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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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machte. Dann stieg sie wieder ein und fuhr auf den Parkplatz der Raststätte. Sie kamen an einem großen Betonbau vorbei, in dem sich ein Burger King, ein Nathan’s und ein Starbucks befanden.
    »Ich mache die Sache nicht gerne kompliziert, aber ich muss pinkeln«, sagte sie. »Was ist mit dir?«
    David überflog den Parkplatz und sah keine Polizeiautos. Aber wenn ein State Trooper in dem Gebäude Posten bezogen hatte, direkt vor der Herrentoilette? Die Wahrscheinlichkeit war nicht besonders hoch, aber es war trotzdem ein Risiko. »Ich bleibe im Wagen. Ich kann in einen Becher pinkeln.«
    Sie warf ihm einen warnenden Blick zu. »Pass nur auf, was du tust. Du machst besser keinen Tropfen auf den Ledersitz.«
    Sie stellte den Wagen in einer freien Ecke des Parkplatzes ab, rund zehn Meter von dem nächsten Fahrzeug entfernt. David gab ihr zwei Zwanzig-Dollar-Scheine. »Könntest du ein paar Sachen mitnehmen, wenn du schon mal drinnen bist? Vielleicht ein paar Sandwiches, ein bisschen Wasser, ein paar Chips?«
    »Du meinst, du bist die Kekse allmählich satt?« Sie lächelte wieder, als sie die Fahrertür aufmachte und zu den Toiletten ging.
    Sobald sie weg war, merkte David, dass er ziemlich dringend urinieren musste. Er durchsuchte die Corvette nach irgendeinem Behälter, tastete unter den Sitzen nach einer leeren Wasserflasche oder einem leeren Plastikbecher, aber er
hatte kein Glück – der Wagen war makellos. Nirgendwo war Abfall, nicht mal im Handschuhfach. Er nahm an, er könnte warten, bis Monique mit den neuen Wasserflaschen zurückkehrte, und eine von denen leermachen, aber ihm gefiel die Vorstellung nicht, in das Ding zu pinkeln, während sie daneben stand. Unschlüssig starrte er über den Parkplatz und bemerkte in einer Entfernung von rund zwanzig Metern einen grasbewachsenen Picknickbereich unter einer Baumgruppe. Eine Familie nahm an einem der Picknicktische Frühstückssandwiches zu sich, aber es sah so aus, als würde sie gleich aufbrechen. Die junge Mutter schrie die Kinder an, sie sollten ihren Abfall mitnehmen, während der Vater mit den Autoschlüsseln in der Hand ungeduldig dabeistand.
    Nach ein paar Minuten verzog sich die Familie zu ihrem Minivan, und David stieg aus der Corvette aus. Er ging hinüber zu dem Picknickbereich und schaute erst über die eine Schulter, dann über die andere. Der einzige Mensch in der Nähe war ein alter Mann, der am Rand des Parkplatzes seinen Dackel ausführte. David schritt an den Picknicktischen vorbei, stellte sich hinter den dicksten Baum und öffnete seinen Hosenschlitz. Als er fertig war, ging er spürbar erleichtert zu der Corvette zurück. Aber als er vom Gras auf den Asphalt trat, eilte der ältere Hundehalter auf ihn zu. »He, Sie da!«, rief er.
    David erstarrte. Eine Sekunde lang bildete er sich ein, der Mann sei ein verkleideter Cop im Undercover-Einsatz. Aber als er näher kam, sah David, dass er echt alt war. Seine Lippen waren mit Speichel bespritzt, und sein rosafarbenes Gesicht war so runzlig wie eine Rosine. Er stieß David mit einer zusammengerollten Zeitung gegen die Brust. »Ich hab gesehen, was Sie getan haben!«, schimpfte er. »Wissen Sie nicht, dass es hier auch Toiletten gibt?«
    Amüsiert bedachte David den alten Herrn mit einem Lächeln. »Hören Sie, es tut mir leid. Es war ein Notfall.«

    »Das ist widerlich, ausgesprochen widerlich. Sie sollten …«
    Der alte Mann hörte abrupt auf, ihn zu beschimpfen. Er starrte David mit zusammengekniffenen Augen an, dann schaute er auf die Zeitung in seiner Hand. Sein Gesicht wurde um einige Töne blasser. Er stand ein paar Sekunden mit offenem Mund da und entblößte eine Reihe schiefer gelblicher Zähne. Dann fuhr er herum und begann wegzulaufen, wobei er hektisch an der Leine des Dackels zog.
    Im gleichen Moment hörte David Monique rufen: »Komm schnell wieder her!« Sie stand neben der Corvette und hielt eine sperrige Plastiktüte in der Hand. Während er zu ihr lief, warf sie die Tüte in den Wagen, setzte sich hinter das Lenkrad und ließ den Motor an. »Komm schon, steig ein!«
    Sobald David auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, brauste die Corvette los. Monique trat das Gaspedal durch, und innerhalb von Sekunden lag die Raststätte hinter ihnen, und sie befanden sich auf der Auffahrt zum Highway. »Herrgott noch mal!«, rief sie. »Warum musstest du denn ein Gespräch mit diesem alten Knacker führen?«
    David zitterte am ganzen Körper. Der alte Mann hatte ihn erkannt.
    Die Nadel

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