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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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sich bestimmt schon an diesen Duft gewöhnt.«
    »Ich rieche es durchaus noch, und ich genieße es.« Sie blieb direkt vor der Futterkammer stehen und zeichnete mit den Fingern die Maserung des Holzes nach. »Frans … wenn Wilhelm scheitert … könnten sich all diese Schwierigkeiten in Wohlgefallen auflösen, oder?«
    »Er hat alles auf den Erfolg gesetzt«, antwortete Frans ernst. »Es ist meine Überzeugung, dass Wilhelm entweder diese Stute fliegen wird oder aber bei dem Versuch sein Leben verliert.«
     
    In dieser Nacht schlief Philippa schlecht und wurde wie in ihrer ersten Zeit in Marinan von Albträumen heimgesucht. Sie träumte von jenem schrecklichen Tag in der Rotunde,
als Wilhelm sie in die Verbannung nach Inseehl geschickt hatte und sie von Wintersonne hatte trennen wollen. Damit hätte er ihre Stute zum Tode verurteilt, die entweder an gebrochenem Herzen gestorben oder an Wahnsinn eingegangen wäre. Philippa träumte von Soldaten an der Akademie, davon, wie ihre Schülerinnen flohen und deren Pferde panisch in den Ställen wieherten. In einem dieser Träume war das verzweifelte Wiehern so real, dass sie aus dem Schlaf schreckte und sich in ihrem bequemen Bett aufsetzte. Erleichtert stellte sie jedoch fest, dass es in Marinan so ruhig war wie immer. Der Hahn hatte noch nicht einmal gekräht, und am östlichen Himmel zeigten sich gerade die ersten schwachen rosafarbenen Lichtstreifen. Sie stand auf, spritzte sich Wasser ins Gesicht, bürstete ihre Haare, putzte die Zähne und zog sich an.
    Leise schlich sie nach unten, weil sie niemanden aufwecken wollte. Erstaunt sah sie, dass Frans bereits in der Küche war. Er füllte Teeblätter in eine Kanne, und auf dem Herd begann der Wasserkessel gerade zu dampfen.
    »Guten Morgen«, grüßte Philippa.
    Er blickte auf. »Sie konnten wohl auch nicht schlafen?«
    Sie ging zu dem großen Steinbecken und sah aus dem Küchenfenster zur Scheune. »Und Sie? Ich bin sicher, Sie hatten ein bequemes Bett.«
    »Ich habe so viele Sorgen, dass jedes Bett hart erscheint.«
    »Das ist eine Schande.« Sie lehnte sich mit ihrer schmalen Hüfte an den Rand des Spülbeckens und sah zu, wie er kochendes Wasser in die Teekanne goss und anschließend einen Wärmer darüberstellte. »Sie wirken recht geschickt, was Haushaltsangelegenheiten angeht«, stellte sie fest.
    Frans lächelte und strich sich die hellen Haare aus dem Gesicht. Er trug es kurz, nach Art der Ismarianer, was ihm
ein jugendliches, recht flottes Aussehen verlieh. Unbewusst strich sich Philippa über ihre eigenen rötlichen Haare, in denen bereits graue Strähnen schimmerten und die sie wie immer zu einem Reiterknoten gebunden trug.
    »Auf dem Unteren Hof habe ich einiges gelernt«, erklärte er, während er aus dem Regal zwei Teetassen hervorholte. »Ich kann ein bisschen kochen, ich kann ein Feld beackern und Holz hacken.«
    Philippa konnte nicht widerstehen. »Wissen Sie, wie es ihnen geht? Den Hammlohs, meine ich?«
    Seine Miene wurde hart. »Ihnen macht die Zusatzsteuer zu schaffen«, erklärte er. »Wilhelm hat dafür gesorgt, dass die Steuer für den Unteren Hof viel zu hoch war, als dass sie alles hätten bezahlen können. Deshalb wurde Nikh, der jüngste Bruder, zur Miliz einberufen.«
    »Und Broh?«, erkundigte sie sich.
    »Broh geht es gut, aber er ist wütend.«
    »Natürlich ist er das.« Philippa spielte mit dem Zipfel eines Geschirrtuches. »Wenn er wüsste, dass Wilhelm versucht hat, seiner Schwester etwas anzutun, würde er sich gewiss nicht mehr beherrschen können.«
    »Ich weiß. Ich mache mir Sorgen, dass …« Frans sprach nicht weiter, während er den Tee einschenkte.
    »Was, Frans?«
    Er nahm seine Teetasse. »Wilhelm ist jede Ausrede recht, den Unteren Hof zu beschlagnahmen. Nicht nur wegen Larkyn.«
    »Wegen seiner Schwester«, bemerkte Philippa müde. »Weil er Angst hat, dass sie ihn verrät.«
    »Genau.« Er nippte an seinem Tee und blickte an ihr vorbei auf den Tag, der über den Lavendelfeldern hereinbrach. »Ich habe darüber nachgedacht, ihn selbst zu entlarven,
doch ein solcher Skandal treibt den Rat nur noch mehr auseinander, abgesehen davon, dass ich damit den Ruf unseres Hauses vollkommen ruinieren würde. Ob Wilhelm Pamella tatsächlich vergewaltigt hat oder nicht, wenn ich ihn öffentlich anklage, wird die eine Hälfte des Rates zu den Waffen greifen und sich gegen ihn stellen, und die andere wird mir nicht glauben. Eine solche Schmach würde dazu führen, dass das Fürstentum

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