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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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lässt, wird es gewiss nicht zu seinem Nachteil sein, wenn du weißt, was ich meine.«
    Seltsam. Obwohl ich Nate Amie kaum kannte, hatte ich doch nicht den Eindruck gehabt, dass er zu den Männern gehörte, die Frauen als Statussymbole betrachteten.
    »Weshalb war sie dann nicht mit ihm beim Autorentreffen? «
    Celia verzog das Gesicht. »Weil sie Bücher nicht mag. Und Schriftsteller erst recht nicht. Sie ist Geschäftsfrau – bei ihr muss alles klar und eindeutig sein, da gibt es nur schwarz oder weiß. Künstler bringen sie aus dem Konzept. Außerdem findet sie, dass Kunst und Kreativität Ausreden für Leute sind, die nichts Richtiges arbeiten wollen.«
    »Dann muss sie von dir ja ganz begeistert sein.«
    »Fast genauso wie meine Mutter, wenn ich sie warten lasse. Und du kannst dir vorstellen, was sie von dir halten würde. Aber eine Schwäche hat sie: Blumen. Je mehr, desto besser. Nate bestellt mehrere Sträuße pro Woche für sie …«
    »Klingt doch ganz romantisch.«

    »… auf ihre ausdrückliche Bitte hin«, schloss Celia. »Aber geduldet werden sie nur in ihrem Büro. Es gefällt ihr, wenn ihre Wall-Street-Kollegen sehen, wie sehr sie begehrt und verehrt wird. Und wer sie zu Hause besucht, ist auch immer ganz angetan von den herrlichen Blumen in allen Zimmern, aber ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass Caitlin sie beseitigen lässt, sowie die Besucher weg sind. Und ob das stimmt, weiß ich zwar nicht, aber ich habe auch gehört, dass sie Nate eine Liste gegeben haben soll, welche Blumen sie zum Valentinstag bekommen will – die Rechnung belief sich auf zweitausend Dollar! Sie hat sogar dazugeschrieben, was auf den beigelegten Karten zu stehen habe.«
    »Verstehe«, meinte ich belustigt. »Romantik und Spontanität scheinen nicht unbedingt ihre Stärken zu sein.«
    Celia nahm unsere Kaffeetassen und verschwand damit in der Küche. »Für Caitlin eher notwendige Übel.«
    »Und für ihn?« Eigentlich hatte ich das nicht laut fragen wollen, es war mir nur so in den Sinn gekommen und, ehe ich michs versah, herausgerutscht. Darauf folgte Stille. Von draußen hörte ich Vogelgezwitscher, aus der Küche, wie Kaffee eingegossen wurde. Und ich hörte Celia lächeln .
    Sie kam zurück und setzte sich, reichte mir meine Tasse und zuckte kurz zusammen, weil sie so heiß war. »Warum willst du das denn wissen, Rosie?«, fragte sie süffisant.
    Ich pustete in meinen Kaffee und vermied es, Celia anzusehen. »Nur so«, erwiderte ich. »Einfach nur so.«
     
    Als ich am Nachmittag nach Hause kam, hatte ich eine Nachricht von Ed auf dem Anrufbeantworter. »Rosie, wenn du das hier noch vor fünf hörst, ruf mich im Laden an. Hier passieren ziemlich spannende Sachen. Große Sachen.«
    Statt zurückzurufen, nahm ich ein Taxi, um so schnell wie möglich bei Kowalski’s zu sein.

    Marnie empfing mich schon an der Tür und strahlte mit ihren knallgelben Zöpfen um die Wette.
    »Rosie, das ist so aufregend!«, rief sie und zog mich in den Laden. »Komm, das musst du dir anschauen!«
    Sie zerrte mich zum Ladentisch und zeigte mir stolz einen ganzen Stapel Auftragsformulare, allesamt in ihrer schnörkeligen Handschrift ausgefüllt. Ed sah von der Arbeit am Werktisch auf und wollte gerade zu uns nach vorn kommen, als das Telefon klingelte. Er schnappte sich den Hörer.
    »Ganz richtig, das ist der Laden von Rosie Duncan«, sagte er und grinste mich an. »Was kann ich für Sie tun?«
    »So geht das schon den ganzen Tag «, erklärte Marnie mir aufgeregt. »Das ist Wahnsinn! Als wir morgens kamen, war noch alles ruhig, und dann plötzlich … um neun Uhr: Am laufenden Band Anrufe und Leute, die in den Laden kommen – neue Kunden –, und alle haben nach dir gefragt. Vorhin war sogar die Assistentin von Martha Stewart hier! Wir haben superviele Aufträge bekommen. Bis Weihnachten ist das Auftragsbuch praktisch voll, und für nächsten Juni sind wir für drei Hochzeiten gebucht.«
    Als Ed das Telefonat beendet hatte, kam er zu uns herüber und schwenkte einen weiteren Auftragsbogen. »Jon O’Donner«, verkündete er. »CEO der größten Investment-Gesellschaft New Yorks. Seine Tochter heiratet nächsten Herbst. Da liegt das große Geld, Rosie.«
    Obwohl ich selber ganz aufgeregt war, hatte ich auch ein bisschen Angst, weil ich wusste, dass die meisten unserer Neukunden wahrscheinlich Exkunden von Philippe waren.
    »Mimi Sutton hat uns ihrem ganzen Bekanntenkreis empfohlen«, sagte ich. »Und weil niemand Mimi vor den Kopf

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