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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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durchströmte Philippas Körper, und sie fürchtete fast, dass sie errötete. Sie wandte sich Soni zu und sprang in den Sattel. Es verschaffte ihr einen kurzen Moment der Genugtuung; vielleicht hatte sie Schwierigkeiten, auf dem Boden zu schlafen, doch ihr gelang immer noch ein tadelloses Aufsitzen aus dem Stand. Mit abgewandtem Gesicht sagte sie: »Keine Angst, Frans. Ich würde niemals zuerst an mich, aber immer zuerst an Soni denken.« Sie wünschte, ihre Stimme klänge nicht so hart, doch sie hatte Sorge, dass sie zittern könnte. Frans’ Bemerkung erinnerte sie an Friedrichs Zugewandtheit, und sie hätte nicht geglaubt, dass sie jemals wieder ein solches Bekenntnis aus dem Mund eines Fleckham hören würde.
    Leicht ironisch erwiderte er: »Selbstverständlich, Philippa. Aber Soni kann nur geschützt werden, wenn Sie es auch sind.«
    Sie holte tief Luft und blickte ihn an: »Genau so ist es. Danke, Frans.«

    Er verbeugte sich. Sie neigte den Kopf und hob zum Gruß die Hand zu Baron Riehs, der vor seinem Zelt stand. Soni wendete auf den Hinterläufen und galoppierte zielstrebig davon.
    Als sie sich in die Luft erhob, erfreute sich Philippa wie jedes Mal an der Kraft, mit der Soni vom Boden absprang. Sie beugte sich nach vorn und trieb Soni hinauf, über das Kliff hinweg. Unter ihnen fiel der Strand allmählich zurück, bis sie die nach oben gewandten Gesichter der sie beobachtenden Männer nicht mehr erkennen konnte. Philippa hob die Zügel und drückte sie gegen die linke Seite von Sonis Hals, verlagerte ihr Gewicht nach rechts, und die Stute flog nach Osten, um sich erneut auf die Suche zu begeben.
     
    Frans stand am Strand und beobachtete, wie Philippa und Soni davonflogen. Als sie Stunden später wiederkamen, schien er immer noch an derselben Stelle zu stehen. Für ihn war es ein langer, müßiger Tag gewesen. Riehs hatte ein paar Männer das Kliff hinaufgeschickt, damit sie die dem Meer zugewandte Seite des Hochplateaus durchsuchten, doch es gab wenig anderes zu tun, solange Philippa den Stamm nicht gefunden hatte.
    Als sie noch in Oscham gewesen waren, hatte Riehs erklärt: »Die Stämme halten großen Abstand voneinander. Wenn ein Stamm in das Jagdgelände eines anderen eindringt, kämpfen sie. Wir können nur hoffen, dass der Stamm, den wir finden, derjenige ist, der für den Angriff auf Onmarin verantwortlich ist.« Dabei hatte er die Klinge seines Degens mit einem Schleifstein bearbeitet. Der Baron schien im Umgang mit Waffen recht viel Erfahrung zu haben.

    Weil es gelegentlich vorkam, dass Musketen beim Schuss explodierten und dem Schützen das Gesicht zerfetzten oder Schlimmeres, war es Frans immer verboten gewesen, Schusswaffen zu gebrauchen, doch er besaß ebenfalls einen Degen. In seiner Jugend hatte er Unterricht im Umgang mit dem Dolch erhalten. Während er den ganzen Tag auf Philippas Rückkehr gewartet hatte, hatte er die Klinge geschliffen und gereinigt und versucht, sich ins Gedächtnis zu rufen, was ihm der Fechtmeister über den Gebrauch dieser Waffe beigebracht hatte.
    Um die Mittagszeit herum trat Riehs zu ihm und lächelte ihn freundlich an. »Ich nehme an, Hoheit, dass Sie bislang noch nicht an einer Schlacht teilgenommen haben.«
    Frans errötete, steckte den Degen in die Scheide und schüttelte den Kopf.
    »Es ist ganz normal, dass man davor nervös ist.«
    Darüber musste Frans lachen. »Es mag Ihnen vielleicht lächerlich vorkommen, Riehs, aber eigentlich bin ich weniger nervös als ungeduldig«, erwiderte er schüchtern.
    »Ach.« Riehs klopfte ihm leicht auf die Schulter. »Ich kann mich gut an das Gefühl erinnern.« Er deutete auf die Männer, die an der warmen Feuerstelle in der Mitte des Zeltlagers faulenzten. Sie legten Treibholz nach und sorgten so dafür, dass das Feuer nicht erlosch. Von den Flammen stieg eine schmale Rauchsäule nach oben, die sich schnell in der kalten Luft auflöste. »Wenn Sie viele Kriege erlebt haben, Frans, verhalten Sie sich wie diese Männer. Sie schonen ihre Kräfte und verdrängen die Gedanken daran. Sie lernen, die Dinge auf sich zukommen zu lassen.«
    Frans drehte sich zum Meer herum. Die Küste von Oc wirkte jenseits des eiskalten grauen Wassers wie ein kleiner Fleck in der Ferne. »Ich fürchte, dies ist eine weitere Bürde,
die ich meiner fürstlichen Abstammung zu verdanken habe. Wir sollen unsere Erfahrungen nur unter strenger Aufsicht machen.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich durfte mich keiner Gefahr aussetzen, noch nicht einmal

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