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Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition)

Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition)

Titel: Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Schmid
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glücklich hier.«

    Als Lilli, Ole und Giulia die Hadersdorfer-Alm erreichten, stand die Sonne schon über dem Gebirgskamm. Die anderen Bandenkids hatten sich wirklich Mühe gegeben und warteten mit dem fertigen Abendessen auf sie.
    Bob schmunzelte. »Very kann jetzt sogar Pudding kochen!«
    »Das stimmt!« Strahlend vor lauter Stolz nahm Very die Küchenschürze ab und warf sie über eine Stuhllehne. »Man braucht nur Milch, Zucker und ein Päckchen Puddingpulver!«
    Mindestens genauso stolz strahlend, stellte Mitch sich neben Very, nahm das Küchentuch, das in seinem Hosenbund steckte, und warf es mit der gleichen Geste wie sie über die Stuhllehne. »Und ich habe den hier gemacht!« Er hob eine Schüssel hoch. Frischer Quark mit Wildkräutern, wollte er wohl sagen, aber was er sagte war: »Frischer Quark mit Wildeutern!«
    Sofort prusteten alle los und immer, wenn das Lachen zu verebben drohte, fachte es jemand durch gezieltes Nachfragen wieder an. »Welche Wildeuter sind denn da genau drin, Mitch?«, fragte Giulia und sofort giggelten wieder alle los.
    »Sind die auch wirklich frisch, die Wildeuter?« Lilli strich sich Quark aufs Brot.
    »Die hab ich selbst gepflückt!« Mitch grinste und kostete jetzt seinen eigenen Versprecher aus. »Diese Wildeuter!«
    Und als Erik Mitch lobte: »Mhmm, wirklich schmackhaft, dein Euterquark!«, verschluckte Enya sich vor Lachen. Sanft klopfte Erik ihr auf den Rücken. Er musste das ziemlich lange tun, bis Enya nach einer halben Ewigkeit endlich wieder Luft bekam. »Danke«, krächzte sie und klopfte ihm ihrerseits auf den Rücken. »Mein Retter!«
    Alle aßen, lachten und klopften sich gegenseitig auf den Rücken, bis plötzlich etwas so heftig gegen die Tür rumste, dass sie erschrocken herumfuhren.
    Wieder rumste es. »Macht’s auf!«
    »Wer ist denn da?«, fragte Very, obwohl längst alle die Stimme erkannt hatten.
    »Macht’s auf, ihr Geißlein, eure liebe Mutter ist da!«
    Lilli sprang hin und öffnete der lieben Mutter in Gestalt von Gelatino die Tür.
    Das heißt, erst war von Gelatino gar nichts zu sehen, sondern nur eine riesige Schachtel. »I hob scho g’moant, i schaff’s nimmer den steil’n Berg rauf!«
    Er löste den Tragegurt von der Schachtel.
    »Also, i war im Krankenhaus. Der Onkel Alois hat die OP guat überstanden!« Gelatino lächelte und schob die Schachtel in die Stube. »Und des hier, Giulia, is für di!« Gelatino riss die Schachtel auf und holte einzeln verpackte Bauteile daraus hervor. Little studierte die Installationsanleitung und die Jungs packten begeistert mit an. Eine halbe Stunde später verfügte die Hadersdorfer-Alm über eine Camping-Solaranlage.
    Auf dem Dach befand sich das Solarmodul, von dort führte ein Kabel durch einen Spalt im Fensterrahmen direkt in die Küche und verschwand in einem kleinen schwarzen Elektrokästchen, dem sogenannten Solarladeregler, neben dem Gelatino eine ganze Anzahl von verschiedenen Adaptern aus einem Plastikbeutel schüttelte. Er überreichte Giulia ein kurzes Verbindungskabel, als wäre es eine besonders kostbare Blume. »Zum Notebook aufladen!«
    »Die hat sogar einen Akku!«, riefen Ole und Little wie aus einem Mund und packten eine Campinglampe aus. »Damit haben wir abends elektrisches Licht!«
    »Sind auch Filme auf deiner Festplatte?« Mitch zeigte auf Giulias Notebook. »Actionfilme?!« Er gab explosionsartige Geräusche von sich, die von Maschinengewehrsalven unterbrochen wurden. Giulia kümmerte sich nicht um ihn, sondern berührte Gelatino kurz am Oberarm. »Das ist echt lieb von dir!«
    Gelatino grinste sprachlos und steckte schnell das Ladekabel der Campinglampe in den Solarladeregler.
    »Test!« Gelatino legte den Finger auf den Schalter der Lampe und zählte abwärts: »Fünf, vier, drei, zwei, eins … Es werde Licht!« Er betätigte den Schalter und … nichts passierte. Die Campinglampe blieb dunkel.
    Eine Sekunde lang starrten alle schweigend darauf. Dann rannten die zehn Almbewohner vor das Haus. Die zur Hälfte hinter dem Gebirgskamm versunkene Sonne warf zwar einen goldenen Strahlenfächer über den noch immer blauen Himmel, aber das Solarmodul auf dem Dach der Hadersdorfer-Alm lag im Schatten.

Gleich nach dem Frühstück, das Gelatino ganz alleine vorbereitet hatte, waren alle fleißig. Natürlich nicht, ohne die übliche Diskussion geführt zu haben, wer wofür zuständig sei.
    Enya und Erik hängten die Fensterläden aus und bürsteten die abblätternden Farbreste vom

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