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Die Wilden Hühner

Die Wilden Hühner

Titel: Die Wilden Hühner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Funke
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zusammen. Und Fred, Torte und Steve tuschelten auf der anderen.
    Schließlich hob Sprotte den Kopf. »Wir sind einverstanden«, verkündete sie, »wir haben sowieso was Besseres zu tun als dieses ständige Hin- und Hergeräche.«
    »Wir sind auch einverstanden«, sagte Fred. »Und wir sagen das auch im Namen von Willi. Frieden.«
    »Außer, ihr fangt wieder an uns zu ärgern«, sagte Torte.
    »Wieso wir?«, fragte Sprotte. »Bisher seid doch immer nur ihr angefangen. Das ...«
    »Geht das jetzt schon wieder los?«, unterbrach ihre Mutter sie.
    Zerknirscht starrten die Streithähne auf Oma Slättbergs geblümtes Tischtuch. 
    »Nein, nein«, sagte Sprotte. »Frieden.« 
    »Frieden«, wiederholte Fred und streckte seine Hand über den Tisch.
    Sprotte ergriff sie. Dann legten Melanie, Frieda, Trude, Torte und Steve auch noch ihre Hände drauf. 
    »Gut«, sagte Sprottes Mutter. »Jetzt kann die Polizei kommen.« 

17. Kapitel

    Sprottes Mutter machte ihre Sache mit der Polizei ganz fabelhaft. Sagte, sie hätte nur kurz ein Kind weggebracht, das nach Hause gewollt hätte, aber jetzt wäre sie ja wieder da und ob die Herrn Polizisten noch auf eine Tasse Kaffee reinkommen wollten. Der große und der kleine Polizist lehnten dankend ab und fuhren zufrieden davon. Und Fred murmelte so was wie, dass man Sprotte um ihre Mutter glatt beneiden könnte. Der Meinung waren die anderen auch. Und Sprotte war so stolz, dass sie glatt hätte platzen können.

    Dann überlegten sie alle, wie sich für vier Wilde Hühner, drei Pygmäen und Sprottes Mutter in Oma Slättbergs kleinem Haus ein Platz zum Schlafen finden ließ. Nach Hause konnte niemand, sonst wäre der ganze Schwindel ja aufgeflogen.
    Schließlich schlief Sprotte mit ihrer Mutter in Oma Slättbergs großem Bett, Melanie und Trude teilten sich das Bett, in dem Sprotte sonst immer schlief, und Frieda schlief auf dem Sofa in der Küche - was sie wunderbar gemütlich fand. Die Jungs aber verbrachten die Nacht auf dem Dachboden, wo sie zusammen mit den Mädchen ein erstklassiges Riesenbett aus alten Teppichen, Häkelkissen und Decken bauten. Die Pygmäen mussten bei ihrer Bandenehre schwören, dass sie nicht in Oma Slättbergs Sachen herumspionieren würden. 
    Aber als alles im Haus längst schlief, hörte Sprotte es über ihrem Kopf immer noch kichern und rumoren. Wenn die sich nun nicht an ihr Versprechen halten, dachte sie und überlegte besorgt, ob sie besser mal hochschlich und nachsah. Aber bevor sie auch nur ein Bein aus dem Bett bekam, war sie eingeschlafen.

    Die Pygmäen hielten sich an ihr Versprechen. Zumindest sahen Oma Slättbergs Kisten und Kästen am nächsten Morgen unangetastet aus, als die Mädchen kamen, um die Jungs zu wecken. »Frühstück!«, brüllte Sprotte, so laut sie konnte, bevor sie mit den andern die Leiter hinaufstürmte. Drei völlig verschlafene Köpfe quälten sich von Oma Slättbergs Häkelkissen hoch.
    »Ja, ja!«, murmelte Fred und machte ein verquollenes Auge auf. »Wie spät ist es denn?«
    »Sechs Uhr!«, rief Melanie und zog ihm kurzerhand die Decke weg. »Sprottes Hühner sind schon längst auf den Beinen.« »Wir haben sie sogar schon gefüttert«, sagte Frieda und kitzelte Steve an den nackten Füßen. Kichernd versteckte er sich unter seiner Decke.
    »Sechs Uhr?«, kreischte Torte. »Seid ihr verrückt geworden? Ich steh immer frühestens halb acht auf. Halb acht, klar?«
    »Kannst du gerne machen«, sagte Sprotte. »Wenn du in meinen Klamotten zur Schule gehen willst.
    « Entsetzt sah Torte sie an. »Wieso, sind unsere Sachen denn nicht trocken?«
    Melanie kicherte. »Trocken schon«, sagte sie. »Aber steif  wie 'n Brett vor Dreck.«
    »Ja, und bürsten hilft da auch nichts«, fügte Frieda hinzu. »Deshalb dachten wir, ihr wollt vielleicht noch mal nach Hause, euch umziehen. Aber wenn ihr lieber weiterschlafen wollt ...« Sie zuckte die Schultern.
    »Ja, wenn sie lieber weiterschlafen wollen«, sagte Sprotte und zog Melanie und Frieda mit zur Leiter. »Dann sollen sie das ruhig, was?«
    Kichernd stiegen die vier Mädchen die Leiter runter.
    »Ist schon gut!«, brüllte Fred ihnen hinterher. »Wir kommen gleich!«
    Und hastig zwängten sich die drei in die viel zu engen Hosen.

    Nach dem Frühstück - das ziemlich laut und lustig wurde - verschwanden die drei Pygmäen schnell wie die Feuerwehr. Die Wilden Hühner übernahmen großzügigerweise - damit die Jungs noch zu passenden Hosen kamen - den Abwasch. Mit der Hilfe von

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