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Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition)

Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition)

Titel: Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Schmid
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sie ihre Klamotten und wuschen sie in der Blechwanne.
    Die
Wilden Küken
verzogen sich auf den Dachboden, der inzwischen von der Sonne aufgeheizt war. Bob klebte das Foto, das Giulia geknipst hatte, in ihr Reisetagebuch. Very cremte sich mit ihrer Lotion ein und Enya und Lilli streckten sich auf ihren Matratzen aus. Über ihnen knackten die sonnenbeschienenen Schindeln und plötzlich roch es nicht nur nach altem Holz, sondern auch nach Kaffee.
    Neugierig schnuppernd stiegen die Mädchen in die Stube hinab, wo Gelatino gerade Zucker in eine Tasse rührte. »Mögt’s auch einen Caffè Latte?« Er zeigte auf den Topf, der auf dem Ofen stand.
    Als die
Wilden Küken
– jede mit einer Tasse Milchkaffee in der Hand – nach draußen kamen, flatterten bunte Shirts und Shorts, Socken und Hemden und Bade- und Schlafanzüge an der Leine.
    Gelatino saß neben Giulia auf der Veranda und schaute zufrieden zu, wie sie sich einen letzten Rest Caffè Latte von den Lippen leckte und auf ihrem solarstromgeladenen Notebook herumtippte.
    Lilli und ihre Freundinnen schlürften ebenfalls einen Schluck und hielten vergeblich Ausschau nach den Jungs.
    »Eure
Grottenolme
stehen in Unterhosen hinter der Plane!« Giulia blickte von ihrem Notebook auf und wies mit dem Kopf hinunter zu der LKW -Plane, die am Waschplatz über der Leine hing. »Die Schlaumeier haben im Überschwang alle ihre Klamotten gewaschen …« Sie kicherte »Und mit alle meine ich wirklich alle!«
    »Und dann ham’s erst g’merkt, dass sie dann ja nix Trock’nes mehr zum Anziehen ham?«, fragte Gelatino schmunzelnd.
    Giulia nickte, ebenfalls schmunzelnd. »Seither stehen sie dahinten und debattieren!«
    Lilli kniff die Augen zusammen. Nein, sie hatte sich nicht getäuscht. Die Plane löste sich von der Leine und setzte sich in Bewegung. Am oberen Rand erkannte Lilli acht Hände. Unter der Plane marschierten acht nackte Füße. Zielsicher wanderte dieser merkwürdige Vielfüßler den Weg herauf und überquerte den Vorplatz.
    Staunend betrachteten Giulia, Gelatino und die
Wilden Küken,
wie die Plane in der Scheune verschwand.
    Als hätte sich der Vielfüßler in vier Mönche verwandelt, tauchten Ole, Little, Mitch und Erik schließlich wieder auf. Jeder war in einen Leinensack gehüllt. Die kleiderlosen Jungs hatten einfach die Nähte der zerschlissenen, alten Säcke an den passenden Stellen aufgetrennt und die Köpfe und Arme durch die Schlitze gesteckt.
    In ihren Kutten setzten sie sich auf die Stufe vor dem Haus und baten wie Bettelmönche um milde Gaben.
    Die
Wilden Küken
mussten lachen. Sie gingen in die Stube, machten noch mehr Milch warm und strichen jede Menge Marmeladenbrote.
    Und dann saßen die
Wilden Küken
und die Bettelmönche zusammen auf der sonnenwarmen Veranda und sahen ihrer lustig im Wind flatternden Wäsche beim Trocknen zu.

    Very meldete sich freiwillig zum Kochen und warf Bob einen Hilfe suchenden Blick zu. Also verschwanden die beiden im Haus, während sich die noch immer in Sackleinen gekleideten Mönche und die
Wilden Küken
Pinsel und Farbe aus dem Stadel holten und anfingen, die abmontierten und bereits sauber gebürsteten Fensterläden zu streichen.
    Nach dem Essen schnappten sich die Mönche ihre Hosen und T-Shirts von der Leine und zogen sich im Heustadel um.
    Gelatino weckte Giulia, die auf der Veranda ein Mittagschläfchen machte. Schlaftrunken ging Giulia mit ihm seine Einkaufsliste durch, rutschte ihr Deckenlager weiter in die Sonne und döste wieder ein.
    Gelatino schnürte seine Wanderstiefel und brach, diesmal in Begleitung von Very und Bob, zu einer weiteren Einkaufstour nach Hochdorf auf.
    Die anderen
Olme
und
Küken
hoben die frisch gestrichenen Fensterläden wieder in die Angeln. Weil die Farbe noch nicht überall getrocknet war, bekamen sie dabei fleckige Finger. Ole und Lilli holten eine Dose Pinselreiniger und alte Lappen aus dem Stadel.
    »Oh, nein!«, drang Mitchs Stimme über den Vorplatz.
    Lilli stellte die Dose ab, Ole ließ die Lappen fallen und beide rannten gleichzeitig los. Neugierig beobachteten Erik und Enya das Geschehen von der Veranda aus und auch Giulia richtete sich auf und rieb sich verwirrt die Augen.
    Erst erkannten sie nicht, weshalb Mitch so wild gestikulierte. »Da frisst jemand deine Socken, Boss!« Mitch rannte über den Vorplatz und versuchte vergeblich, Milli daran zu hindern, sich auf die Hinterbeine zu stellen und Oles zweite Ringelsocke von der Leine zu rupfen.
    Während Ole Mitch zu Hilfe eilte,

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