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Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Titel: Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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Kaffee mit seiner Tochter trinken. Ich hoffe, du gibst deinem alten Herrn noch eine Chance. Und werde möglichst schnell wieder gesund, mein Schatz!«
    Er griff nach ihrer rechten Hand und drückte sie liebevoll. »Ich muss leider weiter … eine Herzklappe im O P   2 . Wenn es nicht zu lange dauert, sehe ich heute Mittag noch mal bei dir vorbei. Versuche noch ein wenig zu schlafen. Es gibt kein besseres Heilmittel als Schlaf, obwohl ich das eigentlich nicht sagen sollte, und die Pharmaindustrie das bestimmt nicht gerne hört.« Er verließ das Zimmer, winkte ihr in der offenen Tür noch mal zu und verschwand.
    Julie blieb verwundert liegen. So liebevoll hatte sich ihr Vater schon lange nicht mehr um sie gekümmert. War wirklich nur ihre Krankheit daran schuld? Oder hatte ihn etwas anderes dazu gebracht? Ein Anruf ihrer Mutter oder eine neue Frau in seinem Leben? Sie fand es schäbig, nach einem Grund für sein ungewohntes Verhalten zu suchen. Immerhin war es möglich, dass er sich tatsächlich geändert hatte. Oder hatte ihn nur ihr Unfall etwas aufgeschreckt?
    Würde er beim nächsten Mal wieder nervös und missgelaunt sein?
    Kurz vor dem Mittagessen kam eine Schwester mit einem großen Blumenstrauß herein. Auf der beiliegenden Karte stand: »Sie waren großartig! Hoffentlich werden Sie bald wieder gesund. Die Ranger warten auf Sie. Gute Besserung! Superintendent John W. Green. PS : Alle Kollegen lassen grüßen.«
    Eine solche Nachricht war eine noch bessere Medizin als Schlaf. Der Denali National Park war ihr neues Zuhause und die Aussicht, das Tor zu einer dauerhaften Anstellung schon beinahe aufgestoßen zu haben, erfüllte sie mit großem Stolz. Wie sagte man so schön? Ein Beruf sollte auch eine Berufung sein und nur, wer mit ganzem Herzen dabei ist, wird es auch zu etwas bringen. Für sie gab es nichts Schöneres, als am Denali ihren Dienst zu tun.
    Doch ihre Hochstimmung hielt nicht lange. Noch vor dem Mittagessen besuchte John sie mit einem Blumenstrauß und brachte ihre Gefühlswelt allein mit seiner Anwesenheit durcheinander. Obwohl er sich jede Anspielung verkniff, errötete sie unter seinem mitfühlenden Lächeln und hatte das dumpfe Gefühl, dass er genau wusste, wie er auf sie wirkte. Er hatte eine wahnsinnige Ausstrahlung, die sie jedes Mal aus dem Gleichgewicht brachte, wenn er in ihrer Nähe auftauchte.
    »Ich glaube, es ist gut gelaufen für uns«, sagte John. »Die Randale hätte nicht sein müssen, da waren auch die Tierschützer daran beteiligt, vor allem dieser Randy Bradshaw und sein Freund. Aber ich hoffe, der Vortrag des Superintendent und Ihre kleine Ansprache haben so viel Eindruck gemacht, dass die Medien vor allem darauf eingehen werden.« Seine Miene verdüsterte sich. »Obwohl ich nicht glaube, dass wir bald mit einer Gesetzesänderung rechnen dürfen. Der Gouverneur ist konservativ bis ins Mark, mit der Natur hat er wenig im Sinn. Der würde am liebsten erlauben, in den Nationalparks nach Öl zu bohren. Sonst wäre er ja wohl zu unserer Veranstaltung gekommen.«
    »Wenn die Mehrheit der Bevölkerung dafür ist, die Wölfe auf die Liste der gefährdeten Tierarten zu setzen und auch die Jagd außerhalb der Naturschutzgebiete zu verbieten, wird er um eine Gesetzesänderung nicht herumkommen. Es sei denn, er hat genug und will nicht mehr gewählt werden.«
    »Darauf können Sie lange warten, Julie. Wann dürfen Sie raus?«
    »Morgen oder übermorgen«, antwortete sie. »Es geht mir schon viel besser. Mir ist nur noch ein wenig schwindlig. Vielen Dank für Ihren Besuch«, fügte Julie entschlossen hinzu. Sie wollte allein sein, um ihr Gefühlschaos wieder in Ordnung zu bringen, und das ging nicht, wenn John im Raum war.
    »Warum so förmlich, Julie? Ich wollte eigentlich … «
    Als hätte Josh auf dieses Stichwort gewartet, klopfte es plötzlich und er kam mit einem großen Blumenstrauß zur Tür herein. Als er John an ihrem Bett stehen sah, verdüsterte sich seine Miene und er ließ die Hand mit dem Blumenstrauß sinken. Der finstere Blick, den er John zuwarf, verhieß nichts Gutes. »Komme ich ungelegen? Vielleicht sollte ich später noch mal vorbeischauen … «
    »Nein, nein«, rief Julie schnell. »John wollte gerade gehen, nicht wahr?«
    »Eigentlich … «, zögerte er. »Ja … doch. Ich muss dringend weiter.«
    Josh wartete, bis John die Tür geschlossen hatte, und blieb mit seinem Blumenstrauß vor ihr stehen. »Jetzt sag mir nicht, dass das geschäftlich war … «
    »Es

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