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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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Und er konnte sich nicht mit Baron Riehs anlegen, bevor er das verfluchte Mädchen wieder gefunden hatte. Das Volk beklagte sich, weil der Hafen geschlossen war, aber es musste wohl noch etwas warten. Er hatte die Miliz ausgesandt, Amelia Riehs zu suchen. Das dürfte ja wohl nicht länger als ein paar Stunden dauern.
    Er konnte sich nicht einmal mehr an Slathan wenden, denn er hatte ihn angewiesen, eine Weile zu verschwinden. Zuerst hatte er sich allerdings noch einen Vorrat des Mittels angelegt; eine Reihe dunkler Glasflaschen lagen dicht an
dicht in einer Schublade. Slathan hatte protestiert und behauptet, er würde ihn brauchen, doch Wilhelm wusste nicht, ob er ihn schützen konnte. Es gab Zeugen für den Mord an Jinson, und auch wenn er keine Ahnung hatte, wo das Mädchen aus Kleeh und der Mann aus dem Hochland jetzt waren, war die derzeitige Lage zu unsicher. Gott wusste, was Frans im Haus der Beehts trieb. Er hatte schon genug damit zu tun, dass sich nicht nur im Volk des Fürstentums Widerstand formierte, sondern auch unter den Edlen des Rates.
    Er schlug sich mit der Gerte gegen das Bein. Herrgott, war es denn so schwer, loyal zu sein? Selbst Constanze mit ihren merkwürdigen Seitenblicken und ihrem verstockten Schweigen! Er schimpfte in Gedanken ausgiebig auf das Wetter. Es könnte alles schon vorüber sein, wenn er und Diamant für alle deutlich sichtbar über den Park hinwegflögen!
    Klaahs klopfte an, trat herein und sagte: »Durchlaucht, wir sollten einige Briefe …«
    Wilhelm machte eine abwehrende Geste und erwiderte: »Nicht schon wieder, Mann! Lassen Sie Uns in Frieden.« Der Sekretär war dieses Mal klug genug, sich augenblicklich widerspruchslos zurückzuziehen.
    Wilhelm öffnete den schweren Vorhang noch ein Stück und beugte sich zum Fenster vor. Mittlerweile schneite es ordentlich. Bei diesem Schneesturm musste jedes Geflügelte Pferd sofort landen.
    Diamant hatte es natürlich gemütlich in ihrem Stall. Er dachte an die Briefe und den Ärger in Oscham und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Wo er hinsah, gab es Schwierigkeiten, dabei wollte er doch eigentlich nur hinüber zu den Stallungen gehen und eine Stunde mit seinem Fohlen verbringen.

    Verdammt , dachte er. Ich bin der Fürst. Wenn ich den Nachmittag so verbringen will, dann tue ich es einfach . Er richtete sich auf, ließ den Vorhang fallen und schob ihn sogleich wieder zur Seite.
    Von der Hauptstraße bog eine Kutsche in die Auffahrt. Er spähte durch den dichten Schnee und versuchte zu erkennen, wer es war. Sie war groß, und an den Türen prangten irgendwelche Insignien. Zwei Lakaien standen an der Rückseite, zwei undeutliche verschneite Gestalten.
    Wilhelm presste das Gesicht gegen die Scheibe und wartete, dass die Kutsche nach der Kurve aus dem Schutz der Bäume auftauchte. Wenn es einer der Edlen des Rates war, würde er ihn nicht empfangen. Er hatte für heute genug vom Krieg gesprochen.
    Von der wachsenden Kälte war die Fensterscheibe kalt geworden und beschlug von seinem Atem. Er wischte sie mit dem Ärmel frei, dann fluchte er.
    Es war niemand vom Rat, wobei ihm das deutlich lieber gewesen wäre. Jeder Edle des Rates wäre ihm lieber gewesen als dieser Besucher.
    Philippa Winter stieg aus der Kutsche und schritt auf ihre so unweibliche Art über den verschneiten Hof. Was war sie doch für eine Närrin! Dachte sie etwa, nur weil sie freiwillig im Palast erschien, würde er sie nicht festnehmen lassen?
    Nun, Herrgott, sie lief ihm direkt in die Hände. Jetzt würde er dafür sorgen, dass sie ihre Bestrafung erhielt. Ihre Stute käme nach Fleckham, und Philippa würde nach Inseehl geschickt werden, wo dieser Trottel Mersin sich um sie kümmern würde.
    Und wenn es nach Wilhelm ging, konnte sie dort so lange bleiben, bis ihre Knochen zu Staub zerfielen!

Kapitel 29
    E s war viel zu früh für einen richtigen Schneesturm, schließlich waren es noch zwei Monate bis zum Erdlinsfest. Doch als Philippa auf Soni über den Stadtrand flog, stachen Philippa harte, eisige Flocken ins Gesicht. Die Straßen der Stadt wirkten verlassen, als wäre die Stadt geschlossen, bis es wieder sicher war hinauszugehen. Philippa spähte durch einen dicken Schleier aus Schneeflocken auf den leeren Hafen, in dem nur das Schiff aus Kleeh ruhig vor Anker lag. Die Geflügelten Pferde waren nicht länger in der Luft. Die Patrouillenboote mussten sich mit der Formation zusammen zurückgezogen haben. Über der Weißen Stadt lag eine unheimliche Stille, die

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