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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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betrübt die Ohren hängen. Beere blieb an Amelias Fersen. Jedes Mal, wenn der Fürst etwas sagte, legte der Hund die Ohren an.
    »Ich gebe zu«, erklärte der Fürst und führte sie auf einem schmalen Pfad zwischen zwei alten Eichen hindurch, »dass Sie nicht meine erste Wahl waren.«
    Amelia sah ihn überrascht an. Natürlich! Daran hätte sie denken können. Er war eigentlich wegen jemand anders gekommen
und war zufällig auf sie und Mahagoni gestoßen. »Wer war denn Ihre erste Wahl, Durchlaucht?«
    »Darüber brauchen Sie sich nicht Ihren hübschen Kopf zu zerbrechen«, erklärte er lächelnd. »Denn ich bin vollauf zufrieden mit meiner Beute.«
    Amelia senkte den Blick und dachte intensiv nach. Der Weg öffnete sich zu einer grünen Weide, die zur Mitte hin abfiel und dann zu einem kleinen, schmucken Stall hin wieder anstieg. Dahinter befand sich ein Wäldchen, und hinter den Bäumen ragte das Dach eines großen Gebäudes auf. Sie hörte geschäftiges Hämmern und Sägen.
    »Mahagoni und ich sind also zufällig Ihre Geiseln?«
    »Ich fürchte, das ist richtig.« Wilhelm sah prüfend zum Himmel, dann drängte er sie vorwärts, den Abhang hinunter. »Aber ich glaube, es ist ein Zeichen. Ein gutes Zeichen. Mir ist der Gedanke gekommen, dass es vielleicht nützlich sein könnte, jemanden unter Kontrolle zu haben, der dem Rat etwas wert ist.«
    »Eine Schülerin der Akademie?«, fragte Amelia.
    »Sogar eine adlige Tochter aus Kleeh. Das ist noch viel besser«, erklärte er.
    »Wozu?«
    Er verzog die Mundwinkel. »Philippa Winter hat sich mir widersetzt. Das ist ein sehr schlechtes Vorbild.«
    »Sie glauben, dass Sie zurückkommt, weil Sie mich entführt haben?«
    »Oh, ja, das glaube ich, Riehs. Genau das glaube ich.«
    »Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Das ist nicht vernünftig«, erwiderte Amelia kühl.
    »Nein?«, fragte er amüsiert. »Vielleicht. Aber ich bin der Fürst. Ich muss nicht vernünftig sein.«
    »Mein Vater würde genau das Gegenteil behaupten.«

    »Wirklich?« Er gab sich gelassen, doch seiner Stimme war durchaus anzuhören, wie angespannt er war.
    »Selbstverständlich, Durchlaucht. Mein Vater hat mir bereits früh beigebracht, dass Macht Verantwortung bedeutet. Wer Autorität besitzt, muss sich vor allem vernünftig und logisch verhalten.«
    Er packte sie fester am Arm, und sie ahnte, dass sie morgen blaue Flecken haben würde. Als er sie zwang, schneller zu gehen, stolperte sie kurz, fing sich jedoch wieder.
    »Baroness von Kleeh«, hob er an, doch sie unterbrach ihn.
    »Meister«, korrigierte sie kühl. »Mein Fohlen heißt Meister Mahagoni, und ich werde Meister genannt.«
    Er grinste sie höhnisch an. »Begehen Sie nicht den Fehler, meine freundliche Plauderei mit Ihnen als Schwäche zu deuten Kleeh. Schon bald werde ich auf meiner Diamant fliegen, und dann bin ich allmächtig. Es wäre klüger, Sie würden sich auf meine Seite stellen. Die Herrschaft der Frauen über die Geflügelten Pferde ist schon sehr bald vorbei.«
    »Wenn Sie glauben, dass ich Ihnen irgendwie dabei helfen werde, Ihr Ziel zu erreichen, sind Sie noch verrückter, als ich gedacht habe«, gab Amelia scharf zurück.
    Seine Finger gruben sich tiefer in ihren Arm, und er verzog wütend den Mund. »Reizen Sie mich nicht, Mädchen.« Er flüsterte die Worte beinahe. »Sie werden machen, was ich Ihnen sage. Ansonsten hätte ich nichts dagegen, Ihnen ein bisschen wehzutun.« Er schürzte die Lippen, dann verzog er den Mund zu einem boshaften, freudlosen Grinsen. »Oder auch sehr wehzutun, wenn es nötig sein sollte.«
    »Das würden Sie nicht wagen«, erwiderte Amelia. »Mein Vater …«

    »Ihr Vater ist nicht hier«, fiel der Fürst ihr ins Wort.
    »Das wird er aber, sobald er von dieser Angelegenheit erfährt«, beharrte Amelia zuversichtlich.
    »Ich glaube, bis dahin habe ich meinen Rat längst zur Vernunft gebracht.«
    »Ich dagegen glaube, Durchlaucht, dass der Ausgang dieses Abenteuers absolut ungewiss ist.«
    Er lachte laut auf und führte sie den anderen Hang der Weide zu dem Stall hinauf. »Sie irren sich«, erklärte er, »aber ich bin dennoch beeindruckt von Ihrer Haltung. Sie sind so ganz anders als diese Göre vom Land, die ich mir eigentlich von der Akademie … sagen wir, ausleihen wollte.«
    »Ausleihen«, wiederholte sie.
    »Natürlich. Meine ursprüngliche Idee war es, sie zu benutzen, um Philippa Winter zurück nach Oc zu locken. Vielleicht wissen Sie, wen ich meine?«
    Amelia blickte an dem kleinen

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