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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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allerwenigsten vor ihm beschützt werden müssten. Schließlich wollte er doch, dass Sie hierher verlegt werden.«
    »Ich muss nicht vor meinem Bruder beschützt werden«, erklärte Frans etwas lebhafter. Er hatte etwas Farbe bekommen, was Philippa Anlass zu vorsichtiger Hoffnung gab. »Er hat mich zwar geschlagen, aber nur einmal. Seitdem hat er dieses Zimmer nicht mehr betreten.«
    »Ich glaube«, sagte Philippa, »dass er die ganze Zeit in seinem Privatstall hinter diesem Birkenwäldchen verbringt. Bei dem geflügelten Fohlen.«
    »Er hat ein geflügeltes Fohlen an sich gebunden. Ich kann es immer noch nicht glauben.«
    »Das fällt uns allen schwer. Aber Sie haben ihn ja gesehen, also wissen Sie, wie er sich verändert hat.«
    »Er lebt in einer Art von … in einer Art Gefängnis. Einem Gefängnis, das er sich selbst geschaffen hat.« Frans errötete leicht. »Er ist ein Mann in dem Körper einer Frau, und dieser Druck macht ihn verrückt.«
    »Dennoch wird der Rat nichts davon hören wollen.«
    Frans schüttelte sich und holte tief Luft, bevor er fortfuhr.
    »Die Edlen des Rates fühlen sich sehr der Tradition verpflichtet, und dazu gehört eben auch der unbedingte Respekt vor dem Fürsten. Sie dürften sich sehr schwer damit tun, sich offen gegen ihn zu stellen.«
    »Das ist mir egal, Frans. Diese Warterei macht mich ebenso verrückt wie Wilhelm. Und die Zukunft der geflügelten Pferde ist wichtiger als die Zukunft einer schrulligen Pferdemeisterin.«
    Er seufzte, und erneut wich die Farbe aus seinem Gesicht.
»Ich werde ebenfalls vor den Rat treten und Sie unterstützen«, verkündete er.
    »Das werden Sie keinesfalls tun«, widersprach sie entschieden.
    »Aber die Folgen eines erneuten Alleingangs …«
    Sie unterbrach ihn. »Ich pfeife auf die Folgen. Die Angelegenheit ist jetzt lange genug in der Schwebe gewesen.«

Kapitel 40
    F rans war froh, seinem bedrückenden Schlafzimmer entkommen zu sein. Er hatte es satt, Invalide zu sein, und war es leid, sich wegen seiner Wut auf Wilhelm zu grämen, ohne etwas gegen seinen Bruder unternehmen zu können. An einem prächtigen Tag, an dem in jedem Baum und jeder Hecke die Vögel zwitscherten, schickte Baron Beeht ihm seine Kutsche mit den vier Grauschimmeln, und darin gelangte er zügig ins Hochland. Der Baron hatte ihm außer dem Kutscher auch noch zwei Lakaien mitgegeben, alle in der dunkelroten Livree der Beehts. Eine Krankenschwester war ebenfalls mitgekommen, die blutsaugenden Quacksalber hatten sie jedoch allesamt zurückgelassen.
    Durch das Kutschfenster beobachtete Frans Philippa und Wintersonne, die vor ihnen herflogen. Soni sah aus wie ein riesiger roter Vogel, dessen Flügel in der Sonne wie feines Pergamentpapier leuchteten. Philippa war nur ein schwarzer Punkt am strahlend blauen Himmel. Philippa folgte der jungen Reiterin Larkyn und ihrem hübschen Hengst Schwarzer Seraph. Um sie besser beobachten zu können, beugte sich Frans dichter ans Fenster, bis das überhängende Dach der Kutsche ihm den Blick versperrte.
    In einem Ort namens Park Dikkers legten sie eine Pause ein, damit er mit Hilfe der Krankenschwester aus der Kutsche steigen, in einem winzigen Gasthaus mit einer niedrigen Decke etwas essen und sich ein bisschen ausruhen
konnte. Philippa und Larkyn waren bereits zum Unteren Hof vorgeflogen und bereiteten dort alles für die Ankunft des Prinzen vor. Der Gastwirt verbeugte sich tief und machte viel Aufhebens darum, dass der jüngere Bruder des Fürsten in seiner Wirtschaft zu Gast war. Frans aß ein Stück Lammbraten mit einem Teller gebutterter Blutrüben, sowohl um den Wirt zu erfreuen, als auch um seinen Hunger zu stillen. Dazu trank er ein Glas Apfelwein. Als es Zeit zum Aufbruch war, stellte er verlegen fest, dass er kein Geld bei sich hatte. Er hatte lange Zeit kein eigenes Geld gebraucht, und so hatte er einfach nicht daran gedacht.
    Er fasste in seine Manteltasche, in der normalerweise seine Geldbörse sein sollte, und schon trat der Lakai vor und sagte: »Verzeihung, Prinz Frans, der Baron hat für alles gesorgt. Bitte machen Sie sich keine Sorgen.« Frans konnte nur nicken und ihm danken, und als man ihm zurück in die Kutsche geholfen hatte, schwor er sich, dass mit dieser Abhängigkeit bald Schluss sein würde. So oder so.
    Als die Kutsche schließlich polternd von der Straße auf einen Wirtschaftsweg abbog, musterte Frans überrascht den Unteren Hof. Die Scheune war zwar frisch geweißt, bestand jedoch lediglich aus einem

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