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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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Muster.
    »Ich habe einfach nur kein gutes Gefühl.« Lark spielte mit dem Symbol von Kalla, das um ihren Hals hing. Es fühlte sich die ganze Zeit heiß an, brannte förmlich auf ihrer Haut, und sie hatte sich kurz entschlossen dazu entschieden, es über ihrem Wams zu tragen. Sie wünschte, sie würde hier in Oscham ein Kräuterweib kennen, dem sie vertrauen und das ihr dieses Rätsel erklären würde.
    »Ich kann dir natürlich nicht einreden, dass es keinen
Grund für dein ungutes Gefühl gibt«, meinte Hester düster. »Dies sind schwere Zeiten, wie Mamá sagt. Der Rat ist entzweit, der Fürst vernachlässigt seine Pflichten, und Prinz Nicolas ist fett und faul.«
    Als sie zwei Reiter erblickten, die zügig auf sie zutrabten, brach sie ab. Sie trugen das Wappen des Prinzen auf ihren wehenden Mänteln, Krone und Lilie. Ihnen folgte eine gut gefederte Kutsche, die von zwei Pferden gezogen wurde. Die königlichen Insignien prangten in Gold auf den Türen und waren auf die schweren Jacken der Diener gestickt, die hinten auf der Kutsche standen. Zwei weitere uniformierte Soldaten folgten der Kutsche, doch es waren die beiden Reiter hinter ihnen, die Larks Aufmerksamkeit gefangennahmen.
    Der eine Mann hatte eindeutig das weißblonde Haar der Fleckhams, nur schien es bei ihm weicher zu sein als bei Wilhelm. Die Strähnen wehten im Wind wie die Fäden einer Spinne.
    »Prinz Frans«, murmelte Hester.
    »Ich habe mir schon gedacht, dass er es sein muss«, sagte Lark. Sie hielt die Hände schützend über die Augen, um durch die Scheibe besser sehen zu können. Prinz Frans von Fleckham war ein wenig kleiner und jünger als der Fürst. Er hatte dieselbe schmale Figur und war in die schwarzen und silbernen Farben des Fürstentums gekleidet. Als er sein Pferd vor der Halle zum Stehen brachte, ein langes Bein über den Sattel warf und abstieg, sah sie, dass er dieselben schmalen Gesichtszüge wie sein Bruder hatte. Er klopfte sich den Schnee von den Ärmeln und wartete darauf, dass der andere Reiter, ein kleinerer dunklerer Mann, ebenfalls abstieg und zu ihm kam. Sein Begleiter stieg vor ihm die Treppe hinauf. Lark zog sich von dem Fenster zurück, und
ein vertrautes warnendes Kribbeln breitete sich langsam von ihrem Magen bis zu ihrer Brust aus.
    »Laut Papá ist Prinz Frans ein Bücherwurm und interessiert sich mehr für Bibliotheken als für die Regierungsgeschäfte«, berichtete Hester.
    Bücherwurm hin oder her, für Lark sah er wie ein zweiter Wilhelm aus und somit wie eine weitere Bedrohung für Tup und ihre Familie. Die Türen flogen auf, und die beiden Männer erschienen gefolgt von zwei Uniformierten in der Halle. Mit ihnen wehten kühle Luft und eine Schneewolke herein. Doch der Schnee schmolz schnell auf den warmen Fliesen. Lark hielt sich dicht hinter Hester, beobachtete alles mit angehaltenem Atem und hielt dabei ihre Ellbogen umklammert.
    Leiterin Morghen stand mitten im Eingang und stützte sich mit einer Hand auf den Pfosten am Fuße der Treppe. Sie wirkte sehr elegant in ihrer schwarzen Reitertracht und hatte die weißen Haare zu einem Reiterknoten frisiert. Ganz aufrecht stand sie da und wartete darauf, dass die Männer zu ihr kamen und sich vor ihr verbeugten, bevor sie den Kopf neigte. Die Mädchen im Speisesaal und in der Eingangshalle wurden sofort ruhig und lauschten.
    »Meisterin Morghen, wie schön, Sie zu sehen«, sagte Prinz Frans zur Begrüßung.
    »Willkommen daheim, Prinz Frans.«
    »Ich habe mich sehr darauf gefreut.« Er deutete auf den Mann neben sich. »Darf ich Ihnen Baron Riehs aus Kleeh vorstellen? Und dies, edler Herr, ist die Leiterin der Himmelsakademie, Margret Morghen.«
    Der Baron verbeugte sich noch einmal und murmelte eine Begrüßung. Meisterin Morghen antwortete ihm und wandte sich dann Meisterin Winter zu, die aus dem Flur hinter
der Treppe hervortrat. Sie wiederholten die Vorstellungen, und die Gruppe ging weiter in den Saal. Lark und Hester folgten mit kleinem Abstand. Als sie schließlich in den Saal kamen, hatten die meisten Mädchen sich bereits die Teller vollgeladen und unterhielten sich miteinander. Die Würdenträger hatten an dem erhöhten Tisch Platz genommen, wo ihnen von zwei Dienerinnen Tee und Essen serviert wurde.
    »Beeilung, Lark! Sonst sind alle Torten weg«, rief Hester.
    Lark folgte ihr zwar, doch ihr Blick wanderte immer wieder zu Frans Fleckham. Sie war ebenfalls hungrig, und doch hätte sie sich am liebsten in die Stallungen geflüchtet.
     
    Frans folgte

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