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Die Wundärztin

Die Wundärztin

Titel: Die Wundärztin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rehn
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Lippen versuchten ein Grinsen. Die faulen Zahnstümpfe dahinter blitzten kurz auf.
    »Wen sollte ich hier suchen?« Den Kopf musste sie leicht nach hinten neigen, um ihm aus ihren grünen, engstehenden Augen ins Gesicht schauen zu können. Die Bartstoppeln an seinem Kinn sprossen aus rotverkrusteten Pusteln. Mit dem Rasiermesser schien er oder sein Bursche nicht eben behutsam umzugehen. Fast war sie versucht, ihm eine beruhigende Ringelblumensalbe für die entzündete Haut zu empfehlen. »Lasst mich durch. Ich muss weiter«, sagte sie stattdessen und schickte sich an wegzugehen.
    »Nicht so hastig, mein Täubchen!« Breitbeinig verstellte er ihr den Weg und hakte die Daumen in die Gürtelschlaufen. »Bis der Wagen von Meister Johann ins Rollen kommt, können wir zwei uns hier oben noch gut die Zeit vertreiben. Ich hätte da auch schon einen Vorschlag.«
    Brüsk fasste er sie am Arm und wollte sie Richtung Höhle zerren. Sie versuchte, sich zu wehren, musste bald aber feststellen, dass er es gewohnt war, widerspenstige Frauen zu bezwingen. Ähnlich wie bei Seume schien es seine Wollust zu verstärken, sie in seinen Armen zappeln zu sehen. Also stellte sie die Gegenwehr ein, in der stillen Hoffnung, bald eine Gelegenheit finden und sich befreien zu können.
    »Wusste ich doch, dass du ein kluges Mädchen bist.« Ohne sie aus den Augen zu lassen, löste er die linke Hand von ihrem Handgelenk und öffnete Gürtelschnalle und Hosenknöpfe. Ein befreiendes Stöhnen offenbarte, wie nötig er den Bewegungsspielraum hatte. Kühn richtete sich das geschwollene Glied in die Luft. Sie versuchte, seine Unaufmerksamkeit zu nutzen und sich loszureißen. »Hiergeblieben!« Flink hielt er sie fest und zwang sie, vor ihm auf die Knie zu sinken. Den blaugeäderten Penis dicht vor den Augen, würgte es sie. Sie spürte seine Hand im Nacken. Ein Krampf schüttelte ihren schmächtigen Körper, als er ihren roten Lockenkopf nach vorn presste.
    »Leg endlich los!«, japste er, während sie sich mit letzter Kraft wegdrehen konnte und sich erbrach. »Elende Vettel! Bist du denn zu nichts zu gebrauchen?« Wütend sprang er beiseite. Der weitgeöffnete Hosenlatz und der steif nach vorn ragende Penis verliehen ihm ein lächerliches Aussehen. Es dauerte eine ganze Weile, bis sein Fluchen verebbte. Sein Glied schrumpelte unterdessen zu einem runzeligen Etwas.
    Sie wandte den Blick ab, starrte blicklos nach unten und wischte sich den Mund. Bitter erinnerte sie sich daran, wie schön sie einst das Zusammensein mit Eric erlebt hatte. Das Versinken in seinen blauen Augen, das gemeinsame Dahingleiten auf einer schier endlosen Woge des Glücks – sollten ihr solche Wonnen für immer versagt bleiben? Gegen ihren Willen schluchzte sie auf.
    »Hör auf zu flennen! Hast du von deiner Cousine nichts gelernt?« Sie wehrte sich nicht, als er unter ihr spitzes Kinn fasste und sie zwang, den Blick zu heben. »Kein Wunder, dass der Rotblonde sich lieber an sie hält statt an dich«, redete er weiter. »Wird schon wiederkommen, die Zeit, in der seine Wunden verheilt sind und er die Freuden mit ihr genießen kann. Tja, Elsbeth hat wirklich Talent für die Liebe. Ein prächtiges Weib!«
    Bei diesen Worten beulte sich von neuem seine Hose auf. Die wässrigen Augen glänzten. Magdalena fühlte einen Stich in der Brust. Sie zitterte vor Aufregung. »Woher wisst Ihr das?«
    »Nenn ihn ruhig beim Namen, mein Täubchen: Eric Grohnert ist es. Du und ich, wir kennen ihn doch schon lange. Ein sauberer Geschäftspartner. Ich verstehe bis heute nicht, warum Seume ihn aus dem Weg haben will. Ich jedenfalls bin immer gut mit ihm klargekommen.«
    »Ihr habt also auch Geschäfte mit ihm gemacht?«
    »Wer hat das nicht? An Eric Grohnert kommt nun mal keiner im Heer vorbei, der was braucht. Aber damit ist es nun vorbei. Schade. Wir haben alle unseren Schnitt gemacht, weil der gute Eric einfach ausgezeichnete Verbindungen hat. Doch Seume kann den Hals nicht vollkriegen, will immer noch mehr und noch bessere Konditionen und stellt den kurzfristigen Vorteil über den langfristigen Erfolg. Wirklich schade um Eric, dass er deshalb mit Seume über Kreuz geraten ist. War auch für ihn ein todsicheres Geschäft. Aber Eric wird anderswo seinen Weg gehen, daran zweifle ich nicht. Über den Winter, spätestens im nächsten Sommer wird er mit anderen Regimentern in Kontakt stehen, für andere Offiziere Proviant, Tabak und dergleichen besorgen. Ein echter Hansdampf in allen Gassen ist das! Den

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