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Die Wohlgesinnten

Die Wohlgesinnten

Titel: Die Wohlgesinnten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Littell
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hellsichtig, aber mein Körper suchte Zuflucht in Undurchlässigkeit und Schwäche, und je mehr ich mich mühte, desto weniger Durchlass gewährte er mir und desto mehr verwandelte er sich in ein Hindernis, sodass ich ihn verfluchte und versuchte, seiner Dickfälligkeit mit List beizukommen, ihn bis zum Wahnsinn zu ärgern und zu erregen, wenn auch in einer kalten, fast asexuellen Form der Erregung. Ich ließ mir alle möglichen kindischen Obszönitäten einfallen: In einem Dienstbotenzimmer kniete ich mich auf das schmale Bett und steckte mir eine Kerze in den After, mühsam zündete ich sie an und schwenkte sie hin und her, sodass mir dicke Wachstropfen auf den Hintern und die Unterseite der Hoden fielen, ich brüllte, den Kopf gegen das eiserne Bettgestell gepresst; hinterher hockte ich in der dunklen Kammer und schiss in das Stehklosett; ich wischte mich nicht ab, wichste mich auf der Dienstbotentreppe, im Stehen, meinen verkackten Hintern, dessen Gestank mir in die Nase stiegund mich durcheinanderbrachte, am Geländer reibend; als es mir kam, wäre ich beinahe die Treppe hinuntergefallen, ich fing mich gerade noch lachend ab und betrachtete die Scheißespuren auf dem Holz, die ich sorgfältig mit einer kleinen Spitzendecke abwischte, die ich im Gästezimmer gefunden hatte. Ich knirschte mit den Zähnen, ich konnte es kaum ertragen, mich zu berühren, ich lachte wie wahnsinnig, schließlich schlief ich auf den Dielen des Flurs ein. Beim Erwachen hatte ich Hunger, ich verschlang, was ich finden konnte, und trank noch eine Flasche Wein. Draußen hüllte der Nebel alles ein, es musste noch Tag sein, aber es war unmöglich, die Uhrzeit zu erahnen. Ich machte die Tür zum Dachboden auf: Er war dunkel, staubig, roch nach Moschus, meine Füße hinterließen breite Spuren im Staub. Ich hatte Ledergürtel mitgenommen, die ich nun über einen Balken hängte, um der Gestalt, die mir unauffällig gefolgt war, zu zeigen, wie ich mich im Wald aufgehängt hatte, als ich klein war. Der Druck an meinem Hals löste erneut eine Erektion aus, das machte mich wahnsinnig, um nicht zu ersticken, musste ich mich auf die Zehenspitzen stellen. Ich masturbierte sehr rasch, indem ich nur die eingespeichelte Eichel rieb, bis das Sperma über den Dachboden spritzte, zwar nur einige Tropfen, die jedoch kamen mit einer unerhörten Kraft herausgeschossen, ich ließ mich mit meinem ganzen Gewicht in den Orgasmus fallen, und wenn die Gestalt mich nicht gestützt hätte, hätte ich mich wohl tatsächlich erhängt. Schließlich hakte ich mich los und sank im Staub zusammen. Auf allen vieren beschnüffelte die Gestalt wie ein gieriges kleines Tier mein schlaffes Glied, hob das Bein, um ihre Vulva zu zeigen, wich aber meinen Händen aus, als ich nach ihr griff. Es dauerte ihr zu lange, bis ich eine neue Erektion bekam, und sie würgte mich mit einem der Gürtel; als mir mein Schwanz endlich stand, gab sie meinen Hals frei, fesselte mir die Füße und warf sich auf mich. »Jetzt bist du dran«,sagte sie. »Drück mir die Kehle zu.« Ich fasste ihren Hals mit beiden Händen und drückte mit den Daumen zu, während sie die Beine hob und, die Füße auf den Boden gestellt, auf meinem schmerzenden Schwanz hin und her ritt. Ihr Atem entwich ihren Lippen mit einem scharfen Pfeifton, ich drückte kräftiger, ihr Gesicht schwoll an, wurde knallrot, war schrecklich anzusehen, ihr Körper blieb weiß, doch ihr Gesicht war rot wie rohes Fleisch, ihre lange Zunge schob sich zwischen den Zähnen hervor, sie konnte nicht einmal mehr röcheln, und als sie kam, wobei sie mir die Nägel in die Handgelenke bohrte, machte sie unter sich, und ich begann zu heulen, zu brüllen und den Kopf gegen den Boden zu schlagen, hemmungslos, ich schluchzte, nicht aus Abscheu, nicht weil diese weibliche Gestalt, die nie die meiner Schwester bleiben wollte, auf mich gepisst hatte, deswegen nicht: Als ich sie unter meinen würgenden Händen kommen und pissen sah, sah ich die erhängten Frauen von Charkow, die sich, während sie erstickten, über den Passanten entleerten, ich hatte das junge Mädchen vor mir gesehen, das wir an einem Wintertag im Park hinter Schewtschenkos Standbild erhängt hatten, eine gesunde, lebenssprühende junge Frau, hatte sie einen Orgasmus gehabt, als wir sie aufgehängt hatten, und als sie in ihren Schlüpfer gemacht hatte, hatte sie einen Orgasmus, als sie, den Strick um den Hals, um sich schlug und zappelte, hatte sie überhaupt jemals einen Orgasmus gehabt,

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