Die wunderbare Welt der Rosie Duncan
Gesicht strahlte voll freudiger Erwartung.
Meine Reaktion war wahrscheinlich ein bisschen ernüchternd. »Der Verlagsmensch? Von der Party?« Celia nickte ungeduldig. Ich tat so, als wüsste ich noch immer nicht, worauf sie hinauswollte. »Was ist mit ihm?«, fragte ich betont beiläufig.
Celia war kurz davor zu explodieren. Sie funkelte mich an und stieß einen ungläubigen Schrei aus. » Ooooh , Rosie Duncan, du bist wirklich unmöglich ! Versuch doch wenigstens ein bisschen interessiert zu wirken.«
Länger schaffte ich es nicht, unser kleines Spiel durchzuhalten. Ich gab auf. »Tut mir leid, Celia. Ich bin sehr interessiert, wirklich.«
Celia schien skeptisch. »Davon merke ich wenig.«
Ich rang die Hände in gespielter Verzweiflung. » Oh bitte erzähl mir von Nathaniel Amie, Celia, ich flehe dich an!«
Begeistert klatschte sie in die Hände. »Schon besser. Also, wie wäre es damit: Nachdem du gestern gegangen warst, hatte ich einen Termin mit ihm – wegen meines Buchs. Hatte ich dir schon erzählt, dass ich ein Buch schreibe?«
»Gefühlte fünftausendmal.«
Celia überhörte es geflissentlich. »Also, ich schreibe ein Buch. Ich hatte wie gesagt einen Termin mit ihm, da ich gern bei Gray & Connelle publizieren würde. Und stell dir vor – er hat mich nach dir gefragt!«
»Wirklich?«, sagte ich, und auf einmal war ich wirklich interessiert.
»Wirklich«, wiederholte sie und sah mich vorwurfsvoll an. »Du hast mir nicht gesagt, dass ihr euch bei Mimi begegnet seid.«
»Ja, doch, ich bin … ihm über den Weg gelaufen – sozusagen«, meinte ich ausweichend und hoffte, dass Celia nichts Näheres wusste.
Natürlich vergebens.
»Ja, das hat er mir erzählt. Du wärst geradewegs in ihn hineingerannt und sehr spektakulär zu Boden gegangen.«
»Toll«, stöhnte ich und schlug die Hände vors Gesicht.
»Sei unbesorgt, Süße, ihm hat das nichts ausgemacht. Er hatte vielmehr Angst, dass du dich verletzt haben könntest. Du wärst so schnell verschwunden gewesen, dass er kaum ein Wort mit dir wechseln konnte, und er fürchtet, dich verärgert zu haben.«
Ich stöhnte nochmal. »Das war sooo peinlich, Celia. Nicht gerade die beste Art, einen guten Eindruck zu machen. «
Celia bemühte sich vergeblich ernst zu bleiben. »Tja, trotzdem scheinst du einen ziemlichen Eindruck auf Nate gemacht zu haben.«
Draußen brach die Sonne durch die dünnen Wolken und fiel in hellen Strahlen ins Zimmer.
»Habe ich das? Was hat er gesagt?«
»Er hat mich über dich ausgefragt . Wie alt du bist. Woher genau du in England kommst. Wie lange du schon in New York lebst. Und weshalb du überhaupt hierhergekommen bist.« Als sie meine entsetzte Miene sah, fuhr sie rasch fort: »Nein, keine Sorge, ich habe ihm nichts gesagt. Nur dass du ein Jobangebot aus Boston hattest, Ben dir angeboten hätte, bei ihm zu wohnen, du dich dann aber entschieden hättest, etwas ganz anderes zu machen und nach New York gezogen wärst. Okay?«
Ich atmete erleichtert auf. »Sehr okay. Danke.«
»Gerne. Wie gesagt, er wollte einfach alles über dich wissen. Wahrscheinlich kommt er demnächst mal bei dir im Laden vorbei. Freu dich – was Blumen angeht, sind seine Vorlieben ziemlich kostspielig. Er bestellt Unmengen , wie ich aus sicherer Quelle weiß …«
»Tut er das? Du unverbesserliche Journalistin, du«, frotzelte ich. »Okay, ja, ich will wissen, warum er so viele Blumen bestellt.«
»Du weißt ja bestimmt, dass er mit Caitlin Sutton zusammen ist – Mimis Tochter?«
Plötzlich verstand ich, was ich in Mimis Mail an Celia gelesen hatte. Caitlin war also Caitlin Sutton. Kein Wunder, dass Mimi so scharf auf eine Hochzeit war.
»Nein, das wusste ich nicht. Ist sie nett?«
»Hmmm … nett ist nicht unbedingt das Adjektiv, das ich verwenden würde.« Celia runzelte angestrengt die Stirn, doch ihre Augen funkelten amüsiert. »Vielleicht eher manipulativ oder egozentrisch oder …«
»… genau wie ihre Mutter?«, schlug ich vor.
»Das bringt es auf den Punkt. Aber sie ist absolut umwerfend. «
»Verstehe. Wahrscheinlich gilt hier das alte Sprichwort, dass man einer schönen Frau alles verzeiht?«
Celia schmunzelte. »Ganz genau …« Sie sah aus, als wollte sie noch etwas sagen, schien es sich dann aber anders zu überlegen. »Wahrscheinlich findet Nate es nur vernünftig, mit ihr zusammen zu sein. Und Recht hat er – sie ist reich, kommt aus einer guten, einflussreichen Familie, und wenn er sich mit ihr auf Partys blicken
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