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Die Willow Akten

Die Willow Akten

Titel: Die Willow Akten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Nararro
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gehst.«
    Aber sie wollte nicht. »Ich habe Angst.«
    »Das solltest du auch«, entgegnete er in sachlichem Ton.
    Und dann beendete Buffys Wecker die Illusion.

    »Ich habe mit dem Schulamt telefoniert«, sagte Joyce, während sie sich eine Tasse Kaffee einschenkte. »Der Aufsichtsbeamte scheint vernünftiger zu sein als dieser widerliche, kleine, abscheulich bigotte Nagezahnmann.«
    Buffy fühlte sich ziemlich unbehaglich. »Mom…«
    »Wie auch immer, ich werde heute Nachmittag mit ihm sprechen. Was die Privatschulen betrifft«, sie schob Buffy einen kleinen Stapel Papier hinüber, »Miss Porter akzeptiert auch verspätete Anmeldungen. Ich habe dir alles aufgeschrieben.«
    Buffys Unterkiefer klappte herunter. »Eine Mädchenschule? Jetzt heißt es also Uniform und keine Jungs? Wie wäre es, wenn du noch eine kleine Fußfessel dazulegst?«
    Die Züge ihrer Mutter nahmen einen harten Ausdruck an. »Buffy, du hast einige dumme Sachen angestellt, und nun wirst du wohl mit den Konsequenzen leben müssen.«
    Buffy stand nur wie erstarrt da und war nicht imstande, diese schrecklichen Neuigkeiten zu verdauen. Dann wich der strenge Ausdruck aus dem Gesicht ihrer Mutter. »Noch steht nichts fest«, sagte sie in etwas sanfterem Ton. »Ich wünschte nur, du würdest nicht so geheimnisvoll tun.« Sie griff nach einem Lappen und wischte mit nervösen Bewegungen den Tisch ab. »Ich meine, du kannst schließlich nichts dafür, dass dein Leben besonderen Umständen unterliegt. Eigentlich sollten sie dich unterstützen.«
    Buffy seufzte. »Mom, ich bin die Jägerin. Das ist etwas anderes als ein Schülerlotse.«
    Joyce presste die Lippen zusammen und öffnete die Hintertür. »Könntest du nicht wenigstens ein paar Leute einweihen? Direktor Snyder zum Beispiel? Und vielleicht die Polizei?« Sie beugte sich vor und griff nach der Zeitung. »Ich meine, sie müssen doch froh sein, einen Superhelden zu haben - ist das der richtige Ausdruck? Entschuldige, ich wollte dich nicht angreifen, ich… Aaahhh!«
    Die Worte ihrer Mutter endeten mit einem Schrei, und sie zuckte zurück, als die Katze - genau die Katze, die sie am Vortag beerdigt hatten - fauchend zur Tür hereinlief und im Haus verschwand.

    Buffy öffnete die Haustür. Vor ihr stand Giles mit einem kleinen Käfig in der Hand. »Willkommen im Streichelzoo des Höllenschlunds.« Sie winkte ihm zu, ihr ins Schlafzimmer ihrer Mutter zu folgen, wohin die Katze gerannt war.
    Mit bewundernswerter Furchtlosigkeit schob Giles den Arm unter das Bett und packte das Tier im Genick. Es fauchte und heulte, als er es hervorzog und mit weit ausgestrecktem Arm in den Käfig schob. »Oh mein Gott«, würgte er hervor. »Was für ein Gestank.«
    »Wissen Sie, ich war für Pinienduft oder Aprilfrische, aber meine Mutter wollte unbedingt ›Tote Katze‹«, sagte Buffy, um die Stimmung aufzulockern.
    Durchgefallen. Giles sah Joyce an, doch Buffys Mutter war immer noch völlig schockiert über die Wiederauferstehung der Katze. »Ich bringe sie in die Bibliothek«, erklärte er ihr. »Vielleicht können wir ihre Herkunft feststellen.«
    Joyce nickte, sagte jedoch kein Wort. Giles wandte sich zum Gehen, als sein Blick auf die hässliche Maske an der Wand fiel. Noch einmal versuchte er Joyce von ihrem Schrecken abzulenken. »Beeindruckend. Nigerianisch?«
    Joyce nickte, offensichtlich dankbar, sich einem besser in ihrer Wirklichkeit verwurzelten Thema zuwenden zu können. »Ja. Ich kenne da einen wunderbaren Händler, einen Spezialisten für antike Kunstgegenstände…«
    Oh nein, schon wieder Galeriegeschwätz. Buffy musste plötzlich dringend etwas außerhalb des Hauses erledigen. »Wisst ihr«, unterbrach sie ihre Mutter, »ich liebe diese kunstsinnigen Gespräche genauso wie jeder andere Langweiler, aber ich habe zu tun. Giles - Forschungsmodus?« Sie ging zur Tür.
    Aber Giles blickte sie fest an. »Solltest du nicht bei deiner Mutter bleiben, Buffy? Ihr müsst doch…«
    »Bitte«, unterbrach Joyce. »Es ist in Ordnung. Sie kann Sie ruhig begleiten.«
    »Tatsächlich kann sie das nicht.« Ihm war sichtlich unwohl unter Buffys flehendem Blick. »Du darfst das Schulgelände nicht betreten.«
    »Oh.« Es durchfuhr Buffy wie ein Stich. Schnell suchte sie nach einer schlagfertigen Antwort, um sich nichts anmerken zu lassen. »Das ist doch mal was anderes. Ich will zur Schule, aber die Schule will mich nicht.«
    »Es tut mir Leid«, sagte der Bibliothekar leise. »Ich werde anrufen, sobald ich etwas

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