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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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Männer machten ihr Platz und tippten zum Gruß an ihre Mützen, als sie an ihnen vorbeiritt.
    Nikh rief ihr einen Abschiedsgruß zu, und sie lächelte ihm strahlend zu.
    Hinter Nikh tauchte Broh auf, ein beruhigender Anblick. »Seien Sie vorsichtig, Philippa«, brummte er mit seiner tiefen Stimme über den Hof, als sie auf der Höhe des Stalls waren.
    Lark holte Meisterin Winter gerade rechtzeitig ein, um zu sehen, dass sie errötete, als sie den Kopf vor Broh verneigte und zum Gruß mit der Gerte an ihre Mütze tippte.
    Lark war so überrascht von Meisterin Winters Erröten, dass sie beinahe die Abzweigung zum Reitweg verpasst hätte. Doch Tup erinnerte sie rechtzeitig, warf den Kopf hoch und bog ungefragt nach rechts ab.
    Lark riss sich zusammen und trieb Tup ein paar Schritte hinter Wintersonne zum Galopp. Auf der Hälfte des Reitwegs an einer kleinen Senke, breit genug für zwei Kutschen, beschleunigte Tup auf dem trockenen Gras zum Handgalopp, und Lark ließ ihm freien Lauf. Auf der anderen Seite der Senke markierten die kahlen Zweige einer Hecke den Weg. Soni hob sich vor ihnen in die Luft empor, und ihre breiten Flügel leuchteten feuerrot im Sonnenlicht. Tup sammelte sich und hob ebenfalls vor der Hecke ab.
    Selbst in den dunkelsten und schlimmsten Momenten genoss Lark die Kraft und Magie eines solchen Starts. Tup bewegte sich mit kräftigen Flügelschlägen fort; die Beine hatte er fest unter den Körper gezogen, um der Luft möglichst wenig Widerstand zu bieten. Er hatte den Hals nach vorn gestreckt, als wolle er von der Erde in sein eigentliches Zuhause fliegen. Sie konnte sich noch gut an das überwältigende
Gefühl beim ersten Mal erinnern – wie unglaublich schön und erhebend war es ihr vorgekommen, sich einfach von der Erde zu lösen und alles hinter sich zu lassen.
    Vom Meer wehte ein scharfer Wind herüber und brachte Tup beim Aufstieg leicht ins Schlingern. Meisterin Winter führte sie in eine Kurve Richtung Osten und nutzte die Kraft des Windes zum Aufstieg. Als sie die nötige Flughöhe erreicht hatten, beschrieb sie erneut eine Kurve nach Westen, wo sich die gewaltige Kuppel der Rotunde des Rates inmitten der Alleen und Parks erhob.
    Das Sonnenlicht spiegelte sich im Meer, und um nicht geblendet zu werden, zog Lark den Schirm ihrer Mütze tiefer ins Gesicht. Jetzt konnte sie auch das Schiff der Kleehs in der Hafenmündung sehen. Es war lang und schmal und besaß fünf unterschiedliche Masten. Die Segel waren gerefft. An der Seite war mit Seilen ein Beiboot befestigt.
    Ein kleineres Boot kreuzte durch die Bucht darauf zu. Es schwankte mächtig in der bewegten See. Lark blinzelte und versuchte, mehr zu erkennen. Es war kein Patrouillenboot mit schwarz-silbernen Wimpeln. Auf diesem Boot befanden sich lauter Stangen, und sie vermutete, dass es sich um ein Fischerboot handelte. Aber was machte es dort? Sie fasste sich aus Gewohnheit an ihr Brustbein.
    Als sie ein Kribbeln in ihren Fingerspitzen spürte, sah sie noch genauer auf den Hafen hinunter. Plötzlich hatte sie eine Art von Eingebung und ahnte, dass dort irgendetwas Bedeutendes vor sich ging.
    Sie öffnete den Mund und kniff die Augen zusammen. War das, was sie suchte, auf dem Schiff aus Kleeh oder auf dem kleinen Boot? War es möglich, dass das kleinere Boot das Schiff aus Kleeh angreifen wollte? Aber warum?
    Das brennende Gefühl in ihrer Brust verstärkte sich. Sie
hielt schützend die Hand über die Augen und versuchte, etwas zu erkennen. Dort stand jemand zwischen den Stangen an Deck des kleinen Bootes und winkte mit Flaggen, schwarzen Flaggen, die sich zu den Enden hin verjüngten …
    Bei Kallas Zähnen, das waren keine Fahnen! Das waren Flügel!
    »Amelia!«, stieß Lark hervor. »Das sind Amelia und Mahagoni!«
    Sie trieb Tup an, schneller zu fliegen, und versuchte Meisterin Winter einzuholen. Sie rief nach ihr, doch der Wind fing ihre Stimme ab und trug sie davon. Wintersonne bereitete sich bereits auf die Landung im Park gegenüber der Rotunde vor. Meisterin Winter sah sich nicht um, so dass Lark sie nicht auf sich aufmerksam machen konnte.
    Eine Kanone wurde abgefeuert.
    Lark schnappte nach Luft, die eiskalte Luft brannte in ihrem Hals. Tup wankte, zwar nur einen Flügelschlag lang, doch es reichte, um hinter Wintersonne zurückzufallen.
    Sie drehte sich um und blickte zurück zum Hafen. Die Kanone war nicht von dem Schiff aus Kleeh abgefeuert worden. An der Innenseite des Hafens stieg eine graue Rauchwolke auf, sie kam von

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