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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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eine Runde über Fleckham drehen. Vielleicht würden die Jungen dort aus dem Fenster schauen, in den Hof strömen und einen Blick auf ihre glorreiche Zukunft werfen.
    Sie flogen vielleicht noch zehn Minuten, dann zitterten Wilhelms Schenkel vor Anstrengung, und sein Hals wurde von dem aufrechten Sitzen langsam steif. Sie würden ihre Runde über Fleckham drehen und dann geradewegs zum Palast zurückfliegen. Sie mussten ja auch noch mit der ersten Landung zurechtkommen. Meisterin Baron hatte ihn gewarnt, dass die Landung deutlich gefährlicher war als der Start. Als er darüber nachdachte, wie tief er nach unten musste und wie hart sie auf dem Boden aufsetzen würden, durchfuhr ihn ein Angstschauer.
    Doch zunächst tauchten vor ihm die schrägen Dächer des Fleckham-Hauses auf. Er sah die Baumwipfel des kleinen Buchenhains und die sauberen Steine im Hof. Wilhelm fühlte sich sicherer und ließ Diamant einen großen Kreis fliegen. Als sie den rechten Flügel senkte, griff er unwillkürlich wieder nach dem Sattelknauf, beugte sich nach links und wünschte, er hätte sich am Flugsattel festgebunden, selbst wenn es peinlich gewesen wäre.

    Während Diamant hoch über dem Park einen Bogen flog, klammerte er sich so heftig an den Knauf, dass er dachte, seine Knöchel würden brechen. Die Koppeln und Gärten wirbelten als kleine braune, grüne und beigefarbene Quadrate unter ihm im Kreis und wurden von Zäunen und Hecken unterbrochen. Jetzt schwebten sie über dem Haus, direkt über der Fleckham-Schule. Voller Stolz wurde er übermutig und wagte es, Diamant noch eine Runde fliegen zu lassen, diesmal eine engere.
    Er musste Felicitas Baron für das Training des Fohlens Anerkennung zollen. Diamant schlug so geschmeidig mit den Flügeln, hielt so perfekt das Gleichgewicht, dass er trotz seiner Nervosität zunehmend Vertrauen fasste.
    Und da waren sie! Die Jungen seiner ersten Klasse, die glücklichen jungen Männer, die nach Wilhelm die ersten Pferdemeister sein würden, der Anfang einer neuen Spezies. Sie kamen aus dem Haus, stellten sich in die Mitte des Hofes auf und starrten zu ihm hinauf. Genauso hatte er es sich erträumt.
    Er wollte ihnen zuwinken, zwang sich, eine Hand vom Sattelknauf zu lösen, und die Gerte zum Gruß zu heben.
    Einer der Jungen – der hellen Haare wegen handelte es sich zweifellos um Friedrich – hob den Arm, wandte das blasse Gesicht zum Himmel und erwiderte den Gruß.
    Wilhelm war ganz leicht ums Herz. Er würde hier landen, an der Fleckham-Schule! Dies war ein bedeutender Augenblick, und den wollte er mit diesen braven Jungen teilen und feiern, deren Zukunft dadurch gesichert war.
    Er drehte noch eine Runde mit Diamant und lenkte sie zu dem Weg, den die Geflügelten Pferde üblicherweise zum Landen benutzten. Er war sauber geharkt und frei von Steinen und Erdklumpen. Wie Meisterin Baron es ihm erklärt
hatte, drückte er die Knie gegen ihre Schultern und lockerte die Zügel. Diamant brauchte absolute Bewegungsfreiheit. Sie hatte es bereits ein Dutzend Mal mit Himmelsbaron geübt, hatte sich gesammelt, die Hinterläufe angezogen und die Vorderläufe ausgestreckt. Die einzige Schwierigkeit war das Gleichgewicht.
    Aber wenn die Mädchen der Akademie es schafften, würde er es ja wohl auch hinbekommen. Ein oder zwei Flügelschläge lang zögerte Diamant, als wollte sie die Richtung verweigern. Ihm blieb beinahe das Herz stehen, bis sie sich schließlich doch seinem Willen fügte. Sie stellte die Ohren auf, streckte nach Hals und begann mit dem Landeanflug.
    Und dann schlug sie plötzlich wieder heftig mit den Flügeln, stieg empor, flog am Weg entlang und streifte mit den angezogenen Hufen beinahe die Köpfe der Jungen im Hof.
    »Diamant! Nein! Nein! Hinunter!«, schrie Wilhelm ihr zu.
    Sie schlug noch heftiger mit den Flügeln, die sich vor Anstrengung kräuselten, flog weiter nach oben und entfernte sich von Fleckham. Sie drehte nach Osten ab und flog dieses Mal eine so scharfe Kurve, dass Wilhelm sich nach vorne über die Knierollen beugte und sich verzweifelt an den Knauf klammerte, um nicht aus dem Sattel zu rutschen. Seine Muskeln waren puddingweich, und er wünschte sich noch einmal, dass er etwas gegessen hätte, irgendetwas, das ihm Kraft gab. Er wagte nicht, sich zu den starrenden Jungen umzudrehen, die miterlebten, wie er die Kontrolle über sein Fohlen verlor. Welch eine Demütigung!
    »Diamant!«, schrie er. »Was machst du …?«
    Und dann sah er es. Sah sie.

    Jenseits der Dächer der

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