Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
Vom Netzwerk:
sein Blick war triumphierend. Während er bedrohlich neben Monique stand, nahm er die Uzi in die linke Hand und schob die rechte in die Hosentasche. Es sah so aus, als würde er gleich eine andere Waffe herausziehen, ein Schnappmesser, eine Garotte oder einen Schlagring, aber Brock hielt die Hand in der Tasche und bewegte sie langsam hoch und runter. Der Dreckskerl befriedigte sich.
    Plötzlich drehte sich Brock um und ging zurück zu dem Tank voll Mineralöl. Diesmal ließ er die Uzi am Schultergurt hängen und tauchte beide Hände in die Flüssigkeit. »Komm schon, Swift!«, schrie er. »Hast du keinen Kampfgeist mehr? Oder willst du einfach dort sitzenbleiben und zuschauen?«
    David biss die Zähne zusammen. Steh auf, sagte er sich, steh auf! Er rappelte sich hoch und torkelte vorwärts, aber er schien sich jetzt wie in Zeitlupe zu bewegen. Brock wich ihm wieder seitlich aus, packte die Schnur, mit der Davids Hände zusammengebunden waren, wirbelte ihn herum und zwang ihn auf die Knie. Die Hände des Agenten waren glitschig
und kalt. »Das Niggerweib wird Spaß machen«, flüsterte er. »Aber nicht so viel Spaß wie deine Frau. Ich werde ihr den Knebel abnehmen, damit du sie schreien hören kannst.«
    Brock warf ihn zu Boden. Davids Kopf schlug ein zweites Mal auf dem Beton auf, und der Schmerz schnitt wie ein Messer in seinen Schädel. Aber er wurde nicht ohnmächtig. Er grub die Fingernägel in die Handflächen und biss sich in die Unterlippe, bis sie anfing zu bluten, setzte seine ganze Willenskraft ein, um bei Bewusstsein zu bleiben.
    Leicht benommen, von Übelkeit ergriffen und voll Angst sah er, wie Brock Karen von Jonah wegzog und zu dem Stahltank zerrte. Er beobachtete, wie der Agent den Knebel von Karens Mund riss, und er hörte, wie sie ein kaum hörbares Wimmern von sich gab, was er herzzerreißender fand als jeden Schrei. Der Ton trieb ihn zur Raserei. Er schlug wie wild gegen den Boden und versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Und während er sich noch am Boden wand, rutschte seine rechte Hand aus der Schlinge, die Brock unabsichtlich mit Mineralöl schlüpfrig gemacht hatte.
    David war so überrascht, dass er ein paar Sekunden auf dem Boden liegen blieb und beide Hände hinter dem Rücken versteckte. Auf einmal war seine Benommenheit verflogen, und er konnte wieder klar denken. Er wusste, dass er zu schwach zum Kämpfen war. Falls er versuchte, Brock die Maschinenpistole zu entreißen, würde dieser ihn einfach wegstoßen und zu schießen anfangen. Er musste den Dreckskerl kampfunfähig machen, und weil er plötzlich so einen klaren Kopf hatte, sah er auch genau, wie er das bewerkstelligen konnte. Er griff in seine Gesäßtasche und packte das Feuerzeug, das er Agent Parker entwendet hatte.
    David tat so, als wären seine Hände immer noch gefesselt, und kam entsprechend ungeschickt wieder hoch. Brock lächelte und ließ Karen los. »Das gefällt mir schon besser!«, krähte er, machte einen Schritt über sie und nahm Kampfstellung
ein. »Dann komm mal ran, großer Held! Mal sehen, was du auf die Beine stellst.«
    Diesmal rannte er nicht. Er taumelte vorwärts, bis er direkt vor dem Agenten stand. Brock schüttelte enttäuscht den Kopf. »Du siehst gar nicht gut aus, weißt du das? Du siehst aus wie …«
    David drehte das Feuersteinrädchen an dem Zippo und stieß Brock das Feuerzeug ins Gesicht. Der Agent hob unwillkürlich die Arme, um den Schlag abzuwehren, und seine beiden öligen Hände fingen Feuer.
    Mit all seiner verbliebenen Kraft packte David Brock an der Taille und begann ihn nach hinten zu stoßen. Der Agent wedelte wie wild mit den Händen, aber das fachte die Flammen nur noch stärker an. David zählte zwei Schritte, drei Schritte, vier. Dann schob er Brock in den Tank mit dem Mineralöl.
    Sobald Brocks Hände die Oberfläche berührten. breiteten sich die Flammen im ganzen Becken aus. Aber auch ohne das Feuer hätte der Agent keine Chance gehabt. Er versank in der Flüssigkeit wie ein Stein und verschwand sofort.
     
    Der Signalton im Kontrollraum hörte sich nicht mehr wie ein Herzschlag an. Die Tonhöhe war stetig gestiegen, bis sich schließlich jeder Pfeifton wie ein schriller unmenschlicher Schrei anhörte. Es klang wie ein Alarm, eine automatische Warnung bei einem mechanischen Betriebsschaden, aber Professor Gupta schien nicht beunruhigt zu sein. Er schaute abermals zur Decke hoch, und als er sich wieder zu Simon umdrehte, lag ein ekstatisches Lächeln auf seinem

Weitere Kostenlose Bücher