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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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sich in einen Sessel fallen. Während die Computerexperten des Pentagon ihre Sachen zusammenpackten, grub sie tief in ihrer Hosentasche und fand eine Packung Zigaretten. Glücklicherweise waren noch zwei Kippen darin. Sie zog eine hervor und begann nach ihrem Zippo zu suchen, konnte es aber weder in ihrer Hose noch in ihrer Jacke finden. Herrgott noch mal, was zum Teufel ist mit dem Ding passiert? Es war ihr Lieblingsfeuerzeug. »Verdammt noch mal!«, rief sie, und die Computerexperten zuckten zusammen.
    Sie wollte sich gerade entschuldigen, als Agent Crawford in das Labor kam, der so arrogant wie immer aussah. Er marschierte bis zu ihrem Sessel und beugte sich vor, um ihr ins Ohr flüstern zu können. »Es tut mir leid, dass ich Sie unterbreche, Ma’am, aber ich habe etwas aus Washington.«
    Lucille runzelte die Stirn. »Was ist denn jetzt? Möchte der Verteidigungsminister, dass das Marine Corps den Fall übernimmt?«
    Crawford hielt ein digitales Aufnahmegerät im Taschenformat hoch. »Jemand hat eine Nachricht auf Ihre Mailbox in der Zentrale gesprochen. Einer von den Kollegen in der Verwaltung hat sie an mich weitergeschickt.«
    Sie richtete sich in ihrem Sessel auf. »Sind sie wieder gesichtet worden? Hat jemand einen der Verdächtigen erkannt?«

    »Nein, viel besser.« Grinsend wies er den Weg zu einem Raum, der an das Büro angrenzte. »Gehen wir nach nebenan, damit ich es Ihnen vorspielen kann.«
    Lucille sprang auf und folgte Crawford. Frische Energie durchpulste ihre müden Glieder. Crawford schloss die Tür zu dem Büro.
    »Ich nehme an, Sie werden die Stimme wiedererkennen«, sagte er. Er drückte einen Knopf an dem digitalen Aufnahmegerät, und nach ein paar Sekunden begann es, die Nachricht abzuspielen.
     
    Hallo, Lucy. Hier spricht David Swift. Ich entnehme den Zeitungen, dass Sie auf der Suche nach mir sind. Ich vermute, Sie wollen das Gespräch fortsetzen, das wir in New York begonnen haben. Ich bin in den vergangenen beiden Tagen ziemlich beschäftigt gewesen, aber ich glaube, ich kann Ihnen heute Morgen ein bisschen Zeit einräumen. Ich habe mein Handy eingeschaltet, damit Sie mich finden können. Ich habe nur eine Bitte: Bringen Sie keine Soldaten mit. Falls ich einen Hubschrauber oder einen Humvee sehe, werde ich das Päckchen pulverisieren, das ich in Fort Benning mitgenommen habe. Ich bin bereit zur Zusammenarbeit, aber ich will keine schießwütigen Elitesoldaten sehen, die ihre Waffen auf mich richten. Verstehen wir uns?

SECHZEHN
    D ie Gebirgskette der Great Smokies verdankte ihren Namen den Wasserdämpfen, die von ihren mit Bäumen bedeckten Hängen aufstiegen. Verbunden mit den vom Kiefernwald verströmten Kohlenwasserstoffen verdichtete sich der Dampf normalerweise zu einem rauchigen blauen Dunst, der die zerklüftete Landschaft einhüllte. Aber an diesem Morgen hatte eine steife Brise den Nebel vertrieben, und David konnte meilenweit sonnenbestrahlte Hügel und Täler sehen, die sich wie eine große, krumpelige Decke bis zum Horizont erstreckten.
    Er stand auf dem Gipfel des Haw Knob und schaute auf eine einspurige Landstraße hinab, die sich über den steilen Osthang wand, ungefähr sechshundert Fuß weiter unten. Bislang waren noch keine schwarzen Geländewagen auf der Straße zu sehen gewesen, aber es war noch früh. Das FBI brauchte ein wenig Zeit, um die GPS-Koordinaten seines Mobiltelefons zu erhalten, die zum nächsten Funkturm gesendet worden waren, als er das Ding eingeschaltet hatte. Und dann mussten die Agenten natürlich ihren Angriffsplan formulieren und ihre Einsatzteams zusammenstellen. Vom Gipfel aus hatte David einen ausgezeichneten Blick auf den Weg, den die Agenten höchstwahrscheinlich nehmen würden, einen Pfad, der ungefähr eine halbe Meile weiter südlich an der Landstraße seinen Anfang nahm. Er würde die Männer lange, bevor sie eintrafen, kommen sehen.
    Graddick hatte seinen Kombi auf einer unbefestigten Straße ein paar Meilen weiter westlich abgestellt. Er hatte sie
zum Haw Knob geführt und plante, sich zu seinem Wagen zurückzuziehen, bevor die Agenten zuschlugen, aber jetzt, da der Zeitpunkt näher rückte, schien er ungern aufzubrechen. Er stand vor Michael, bedeckte mit seinen großen Händen den Kopf des Jungen und murmelte unverständliche Worte, vermutlich einen Segen. Die Batterien in Michaels Gameboy hatten schließlich vor ein paar Stunden ihren Geist aufgegeben, aber der Teenager hatte diese Wendung der Dinge mit Gleichmut akzeptiert, und es

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