steht?“, erwiderte Bernd, „Null.“
    „Fuck!“, fluchte Niko.
    „Wie viel Zeit brauchst du?“, fragte Bernd und blickte zu den Freunden auf der Terrasse, die immer noch verwundert herstarrten.
    „Was?“
    „Für dein Coming-Out, wie viel Zeit hast du eingeplant?“
    „Ich weiß nicht … bei Gelegenheit halt“, erklärte Niko. „Warum?“
    „Ist
das hier
so eine Gelegenheit?“, wollte Bernd wissen.
    „Aber … du hast doch gesagt du brauchst …“
    „Ist
das
so eine Gelegenheit?“, fragte Bernd noch einmal.
    „Mmmja...“, brummte Niko und zuckte mit den Schultern. Da legte Bernd ihm sachte eine Hand auf die Wange, sah ihm tief in die Augen, neigte sich vor und schnappte zärtlich nach seinen Lippen. Nikos Herz raste. Bernd küsste ihn vor seinen Freunden! Vor allen Partygästen! Die Aufregung machte Niko kurzatmig. Wenn er gleich mit Bernd zurück zur Feier kommen würde, würden alle Bescheid wissen. Jedem würde klar sein, dass Niko auf Männer stand und etwas mit Bernd am Laufen hatte. Tausend Gedanken polterten durcheinander. Für seine Freunde war er mit einem acht Jahre älteren Mann zusammen, in Wahrheit war Bernd jedoch fünfzehn Jahre älter. Sie hatten beide ihr zweites Leben und auch wenn sie an so verschiedenen Stellen das erste verloren und ins neue eingetreten waren, hatten sie einander doch gefunden. Wie auch immer, Niko küsste hier einen Mann und damit war er wohl für seine Freunde nicht mehr derselbe.
    „Und jetzt lass uns einen Kuchen essen gehen – der sieht wirklich lecker aus!“, erklärte Bernd und schwamm los. Wow.
    Am Strand wartete Bernd auf Niko, funkelte ihn an und fragte:
    „Bereit?“
    „Nein“, nuschelte Niko, „Du?“
    „Nein!“, gestand Bernd, „Aber – Scheiße – wir haben den Tod überlebt, also sollte das hier doch ein Klacks sein, oder?“
    „Wo er recht hat, da hat er recht“, meinte Niko grinsend. Sie hielten sich an den Händen und traten aus dem Wasser, stiegen die Betontreppen hoch und platschten mit nassen Füßen zur Steinterrasse, wo die Freunde saßen. Simon platze fast vor Begeisterung, Klaus und Fredi blinzelten irritiert, Bens Kiefer hing unattraktiv in der Gegend herum und Karin grinste dreckig.
    „Ihr habt euch ins Gesicht gebissen“, sagte Fredi vorwurfsvoll. Karin prustete los.
    „War das gerade irgendwie ein …
Geschäft?
Oder … Gott, nein, wie eklig“, brabbelte Klaus.
    „Geschäft?“, fragte Bernd irritiert.
    „Ich sage nur
'L'
“, zischelte Klaus verschwörerisch. Bens Kiefer klappte hoch.
    „
Er
ist das mit
'L'
?“, stieß er verwundert hervor. Fredi und Klaus nickten wissend im Chor.
    „Bitte, was ist 'L' – abgesehen vom zwölften Buchstaben im …“, begann Bernd.
    „Vergiss es“, meinte Niko, „Das sind Spinner.“
    „'L' wie Liebe!“, summte Simon und hob dabei feierlich den Zeigefinger. Niko spürte, wie seine Wangen rot wurden.
    „Bist du jetzt … schwul?“, riss ihn Bens Frage aus der peinlichen Versenkung.
    „Na klar, Blödi!“, rief Karin und reckte erhaben den Hals, „Also
ich
hab das von Anfang an gewusst.“
    „Ach ja!“, meinte Niko trocken. „
Natürlich
wusstest du das von
Anfang
an.“
    „Na,
ist
er jetzt schwul oder nicht?“, rief Fredi.
    Nikos Herz raste und er warf einen gehetzten Blick zu Bernd. Der schmunzelte und funkelte ihn verdächtig an. Oh nein, er wollte doch nicht etwa … Mit einer ruhigen Bewegung zog Bernd Niko zu sich, strahlte ihn an und stupste Nase an Nase.
    „Meeeeeh“, grölten Fredi und Klaus im Chor. Niko nahm die letzten Zentimeter und küsste Bernd. Hoffentlich hatte dieser mehr Kraft in den Beinen, denn er selbst war so aufgeregt, dass seine Knie schlotterten. Als sie sich taumelnd voneinander lösten, versuchte Niko die zitternden Hände hinter seinem Rücken zu verbergen und bemerkte,

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