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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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vergessen im Eifer des Gefechts gern, dass hinter jeder Geschichte auch ein Mensch steckt.«
    »Worauf möchtest du denn hinaus, Celia?«
    Ergriffen drückte sie meine Hand. »James ist aus dem Schneider.«
    »Was?« Ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen. »Wie das?«
    »Wie gesagt, ich habe gestern einen Durchbruch erzielt – ich hätte es dir sofort erzählen sollen, aber ich wollte sichergehen, dass die richtigen Leute zuerst davon erfahren. Vor einer Stunde kam dann der Anruf, und ich bin geradewegs zu Kowalski’s gefahren, aber dann hat Ed mir gesagt, du seist hier. Also habe ich unterwegs noch ein bisschen eingekauft, und hier bin ich!«
    Das Herz schlug mir mittlerweile bis zum Hals. »Und was ist passiert?«
    »Ich würde ja gerne behaupten, dass ich diesen Coup meinem vortrefflichen journalistischen Instinkt verdanke, aber es war einfach nur der glücklichste aller Zufälle«, legte Celia los und war den Tränen nah. »Unglaublich, wie viel in meinem Job davon abhängt, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und auf den richtigen Zufall zu hoffen … Aber egal. Die Sache ist die, dass ich gerade an einem Artikel über junge New Yorker schreibe, die aus beruflichen Gründen in eine andere Stadt ziehen, weshalb ich kürzlich auch ein Interview mit der Tochter unseres Feuilletonredakteurs geführt habe. Sandi arbeitet gerade als Praktikantin in Washington und hofft darauf, es eines Tages bis in den Mitarbeiterstab des Präsidenten zu schaffen. Während der letzten Wochen habe ich ihr ein paarmal gemailt, sie über ihre Tätigkeit
ausgefragt, über ihre Pläne für die Zukunft und so weiter. Sie hat für verschiedene Senatoren gearbeitet, aber zuletzt war sie dem Büro eines gewissen John Darnek zugeteilt worden.«
    »Oh mein Gott …«
    »Ja, genau ! Vor zwei Tagen hat sie mich angerufen. Sie war ganz außer sich und brauchte meinen Rat. Wie sich herausstellte, hatte sich Senator Darneks Sekretärin vor ein paar Tagen krankgemeldet, und Sandi sollte sie vertreten. Vor zwei Tagen dann rief Elizabeth Darnek an und wollte ihren Mann sprechen. Allem Anschein nach war sie ziemlich ungeduldig und nicht gerade nett zu der armen Sandi, die wohl ein bisschen panisch wurde und aus Versehen die Speicherfunktion aktivierte, als sie das Gespräch durchstellte. Und wie der Zufall es so will, hat sie dabei ein hochbrisantes Gespräch zwischen den Darneks aufgezeichnet.«
    »Warum hochbrisant?«
    »Weil Elizabeth über James geredet hat – dass sie sich an ihn herangemacht hatte. Und aus der Reaktion von John Darnek lässt sich schließen, dass er von der Affäre schon eine ganze Weile wusste. Und es kommt noch besser , denn dann haben sie in aller Ausführlichkeit ihren Plan besprochen, James und seine Firma zu erpressen und sich für ihr Schweigen gut bezahlen zu lassen. Also, Sandi war wie gesagt ganz außer sich, als sie ihren Fehler bemerkt hatte, und wusste überhaupt nicht, was sie tun sollte.«
    Mir schwirrte der Kopf, als ich versuchte zu begreifen, was ich da gerade gehört hatte. »Aber was bringt James das?«
    Celia lächelte. »Dazu komme ich jetzt. Wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass Sandi mich angerufen hat. Ich meine, ich kenne sie zwar schon von klein auf, aber sie hätte genauso gut irgendjemand anderen anrufen können,
nicht wahr? Aber wie der Zufall es so will, ruft sie mich an. Und ich wiederum kenne zufällig Thom Michaels – Thom ist der Leiter Interne Kommunikation im Senat, musst du wissen. Denn: Ich wusste zwar, dass das aufgezeichnete Gespräch noch auf dem Apparat der Sekretärin sein musste, aber ich wusste auch, dass man einen Code brauchte, um die Aufzeichnungen abzuhören. Und diesen Code kennt nur Darneks Sekretärin und eine einzige weitere Person …«
    Jetzt dämmerte es sogar mir. »Thom Michaels!«
    »Genau! Ich habe ihn umgehend angerufen.«
    »Aber rein rechtlich gesehen darf er diese Informationen doch gar nicht an dich weitergeben, oder?«
    Celia warf den Kopf zurück und lachte lauthals. »Nein, darf er eigentlich nicht, aber Thom und ich … na ja, das ist lange her. Und wie ich zufälligerweise auch wusste, können Thom und Darnek nicht besonders gut miteinander. Was vielleicht erklärt, dass Thom sofort großes Interesse an dem kleinen … nun ja, sagen wir, Kommunikationsproblem zeigte.«
    »Und dann?«
    »Und dann hat Thom mich heute Morgen angerufen, um mir mitzuteilen, dass er die Aufzeichnung an den Oberstaatsanwalt weitergeleitet hat, der wiederum

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