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Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Titel: Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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Highway, gefolgt von seinem Sohn, dem Trooper und den Rangern. Erhart und der Trooper ließen ihre Taschenlampen aufflammen und behielten die beiden genau im Blick.
    Carol lief zusammen mit Julie am Schluss. »Rick und Brian Baldwin«, klärte sie Julie auf. »Zwei Fallensteller, die am Healy Creek ihre Hütte haben, keine zehn Meilen von hier in den Ausläufern des Sugar Loaf Mountain. So was wie eine kleine Farm mit einigen Kühen, zwei Ackergäulen und jeder Menge Hühner.«
    »Und was haben Sie gegen Wölfe?«
    »Letzten Winter hat ein Wolf eines ihrer Kälber gerissen, aber das ist nicht der Hauptgrund. Die Baldwins sind gegen alles und jeden. Wenn jemand einen McDonald’s in Healy aufmachen wollte, würden sie auch mit ihren Gewehren anrücken. Sie sind Stänkerer, unzufrieden mit ihrem Leben, weil sie nie etwas erreicht haben. Sogar ihre Ehefrauen sind ihnen weggelaufen.«
    »Und schuld sind die Wölfe?«
    »Wundert dich das? Wölfe waren schon häufig die Sündenböcke, du brauchst dir nur die alten Märchen oder einen dieser Fantasyschinken durchzulesen. Wölfe sind blutgierige Bestien, die ständig auf dem Kriegspfad sind und wahllos Menschen und Tiere töten. So denken jedenfalls die Baldwins und viele andere Menschen, auch solche, von denen man es gar nicht erwartet. Und dann wollen sie uns daran hindern, den Wölfen einen Lebensraum zu geben. Manche greifen selbst zur Waffe, andere jubeln Killern wie den Baldwins zu und ermutigen sie noch!«
    Sie hatten die Stelle erreicht, wo der Wolf gestorben war, eines der beiden Jungtiere des Rock-Creek-Rudels, wie Julie zu erkennen glaubte. Beim Anblick des blutverschmierten Tieres verlor sie die Nerven. »Sie Scheusal!«, fuhr sie den älteren der Baldwins an. »Wissen Sie, wer das ist? Das ist ein junges Tier, das keinem Menschen jemals etwas zuleide getan hat! Gestern habe ich es noch mit einem anderen Wolf herumtollen sehen. Wie können Sie so ein schönes Tier töten? Haben Sie denn kein Herz im Leib?«
    »Ich mach keinen Unterschied zwischen jungen und alten Wölfen«, erwiderte Rick Baldwin ungerührt. »Und schön ist bei mir was anderes. Haben Sie sich mal die hässliche Visage und die Zähne dieser Bestie angesehen?« Er stieß mit dem Fuß gegen das blutverschmierte Maul des Wolfs. »Mit diesen verdammten Zähnen hätte der Bursche unschuldige Kälber und Schafe gerissen, wenn wir ihn verschont hätten. Haben Sie mit denen kein Mitleid?«
    »Ich bin gegen sinnloses Töten!«, konterte Julie. »Und ich bin gegen Männer, die nachts durch die Wälder streifen und Wölfe abknallen. Ich kann leider nichts beweisen, aber es hatte ganz den Anschein, als hätten Sie versucht den Wolf auf dem Gebiet des Nationalparks zu erschießen. Und nur, weil Sie ihn nicht getroffen haben, rannte er über die Grenze hierher. Erst hier konnten Sie ihm dann den Fangschuss geben.«
    »Können Sie das beweisen … Ranger?« Er dehnte das letzte Wort.
    »Leider nein«, musste sie einräumen.
    »Dann wäre ich sehr vorsichtig mit dem, was Sie sagen. Wir haben den Wolf außerhalb der Parkgrenzen erwischt, das würde ich vor jedem Gericht beschwören. Und deshalb haben wir uns auch nicht strafbar gemacht.« Er blickte den Trooper und die anderen Ranger an. »Hab ich nicht recht, Leute?«
    »Natürlich haben Sie recht, Mister«, stimmte ihm der Trooper zu. Er war ein lässiger Bursche um die vierzig, der mit seinem muskulösen Körper wie geschaffen für die Uniform schien, und dessen strenges Gesicht nicht erahnen ließ, wie viel Humor in ihm steckte. Sein Namensschild wies ihn als Eddy Corwin aus. »Aber Sie hatten Ihren Wagen in einer Forststraße geparkt, und das ist leider verboten. Ich muss Ihnen einen Strafzettel schreiben.« Er zog seinen Notizblock aus der Hosentasche. »Ihren Führerschein bitte, Mister … «
    »Baldwin … Rick Baldwin«, knurrte der Wolfskiller wütend.
    Die Ranger unterdrückten nur mühsam ein Grinsen.
    »Das ist doch Schikane«, mischte sich Brian Baldwin ein.
    »Wenn Sie nicht den Mund halten, kommt noch eine Anzeige wegen Beleidigung dazu«, setzte der Trooper noch einen drauf. Anscheinend hatte er auch was gegen das sinnlose Abschlachten von Wölfen. »Kommen Sie mit!«
    Die Ranger warteten, bis der Trooper mit den beiden Männern gegangen war, und sogar Erhart zeigte für einen Augenblick seine wahre Natur und grinste unverhohlen. Dann wandte er sich an Julie und sagte: »Sie haben sehr umsichtig gehandelt, Julie. Und ich bin sicher, Sie haben

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