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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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vergießen.«
    »Ich habe einen Befehl auszuführen«, erklärte der Hauptmann.
    »Das weiß ich«, erwiderte Frans verständnisvoll. »Aber ich fürchte, Ihre Loyalität ist hier fehl am Platz.«
    Ein anderer Soldat, ein älterer Mann, dessen graue Haare sich um seinen Kragen kringelten, knurrte etwas und entsicherte seine Waffe.
    Aus der Dunkelheit ertönte ebenfalls ein Klicken, dann noch eins.
    Der junge Hauptmann schluckte so laut, dass Philippa es von ihrem Sitz aus hören konnte.
    Sie stellte einen Fuß auf den Tritt der Kutsche und hielt sich, eine Hand am Türrahmen, bereit. Dann zeigte sie sich Frans und seinen Männern.
    Der Hauptmann fuhr herum und sah sie an. In dem Licht der Gaslaterne wirkte der Lauf seiner Flinte riesig, doch sie achtete mehr auf die Panik in seinen Augen. »Stehen bleiben«, befahl er.
    »Er hat Recht, Philippa«, rief Frans. »Bleiben Sie, wo Sie sind.« Er schnalzte mit der Zunge, und sein Pferd machte ein paar Schritte nach vorn.
    Alle Gewehre wurden auf ihn gerichtet, und Philippa hielt die Luft an. Frans stand jetzt ganz im Licht, die hellen Haare der Fleckhams glänzten wie Eis.

    Die Soldaten gafften, als sie schließlich begriffen, wen sie vor sich hatten. Einige von ihnen schnappten vernehmlich nach Luft.
    Frans ließ den Blick über alle gleiten. »Männer«, sagte er mit Nachdruck. »Ich rate Ihnen, Ihre Haltung zu überdenken. Ihr Fürst hat übereilte Entscheidungen getroffen und hat dadurch nicht nur Sie, sondern auch Ihre Freunde und Familien in Gefahr gebracht.«
    »Hören Sie genau zu, Hauptmann! Wir tun nur, was wir tun müssen«, rief Baron Beeht.
    Der grauhaarige Mann zischte dem jungen Hauptmann etwas zu, der zögerte und den Lauf seines Gewehrs zwischen Philippa und Frans hin und her schwenkte.
    Leise sagte Philippa: »Tun Sie es nicht! Hören Sie zu Ihrem eigenen Wohl auf Prinz Frans!«
    Der Hauptmann kniff die Augen zusammen und richtete die Waffe wieder auf sie. »Gehen Sie in die Kutsche, Meisterin«, forderte er sie mit ausdrucksloser Stimme auf.
    Sie wich nicht von der Stelle. Sie, Frans und Beeht hatten gehofft, die Situation ohne Gewalt meistern zu können. Die Milizionäre schienen die Waffen auch tatsächlich nicht gegen einen Fleckham erheben zu wollen, selbst wenn er sich den Befehlen des Fürsten widersetzte.
    Doch der grauhaarige Mann machte ihr Angst. Er hatte Narben von einem Kampf auf Gesicht und Händen und wirkte, als hätte er Spaß am Kämpfen. Philippa hob den Blick zu Frans. Auch er musterte mit zusammengekniffenen Augen und verschlossenem Gesicht den älteren Mann.
    Frans trug keine Schusswaffe und hatte den Degen in der Scheide gelassen. Er drängte sein Pferd noch einen Schritt nach vorn, und einige der anderen Männer taten es ihm gleich. Die Soldaten wichen einen Schritt zurück, obwohl
der Hauptmann ihnen befahl, dass sie stehen bleiben sollten. Nur der grauhaarige Mann wich nicht aus. Er schwang seine Flinte nach oben und zielte damit direkt auf Frans’ Kopf.
    Philippa klammerte sich so fest an den Türrahmen, dass ihre Finger schmerzten. Der Kutscher sprang von seinem Kutschbock herunter und ging schnell hinter dem Fahrzeug in Deckung, wo die zwei Lakaien sich bereits mit gesenkten Köpfen festklammerten.
    »Wir möchten euch ein Geschäft vorschlagen, Männer. Dies ist kein sinnloses Abenteuer. Sie können die Waffen herunternehmen, uns die Pferdemeisterin überlassen, und der Vorfall ist erledigt.«
    Der grauhaarige Mann lachte höhnisch. »Wieso sollten wir auf den jüngeren Bruder des Fürsten hören?« Einer der anderen Soldaten zischte ihm etwas zu, und er lachte.
    Jemand hinter Frans hob ebenfalls seine Flinte, und ein anderer zückte seinen Degen. Frans hob beschwichtigend die schmale Hand. »Wartet« sagte er. »Hört mir zu, Männer.«
    Er bekam keine Gelegenheit, den Gedanken zu Ende zu bringen. Der grauhaarige Mann hob die Flinte und zog den Abzug. Der junge Hauptmann schrie: »Nein!«
    Und dann sprang ein großer Mann mit einem breitkrempigen Hut, der ihm bei der Bewegung vom Kopf flog, von der Seite vor das Pferd von Frans und stieß den Lauf der Flinte des grauhaarigen Milizionärs nach oben.
    Die Kugel, die aus dieser Entfernung tödlich gewesen wäre, flog über die Köpfe der Pferde hinweg, sauste an der Eisenbalustrade der neuen Brücke vorbei und landete mit einem Platschen im Fluss.
    Es ertönte ein weiterer Schuss, eine dumpfe kleine Explosion
ohne Widerhall. Der grauhaarige Mann wurde nach links geschleudert

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