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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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ich liebe auch dieses wunderbare Gefühl, meine Wohnungstür aufzuschließen und einfach nur zu Hause zu sein. Meine Wohnung hat diesen einzigartig heimeligen Geruch nach Holzpolitur, Kaffee und Lavendel. Für mich bedeutet dieser Geruch nur eins: Ich bin zu Hause.
    Als Erstes werfe ich Old Faithfuls Schwester Hissy an (benannt nach dem lauten Zischen, mit dem sie sich an die Arbeit macht). Sie ist etwas jünger als meine geschätzte Kollegin, aber schon genauso altersstarrsinnig. Mit gurgelnden Lauten erwacht sie zum Leben und erfüllt meine vier Wände mit köstlichem Kaffeeduft. Dann, einen dampfenden Kaffeebecher in der Hand, höre ich meinen Anrufbeantworter ab.
    An jenem Spätsommertag warteten drei Nachrichten auf mich – die ersten beiden waren von meiner Mutter, die mich in der ersten an den Geburtstag meines Bruders erinnern wollte und mir in der zweiten mitteilte, dass James kommende Woche geschäftlich in den Staaten sei. Mit Mums Nachrichten kann man richtige Unterhaltungen führen, weil sie immer genau da Pausen einlegt, wo man bei einem richtigen
Telefongespräch »Mmmm … ja …«, »Verstehe« oder »Oh je« sagen würde.
    »Es wäre wirklich schön, wenn James dich besuchen könnte, aber er meint, dass er die ganze Zeit in Washington beschäftigt sein wird …«
    »Wie schade …«
    »Schade, ich weiß.«
    »Hmmm.«
    »Ich würde dir ja gern sagen, dass er dich zumindest anruft, aber du weißt ja, wie er ist.«
    »Ja, so mit sich selbst beschäftigt, dass keine Zeit für andere bleibt …«
    »Er ist so sehr mit seiner Arbeit beschäftigt, dass ihm überhaupt keine Zeit für andere Dinge bleibt. Nun ja, mein Schatz, ich muss jetzt aufhören …«
    »Wahrscheinlich kostet dieser Anruf ein Vermögen …«
    »Dich um diese Zeit anzurufen ist wirklich ziemlich teuer.«
    »Ich vermisse dich und hab dich lieb, mach’s gut!«
    »Ich vermisse dich und hab dich lieb, mach’s gut!« Lächelnd schüttelte ich den Kopf und nahm einen tiefen Schluck Kaffee. Für den Bruchteil einer Sekunde wünschte ich mir, bei Mum in England zu sein.
    Die dritte und letzte Nachricht war von Celia. Das war ungewöhnlich, denn normalerweise hinterließ Celia immer gleich mehrere Nachrichten, die je nach ihrem Gemütszustand (sprich: wie nahe sie einem Nervenzusammenbruch zum Zeitpunkt der Anrufe war) in Länge, Lautstärke und Verständlichkeit variierten.
    »Rosie, ich bin’s. Es ist Viertel vor sieben. Wo steckst du? Ruf mich sofort an, wenn du das hier abgehört hast.«
    »Nur keine Aufregung«, murmelte ich und verschwand ins Schlafzimmer, um mich umzuziehen.

    Aber natürlich hörte Celia nicht auf mich. Kaum hatte ich meine Schuhe abgestreift, klingelte das Telefon.
    »Na schön«, seufzte ich. »Dann reden wir eben zuerst.«
    »Rosie! Gott sei Dank, Honey. Ich dachte schon, dir wäre etwas ganz entsetzlich Schreckliches zugestoßen.«
    Ich musste lachen. »Celia, ich bin mit dem Bus zum Deli gefahren, habe ein paar Sachen eingekauft und bin dann nach Hause gelaufen. Weißt du, im August ist es um diese Zeit noch hell – was hätte mir schon passieren sollen?«
    » Alles Mögliche kann passieren, Rosie! Meine Kollegin recherchiert gerade für einen sehr interessanten Artikel, und du würdest gar nicht glauben, wie viele alleinstehende junge Frauen nach der Arbeit noch was trinken gehen und dabei vermeintlich nette junge Männer kennenlernen, sie mit nach Hause nehmen, und dann am nächsten Morgen feststellen, dass ihre Wohnung ausgeplündert ist!«
    »Celia, beruhige dich. Mir geht es gut, wirklich. Ich war weder was trinken noch habe ich mir einen netten jungen Mann mit nach Hause gebracht, und meine Wohnung sieht noch genauso aus wie heute Morgen, als ich sie verlassen habe.«
    »Ich mache mir ja nur Sorgen und möchte nicht, dass dir etwas zustößt.« Celia klang beleidigt.
    »Danke, Celia. Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen – aber was kann ich für dich tun?«
    »Du müsstest morgen mal in der Redaktion vorbeikommen, wenn du es irgendwie einrichten kannst.«
    »Warum?«, fragte ich vorsichtig und sah schon vor mir, wie Ed und Marnie tadelnd den Kopf schüttelten.
    »Weil ich dich in meiner ›West Siders‹-Kolumne porträtieren will. Du ahnst ja gar nicht, wie viele Leute sich seit dem Autorentreffen nach dir erkundigt haben!«
    Das bekam ich jetzt bereits das zweite Mal zu hören,
aber irgendwie konnte ich es nicht so recht glauben. Seltsam. Eigentlich hatte ich mich an besagtem Abend doch nur an einer

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