Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
Vom Netzwerk:
Stunden nicht von der Stelle.«
    Brock sah ihn streitlustig an. »Wir müssen uns unterhalten, wenn das hier vorbei ist. Sie bezahlen mir nicht genug für all die Drecksarbeit, die ich für Sie erledige.«
    »Keine Sorge, Sie werden schon angemessen entschädigt.«
    »Warum lassen wir die Geiseln überhaupt noch am Leben? Wir müssen sie früher oder später sowieso erschießen. Ich meine, alle bis auf die Tochter des Professors.«
    Simon beugte sich ein Stück näher zu ihm und senkte die Stimme. »Dem Professor macht es Spaß, sie am Leben zu lassen, aber mir ist es egal. Sobald Sie außer Sicht sind, können Sie mit ihnen machen, was Sie wollen.«
     
    Die Studenten hatten David neben Monique und Elizabeth abgelegt, aber sobald das Fahrzeug sich wieder bewegte, rutschte er auf dem Boden zu Karen und Jonah hinüber. Während er sich abmühte, die Distanz zu überwinden, machte sein Sohn große Augen, und seine Exfrau begann zu weinen. Jemand hatte David wieder geknebelt, sodass er kein Wort sagen konnte; stattdessen drückte er sich einfach eng an
seine Familie. Von dem Wodka und dem Schlag, den Simon ihm verpasst hatte, war ihm immer noch übel, aber gleichzeitig war er auch erleichtert.
    Nach ein paar Minuten blieb der Lieferwagen erneut stehen. David lauschte aufmerksam und hörte ein hartes, knirschendes Geräusch. Dann öffnete Brock die Hecktür des Lieferwagens, und David sah einen kuppelförmigen, grasbedeckten Hügel. Er war ungefähr zwanzig Fuß hoch und hatte einen Durchmesser von etwa hundert Fuß, eine künstliche Anhöhe auf einem unterirdischen Bauwerk, irgendeinem großen Keller oder Bunker. Der Lieferwagen war vor einem Eingang geparkt, den man in die Seite des Hügels gegraben hatte. Über einem Rolltor, das Brock schon aufgestemmt hatte, stand auf einem Schild: FERMI NATIONAL ACCELERATOR LABORATORY, BOOSTER NEUTRINO EXPERIMENT.
    Als Brock in den Laderaum geklettert war, griff er in sein Jackett und zog ein Bowie-Messer hervor, das genauso aussah wie das, was Simon Jonah an die Kehle gesetzt hatte. Grinsend näherte sich Brock der Familie Swift. David schrie »Nein!« hinter seinem Knebel und versuchte, seinen Sohn abzuschirmen, aber mit gefesselten Händen und Füßen konnte er sich kaum aufsetzen, geschweige denn, einen Angriff abwehren. Brock stand ein paar Sekunden nur da und drehte das Messer, sodass es das Licht reflektierte. Dann beugte er sich nach unten und schnitt die Schnur durch, mit der Davids Knöchel zusammengebunden waren. »Sie werden genau das tun, was ich sage«, flüsterte er. »Andernfalls mache ich aus Ihrem Sohn Hackfleisch. Verstanden?«
    Brock schnitt die Schnur an Jonahs Füßen durch, bevor er das Gleiche bei Karen und Monique tat. Elizabeth, die bewusstlos in der Ecke lag, schenkte er keine Beachtung. Mit einer Hand auf der Uzi, die an einem Schultergurt hing, zerrte er die anderen auf die Füße. »Steigt aus«, befahl er. »Wir gehen in den Schuppen da.«

    Ihre Hände waren immer noch hinter dem Rücken gefesselt, aber sie schafften es trotzdem, aus dem Laderaum herunterzusteigen und zu dem Rolltor zu marschieren. Davids Herz begann schneller zu schlagen, als sie sich dem Eingang näherten; der ehemalige Agent brachte sie offensichtlich an einen verborgenen Ort, wo er sie alle vier umbringen konnte, wenn ihm danach war. Mist, dachte David, wir müssen uns schnell etwas einfallen lassen! Aber Brock war direkt hinter Jonah und hatte die Maschinenpistole auf den Kopf des Jungen gerichtet, und David wagte nicht einmal, einen Schritt zur Seite zu machen.
    Sie betraten einen dunklen Raum, der nur von flackernden Leuchtdioden erhellt wurde. Brock schloss die Tür und wies sie an, weiterzugehen. Auf der anderen Seite des Raums führte eine Wendeltreppe nach unten. David zählte dreißig Stufen, während sie in die Schwärze hinabstiegen. Dann legte Brock einen Lichtschalter um, und sie fanden sich auf einer Plattform wieder, von der man einen riesigen kugelförmigen Tank überblicken konnte. Er lag in einer Betongrube wie ein Golfball in der Metallbüchse eines Lochs, nur dass der Golfball in diesem Fall einen Durchmesser von fast vierzig Fuß hatte. Die Plattform war auf einer Höhe mit dem abgeflachten Oberteil der Stahlkugel, die mit einer kreisförmigen Platte abgedeckt war wie ein Deckel auf einem riesigen Straßenschacht. Als David auf den Tank starrte, erinnerte er sich, dass er im Scientific American etwas darüber gelesen hatte. Der Tank war Teil eines Experiments

Weitere Kostenlose Bücher