Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Wolkenkinder

Die Wolkenkinder

Titel: Die Wolkenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hanks
Vom Netzwerk:
rollte die alten Pergamente mit den Zeichnungen der Burg zusammen und verstaute sie in einer Lederkladde. Dietbert, der Schwierigkeiten hatte solche Pläne zu lesen, hatte sich darauf beschränkt zuzuhören und lieber in Gedanken schon einmal die notwendigen Kampfmanöver durchzudenken, um bei der Wahl der mitzunehmenden Waffen keinen Fehler zu machen.
       Alle drei: Randolf, Dietbert und Lothar standen jetzt in Reih und Glied mit geschwollener Brust vor dem zu tiefst beunruhigtem Grafen, strafften sich und waren stolz, wie nie zuvor in ihrem Leben, die Hand des edlen Herrschers entgegen nehmen zu dürfen, der sie in ihre heikle Mission entließ.
       „ Junge Freunde!“ hob der Graf pathetisch an. „Ich bin euch zu ewiger Dankbarkeit verpflichtet! Es ist gut zu wissen, dass man sich in schwerer Not auf ein paar Getreue verlassen kann! Nach eurer erfolgreichen Mission wird ein jeder von euch belohnt und entsprechend seiner Eignung in ein höheres Amt eingeführt werden! Das verspreche ich euch hiermit hoch und heilig !“
       Nur wenig später stapften die jungen Helden, gerade eben vom Grafen kommend, über den Schlosshof und erwogen dabei widerstreitend die Vorgehensweise ihre Aufgabe betreffend, als ihnen - wie rein zufällig - Amelie über den Weg lief: „Hallo Jungs! Wie geht’s denn so? Habe gehört, dass ihr gerade eben bei meinem Vater wart und dachte mir: Mal sehen, was es so Neues gibt.“
       „ Hallo Amelie“, rief Randolf ihr freudestrahlend entgegen. Ein kurzer Seitenblick zu seinen Freunden, diese verstanden und verzogen sich dezent mit freundlichem Gruß, aber nicht ohne sich, wie immer, ein paar frotzelnde Grimassen in Richtung Randolf zu erlauben.
       Kaum das Randolf sicher sein konnte, das die beiden Kindsköpfe außer Sichtweite waren, konnte er sich keine Sekunde mehr halten und riss Amelie heftig an sich: „Wie schön dich zu sehen! Ich leide jede Sekunde, in der du nicht bei mir bist!“
       Amelie, der Randolfs heftige Umarmung kaum noch Luft zum Atmen ließ,: „Nicht so stürmisch, Randolf! Wir müssen vorsichtiger sein! Du weißt, dass Mama noch am überlegen ist, wie sie mit uns beiden umgehen soll. Ich möchte nicht, dass sie uns hier so im Schlosshof erwischt und uns irgendwelche unsäglichen Verbote erteilt, die ihr dann vielleicht selbst Leid tun.“
       Randolf war zwar leicht enttäuscht, sah allerdings Amelies Argumente ein und lies sie frei, doch zuvor gab es schnell noch einen liebevollen Kuss.
       „ Du bist unvernünftig!“ bekam er dafür eine Schelte, obwohl Amelie gar nichts anderes von ihm erwartet hatte.
       „ Na gut, dann bin ich’s halt! Lieber unvernünftig, als unglücklich!“
       Amelie kniff die Mundwinkel und hatte sich vorgenommen einen strengen Blick aufzusetzen, schaffte aber nur ein unterdrücktes Grinsen bei so viel Frechheit.
       „ Was treibst du eigentlich gerade so alleine hier?“ wunderte sich Randolf.
       „ Och ... ich war halt gerade so unterwegs und da sehe ich euch ...“
       „ Erzähl keinen Unsinn!“ unterbrach sie Randolf. „Du hast uns abgepasst! Jetzt fragt es sich nur noch: Weshalb?“
       „ Einmal um dich zu treffen“, erklärte Amelie etwas beleidigt. „Und zum anderen, um zu erfahren, welchen Auftrag ihr habt und was ich dabei tun kann!“ war sie dann doch ehrlich.
       „ Das ist lieb von dir, aber -...!“ fing Randolf seine Antwort an und umarmte Amelie erneut zärtlich. „Ich muss mit dir reden, aber du hast recht: Wir fallen auf! Lass uns wenigstens in den Schlossgarten gehen, da sind wir etwas ungestörter!“
       Amelie überlegte, grinste schelmisch in sich hinein, schnappte Randolf an der Hand und hatte es plötzlich ziemlich eilig: „Gute Idee mit dem Garten! Komm mit! Ich kenne da eine abgelegene Ecke, da können wir in aller Ruhe...“ Amelie verkniff sich das verräterische Ende ihres Satzes und zog Randolf stattdessen mit festem Griff hinter sich her.
       Das Ende von Amelies Satz interessierte Randolf doch sehr, sodass er versuchte, die mit ihm davoneilende Amelie zu einer Vollendung zu bringen: „Da können wir was?“
       „ Wirst schon sehen, Dummerchen!“
       Nach einigen gierigen Liebesbeweisen Amelies gelang es Randolf schließlich Amelie zu beruhigen und eine Erklärung zu beginnen: „Hör zu, Liebes! Unser Auftrag ist sehr riskant! Wir werden all unser Können und jeden unserer Sinne in Anspruch nehmen müssen, um heil aus der Sache wieder heraus zu

Weitere Kostenlose Bücher