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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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»Professor Gupta und ich werden das Experiment an einem anderen Ort beobachten, der nicht sehr weit entfernt ist. Ich erwarte von Ihnen allen, dass Sie die Anweisungen befolgen, die ich Ihnen erteilt habe. Wenn die Demonstration schiefgeht, habe ich vor, Ihren Professor auf denkbar schmerzhafte Weise umzubringen. Und dann komme ich hierher zurück und bringe jeden von Ihnen um.«
    Die Studenten nickten und drehten sich wieder zu ihren Bildschirmen um. Sie waren schwach, verängstigt und leicht einzuschüchtern, und Simon zweifelte nicht daran, dass sie sich seinen Anordnungen fügen würden. Er ging in den hinteren Teil des Kontrollraums und öffnete das Schränkchen, in dem die Schlüssel zu den Toren hingen, durch die man
Zutritt zum Strahlentunnel hatte. Der Enkel des Professors starrte sie einen Moment lang verständnislos an. Dann senkte er den Kopf und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Gameboy zu, während Simon den Professor zur Tür hinauszerrte.
     
    Bis zum Tevatron war es eine halbe Meile. David und Monique rannten zunächst auf einer gepflasterten Straße und liefen dann quer über ein schlammiges Feld. Bald konnten sie den grasbewachsenen Kamm sehen, der oberhalb des Strahlentunnels verlief, und einen niedrigen Bau aus Schlackesteinen mit einem Maschendrahttor anstelle einer Tür am Eingang. In der Nähe waren keine Fahrzeuge geparkt, und es war niemand zu sehen.
    Monique zeigte auf das Bauwerk. »Das ist einer der Tunneleingänge. Der im Abschnitt F-Zwei.«
    »Mist«, keuchte David. »Das Tor ist vermutlich abgeschlossen. Wie zum Teufel sollen wir da reinkommen?«
    »Mit Feueräxten«, erwiderte sie. »Die sind an jedem dieser Zugänge, wenn es im Tunnel einen Notfall geben sollte. Ich erinnere mich, sie beim letzten Mal gesehen zu haben, als ich hier an einem Experiment arbeitete.«
    »Was ist mit den Bedienungsfeldern, um die Strahlen abzuschalten? Erinnerst du dich, wo die sind?«
    »Es gibt einige manuelle Schalter innerhalb des Tunnels, aber die hat Gupta wahrscheinlich außer Funktion gesetzt. Ich wette, das war eines der ersten Dinge, die er erledigt hat.«
    Mit einem Endspurt erreichten sie den Schlackestein-Bau und machten schnell den Brandschutz-Kasten ausfindig, der an einer Außenwand angebracht war. Monique riss die Axt aus der Halterung und lief zum Eingang des Gebäudes. Durch das Maschendraht-Tor sah David eine Treppe, die in den Tunnel hinunterführte. Er packte Monique am Ellbogen.
»Warte mal einen Moment! Wie willst du den Beschleuniger stilllegen, wenn die Schalter nicht mehr funktionieren?«
    Monique hielt die Axt hoch. »Mit dem Ding hier. Ein glatter Schlag durch das Strahlrohr müsste eigentlich reichen.«
    »Aber wenn der Strahl in Betrieb ist, werden die Protonen überallhin verspritzt! Du wirst völlig verstrahlt werden!«
    Sie nickte grimmig. »Deshalb bleibst du hier oben und bewachst den Eingang. Es hat keinen Sinn, dass wir beide verseucht werden.«
    David packte ihren Ellbogen fester. »Lass mich das machen. Ich gehe an deiner Stelle runter.«
    Sie schaute ihn stirnrunzelnd an, als hätte er gerade etwas absolut Bescheuertes gesagt. »Das ist lächerlich. Du hast einen Jungen, eine Familie. Ich habe niemanden. Es ist eine einfache Rechnung.« Mit einem Ruck befreite sie ihren Arm aus seinem Griff und stellte sich breitbeinig vor das Tor.
    »Nein, warte mal! Vielleicht können wir …«
    Sie hob die Axt über ihren Kopf und wollte sie gerade auf das Vorhängeschloss des Tors niedersausen lassen, als sie von einer Kugel getroffen wurde. Sie stieß ein überraschtes »Ahhhh!« aus und ließ die Axt fallen. David packte sie an den Schultern und zog sie schnell um die Ecke des Gebäudes. »Herrgott noch mal!«, schrie er. »Monique!«
    Ihr Gesicht war schmerzverzerrt. Sie umklammerte Davids Oberarm, während er sie auf den Boden legte und ihr Hemd hochzog. An der linken Seite ihres Unterleibs war die Eintrittswunde, und auf der rechten war die Kugel ausgetreten. Aus beiden Wunden strömte Blut. »Scheiße!«, keuchte sie. »Was ist denn passiert?«
    Er spähte um die Ecke. In einer Entfernung von ungefähr fünfzig Metern entdeckte er ein Paar von Guptas Studenten, die sich an die Wand eines anderen Baus drückten. Obwohl sie beide Maschinenpistolen trugen, standen die Studenten wie festgewurzelt da, offensichtlich völlig durcheinander von
ihrer ersten Erfahrung mit der Bedienung von Schusswaffen. Einer von ihnen sprach in ein Funkgerät.
    David wandte sich wieder an

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