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Die Wolkenkinder

Die Wolkenkinder

Titel: Die Wolkenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hanks
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hinaus konnte Dietberts Scheiterhaufen jeden Moment entdeckt werden. Er hatte keine Wahl! Dieser Spinner von Ruppert zwang ihn zum Einlenken.
       „ Also gut!“ willigte Randolf zähneknirschend ein. „Aber wenn das schief geht, bist du dran! Ich schwöre dir, ich mache dich kalt!“
       „ Das geht nicht schief. Wir überwältigen jetzt Gebhard und stellen ihn vor die Wahl: Entweder er landet geknebelt im Verlies oder er schlägt sich auf unsere Seite und wird vom Grafen reich belohnt!“
       „ Wer sagt dir, dass der Graf das tut?“
       „ Dann eben nicht! Behaupten werden wir es trotzdem!“
       „ Hm ..“ grummelte Randolf vor sich hin und schaute Ruppert noch einmal finster an. „Auf jetzt! Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren!“
       Sie schlichen sich mit eingezogenen Köpfen und auf Zehenspitzen an die Wache ran, aber gerade als sie ihn ergreifen wollten, schlug Gebhard die Augen auf – er hatte sie wohl gespürt – und glotzte Randolf mitten ins Gesicht!
       Er ruckte hoch, wollte sein Schwert ziehen, doch Randolf hatte ihn bereits mit einer Hand fest am Hals gepackt und ihm mit der anderen Hand sein Messer vor die Nase gehalten: „Die kleinste Bewegung und du bist tot!“
       Gebhard erstarrte augenblicklich. Ruppert sprach ihn besänftigend an: „Gebhard, mein Freund! Du wirst uns doch keine Schwierigkeiten machen? Du kennst mich doch – ich bin es Ruppert!“
       „ Tatsache - Ruppert!“ stotterte Gebhard etwas erleichtert.
       „ Kann ich dich loslassen, ohne dass du Ärger machst?“ knurrte ihn Randolf an.
       Gebhard schluckte schwer und sah Randolf ängstlich an.
       „ Lass ihn los!“ sagte Ruppert gelassen.
       Randolf drückte Gebhard in seinen Schemel zurück, hielt ihm aber weiter den Dolch entgegen.
       „ Was wollt ihr?“
       „ Den Gefangenen natürlich!“
       „ Wenn der überhaupt noch lebt! Ich habe seit Stunden nichts mehr von ihm gehört!“
       „ Hör zu!“ sprach ihn Ruppert hart und bestimmt an. „Du hast weniger als eine Minute, dich zu entscheiden: Entweder du machst ab sofort bei uns mit – der Graf zahlt gut und du kommst aus diesem Loch hier raus - oder wir knebeln dich und werfen dich ins Verlies! Was ist also?“
       Gebhard schaute den anderen beiden jeweils kurz ins Gesicht, er überlegte und seine Miene hellte sich langsam auf, bis er endlich grinste und sagte: „Hatte eh den Dienst in diesem elenden Drecksloch gründlich satt. Und ihr seid sicher: Der junge Graf zahlt wirklich gut?“
       „ Klar doch! Wirst schon sehen!“ behauptete Randolf in väterlichem Ton.
       „ Also abgemacht! Ich bin auf eurer Seite!“ Gebhard streckte freudestrahlend seine schwielige Hand aus und Randolf, sowie auch Ruppert schlugen erleichtert ein.
       „ Die Schlüssel her!“ forderte Randolf und hatte es auf einmal wieder sehr eilig.
       „ Moment noch!“ entgegnete der dicke Gebhard und hielt den Schlüsselbund an seinem Leibriemen fest.
       Randolf war genervt und blaffte den Dicken an: „Was willst du noch? Gib sofort die Dinger her!“
       „ Ja, sofort! Aber ich glaube ihr habt da was vergessen!“
       „ Was vergessen? Was meinst du? Red schon Mann und halte uns nicht so lange hier auf!“
       „ Habt ihr euch eigentlich mal überlegt, wie ihr den Mann hier heraus bringen wollt?“
       Randolf verzog genervt die Mundwinkel, winkte ab und tat dem einfachen Kerl den gefallen, ihm kurz den Plan mit dem Feuer zu schildern, damit er Ruhe geben würde.
       „ Mit so einem Quatsch habe ich gerechnet!“ gab der dicke Gebhard abwertend zur Antwort - hatte er doch gemerkt, dass dieser junge Schnösel da ihn nicht ganz für voll nahm.
       „ Was!“ ärgerte sich Randolf verhältnismäßig laut. „Du spinnst wohl! Was quatschst du da für einen Blödsinn, Mann? Mach sofort, dass du die Schlüssel rausrückst, sonst ...“
       „ Wie du meinst, junger Freund!“ säuselte Gebhard hämisch und hielt Randolf demonstrativ den Schlüsselbund hin.
       Randolf griff nach dem metallischen Knäuel, bekam aber im gleichen Moment Bedenken, dass der alte Fettsack doch irgendwie was wusste, was er sich vorsichtshalber doch einmal anhören sollte. Also lies er seine Hand wieder sinken und gab sich geschlagen: „Nun gut! Du willst also sagen, dass wir mit diesem Plan scheitern werden; dann erkläre du uns doch bitte mal, wie du die Sache anpacken würdest!“
       Gebhard grinste breit – hatte er es

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