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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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sich an den langen Tisch setzten, blickte sie zu
Hester hinüber und stellte fest, dass Hester ähnlich finstere Gedanken durch den Kopf gingen. Hester schüttelte langsam und entschieden den Kopf. Lark nickte zustimmend. Es gab nichts, was sie tun konnten, und sie hatten keinerlei Grund für solche Spekulationen. Doch als die Aufgaben des Tages endlich erledigt waren, lag Lark in ihrem Bett und starrte hinauf zu den glitzernden Sternen. Lange fand sie keinen Schlaf, weil sie an die arme Pamella, Prinzessin Pamella, denken musste und an das, was ihr womöglich angetan worden war. Als Letztes sah sie das harte, bleiche Gesicht Fürst Wilhelms und das kühle geflochtene Leder seiner magischen Gerte vor sich, dann fielen ihr die Augen zu.

Kapitel 14
    P hilippa schlief sehr schlecht in ihrem Zelt. Die Plane schützte sie und Soni zwar vor der ärgsten Kälte, doch der Sandboden fühlte sich an den Hüften und Schultern selbst durch die Decken und Felle hindurch sehr hart an, und das Kopfkissen, das nur aus einer zusammengefalteten Decke bestand, kratzte sie im Gesicht und am Hals. Als sich das erste Morgengrau durch die Ritzen zwischen Plane und Stützen schlich, stand Philippa auf, rieb sich den Nacken und verzog vor Schmerz das Gesicht. Es hatte Zeiten gegeben, da hatte es ihr nichts ausgemacht, auf hartem Boden zu schlafen, doch ihr Körper war nun einmal nicht mehr so geschmeidig wie noch mit vierundzwanzig.
    Soni schien besser geschlafen zu haben. Sie senkte bereitwillig den Kopf, um sich aufzäumen zu lassen, und folgte Philippa leichten Schrittes hinunter zum Fluss, um etwas zu trinken. Die Wächter, die um das Lager aufgestellt waren, nickten ihnen schweigend zu. Philippa erwiderte den Gruß. Während Soni trank, sah sie prüfend zum Himmel.
    Er schien ein vollkommener Flugtag zu werden. Das Wetter war weiterhin klar und kalt. Sie war dankbar für ihr wollenes Unterhemd und die dicken Socken, Soni dagegen schien die eisige Luft zu beleben. Im Norden glänzten die Gletscher wie mattes Silber. Im Süden glitzerte das grüne Wasser der Meeresenge. Sie würden heute nach Osten zu
den schwarzen Stränden und dürren Wäldern fliegen, die unterhalb des riesigen Hochplateaus lagen.
    Als Philippa Sonis Hufe überprüfte, traten Frans und Riehs aus einem der Zelte. Sie ging zu ihnen und ließ Soni stehen. Im Freien war ein Tisch aufgebaut worden, und als sie näher kam, stellte einer der Soldaten Platten mit dampfendem Fleisch und geschnittenem Brot sowie einen Stapel Metallteller und Besteck bereit. Ein anderer brachte eine riesige Feldflasche mit Kaffee und verteilte Becher. Philippa saß am einen Ende des Tisches Frans und Riehs gegenüber. Sie frühstückten schnell und schweigend. Kurz darauf sattelte Philippa Soni, prüfte das Material und bereitete sich auf den Start vor.
    Da er um Sonis Abneigung gegenüber Männern wusste, hielt Frans deutlichen Abstand zu der Reiterin, doch er war nah genug, dass sie ihn hören konnte, als er leise sagte: »Ich habe nachgedacht, Philippa.«
    Sie prüfte Sonis Brustgurt und ließ die Hand auf dem Knauf des Flugsattels liegen. Es war alles in Ordnung. Sie blickte Frans unter ihrer Reiterkappe hervor an. »Über was, Frans?«
    Er zögerte und spannte sich unwillkürlich an. »Über Gefahren und über Prioritäten.«
    »Ja?« Sie wollte jetzt aufsteigen und war etwas ungeduldig. Frans war immer so bedachtsam, doch jetzt mussten sie und Soni endlich losfliegen.
    Er senkte die Stimme. »Sie wissen, dass ich diese Unternehmung unterstützte, Philippa … Ich stehe zu ihr … aber …«
    Sie wies mit dem Kinn auf das Zeltlager. »Ich glaube, es ist ein bisschen spät, um es sich noch einmal anders zu überlegen.«

    Er brachte ein zaghaftes, angespanntes Lächeln zustande. »Ich will keinen Rückzieher machen. Aber ich möchte Sie daran erinnern, dass ich natürlich der Sohn meines Vaters bin.«
    Darüber musste sie schmunzeln. »Raus damit, Frans! Es könnte ein Schneesturm aufkommen, während Sie noch überlegen, wie Sie was auch immer am besten sagen.«
    Sein Lächeln wurde gelöster, doch sein Blick blieb ernst. »Es geht um Folgendes, Philippa: Als Mitglied der Fürstenfamilie kann ich ein geflügeltes Pferd und seine Reiterin nicht den zwei Kindern einer Fischerfamilie gleichstellen, so ungerecht das auch scheinen mag. Ich muss …« Er räusperte sich und blickte auf seine Stiefel. »Ich fürchte, ich muss Sie anweisen, zuerst an sich zu denken.«
    Ein seltsam warmes Gefühl

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