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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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knurrte er, »feuert seit zwei Tagen auf unsere Patrouillenboote.
Wir können nicht mehr fischen und keine Fracht holen und wegschaffen. Die Widderkopf liegt hier einfach nur untätig herum.«
    »Ich weiß, Meister Winnih«, antwortete Amelia. »Wenn ich dorthin komme, zu dem Schiff meines Vaters, wird er die Hafenmündung freigeben, und alles ist vorbei.«
    »Ach ja? So wichtig sind Sie?« Er musterte sie von oben bis unten, dann zuckte sein Blick zu Mahagoni. Er hatte kleine Augen, und die Lippen über dem spärlichen Bärtchen waren voll. »Das wird teuer«, erklärte er. »Haben Sie Geld?«
    »Sie werden Ihre Belohnung erhalten, wenn wir das Schiff erreicht haben«, sagte sie. »Sie haben mein Wort.«
    »Ha, Ihr Wort«, erwiderte er. »Davon kann ich mir aber nichts kaufen, oder?« Er verzog die Lippen zu einem anzüglichen Grinsen. »Aber vielleicht zahlt die Miliz mir ja eine Belohnung für ein Mädchen und ein Geflügeltes Pferd. Insbesondere, wenn die Kleehs es wollen.«
    »Onkel, bitte«, hob Jimmieh schwach an.
    »Halt die Klappe, Jimmieh. Die Widderkopf ist mein Geschäft«, sagte Winnih.
    »Hier geht es um deutlich mehr als nur ein Geschäft«, sagte Amelia schroff. »Es geht um Krieg oder Frieden. Dieser Krieg kann verhindert werden.«
    »Von irgendeinem Mädchen? Wer glaubt denn so etwas?«
    »Onkel«, sagte Jimmieh.
    »Halt die Klappe!«, blaffte der Onkel wieder.
    Amelia sah den Steg hinauf und hinunter. Obwohl kein Boot hinaus in die Bucht fuhr, wurde auf zweien oder dreien gearbeitet. Glücklicherweise war Jimmiehs Patrouille offenbar in einen anderen Teil des Hafens marschiert.

    Sie versuchte, die kühle Autorität ihres Vaters zu imitieren, als sie sagte: »Wie Sie selbst sehen, sind heute Morgen keine Soldaten unterwegs. Wenn Sie nicht an der Bezahlung interessiert sind, frage ich eines der anderen Boote, ob es mich übersetzt. Ich habe gedacht, Sie könnten das Geld vielleicht brauchen, da Sie ja seit einigen Tagen nicht fischen konnten.«
    Als er nicht antwortete, fuhr sie fort: »Würden Sie so freundlich sein, sich jetzt zu entscheiden, mein Herr? Ich möchte das Wasser überquert haben, bevor es zu weiteren Schusswechseln kommt.«
    Sie versuchte, nicht die Luft anzuhalten, während Winnih darüber nachdachte. Er blickte finster vor sich hin und zupfte an einer Strähne seiner Haare. Jimmieh zappelte unruhig herum, doch Amelia blieb ganz ruhig. Als eine Weile vergangen war, sagte sie: »Wie Sie wollen, Meister. Vielen Dank, dass Sie mich zumindest angehört haben.«
    Sie kehrte ihm den Rücken zu, hob Mahagonis Leine und machte einen Schritt zurück in Richtung der Promenade.
    »Warten Sie«, sagte Winnih etwas unsicher.
    Amelia blieb stehen, drehte sich jedoch nicht zu ihm herum. Sie blickte über die Schulter, hob die Brauen und wartete.
    »Also«, sagte Winnih. »Wie viel?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Genug. Die Kleehs sind für ihre Großzügigkeit bekannt.«
    »Sie sind bekannt, Krieg anzuzetteln«, schnappte Winnih.
    Amelia blickte ihn an, holte Luft und sagte vollkommen gelassen. »Es war nicht unser Vicomte, der eine Geisel genommen und sich geweigert hat, sie freizulassen.«

    Er musterte sie. »Das sind also Sie? Die Geisel des Fürsten?«
    »Selbstverständlich.«
    »Ja. Ich habe davon gehört. Ich habe gedacht, es wäre ein Gerücht, das die Rebellen in die Welt gesetzt hätten.«
    »Ich bin die Geisel.«
    »Und wie wollen Sie verhindern, dass dieses Schiff auf mein armes Fischerboot feuert?«
    »Sie können mir auch hier vertrauen. Ich werde meinem Vater zeigen, dass ich auf Ihrem Boot bin.«
    Er nickte. Ohne ein weiteres Wort ging er zurück und zog etwas Langes, Schweres hinter einem Stapel Netze hervor. Er stöhnte vor Anstrengung, doch Jimmieh sprang ihm zur Seite und half ihm, es herauszuziehen und über das Deck zu tragen. Es war eine Art Steg, der aus Holzplanken zusammengenagelt war. Er legte ihn aus und sicherte ihn mit einem Eisenbalken. Dann trat er weit genug zur Seite. »Bitte«, sagte er. »Sie und Ihr Pferd können jetzt an Bord kommen. Bringen wir es hinter uns. Ich möchte mit der Widderkopf endlich wieder dorthin, wo die Dorsche sich tummeln.«

Kapitel 34
    W ilhelm drehte sich mit geschlossenen Augen in seinem Bett herum. Das Licht, das durch seine Lider drang, erschien ihm deutlich heller als am Tag zuvor. Er setzte sich auf, blickte aus dem Fenster und stellte fest, dass es aufgeklart hatte. Über den schrägen Palastdächern leuchtete der wolkenlose

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