Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
Vom Netzwerk:
»Kann ich mir nicht vorstellen. Aber es klang schon so, als würde es eine recht spektakuläre Angelegenheit werden.«
    »Vielleicht kommt Ryan Reynolds ja trotzdem … ich meine, könnte ja sein, oder?«
    Ed schüttelte mitleidig den Kopf. »Armes Kind – träum weiter! Vielleicht bringt er auch noch Keanu, Brad und Joaquin mit.«
    »Oooh, Keanu …«, hauchte Marnie verzückt.

    Während Marnie in selige Fantasiewelten entschwebte, zogen Ed und ich uns zur Besprechung weitaus irdischerer Dinge in die Werkstatt zurück, da wir es beide nicht übers Herz brachten, sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.
    Manchmal ist träumen einfacher als wach sein.
     
    Viel schlief ich in dieser Nacht nicht. Wieder einmal träumte ich von dem gesichtswandlerischen Umarmer. Und dann rannte ich … rannte voller Angst vor meinem unsichtbaren Gegenüber davon, bog haarscharf um eine Ecke, tauchte ein in dunkle Seitenstraßen … und hatte die ganze Zeit den betäubenden Schlag eines unerbittlich pochenden Herzens im Ohr … Als ich hochschreckte und mich in der kalten, dunklen Stille meines Zimmers wiederfand, merkte ich, dass es mein eigenes Herz war, das so heftig schlug.
    Ich stand auf und begann ruhelos in meiner Wohnung umherzugehen, machte überall Licht und schaute in jede Ecke und in jeden Winkel, bis mein Puls wieder ruhiger ging und die Angst sich etwas gelegt hatte. Ich machte ein Fenster auf, schloss die Augen und wartete eine Weile, bis das unablässige Rauschen der Stadt meine aufgewühlte Seele besänftigt hatte. Dann holte ich tief Luft, schloss das Fenster und löschte auf meinem Weg ins Bett alle Lichter hinter mir.

14
    Ich weiß nicht, wie ich mir die Geschäftsräume von Gray & Connelle vorgestellt hatte, aber auf jeden Fall anders, als sie dann tatsächlich aussahen. Wahrscheinlich hatte ich mir ausgemalt, dass Nate und seine Kollegen in einer verstaubten, holzgetäfelten Bibliothek säßen, umgeben von turmhohen Stapeln halbgelesener, noch zu lesender und verworfener Manuskripte hoffnungsvoller Autoren. Die Realität hätte anders nicht sein können. Nates Büro war nicht einem Agatha-Christie-Roman entlehnt, sondern hell und modern – und weit und breit war kein verstaubtes Buch oder zerlesenes Manuskript in Sicht.
    Vermutlich gibt es in New York eine Agentur, die darauf spezialisiert ist, trendige Büros der Stadt mit superstylischen und hypereffizienten Empfangsdamen auszustatten. Die junge Frau am Empfang bei Gray & Connelle war groß und schlank ( mindestens ein Meter achtzig, wovon der Großteil Beine waren), mit perfekt nachlässig frisiertem schwarzem Haar und einem eleganten Hosenanzug, dessen messerscharfe Bügelfalten einen Fisch hätten filetieren können.
    »Guten Morgen, Ms Duncan. Mr Amie wird Sie gleich empfangen. Ich heiße Sondra – darf ich Ihnen vielleicht etwas zu trinken bringen, solange Sie warten?«

    Ich brauchte einen Moment, um mich von all der Perfektion zu erholen. »Ein Tee wäre nett. Vielen Dank.«
    Sondra bedachte mich mit einem routinierten Lächeln, aber ich hatte das Gefühl, dass ihr Urteil über mich nicht allzu vorteilhaft ausfiel. »Kommt gleich, Ms Duncan. Bitte setzen Sie sich doch.«
    Ich nutzte die Gelegenheit mich umzuschauen. Ich war in einer weißen Wüste gelandet. Alles hier war weiß – die Böden, der Empfangstresen, die Blumen auf dem Empfangstresen … sogar die moderne Kunst an den (weißen!) Wänden ließe sich mit »Weiß mit einem Hauch Creme« oder »Weiß mit blassrosa Rand« betiteln. Während ich dort saß und wartete, kam mir der Gedanke, dass es mich einschüchtern würde, in einer solchen Umgebung zu arbeiten. Wahrscheinlich müsste ich jeden Tag dem immer stärker werdenden Drang widerstehen, überall quietschbunte Sachen herumliegen zu lassen oder mich mit knalligen Farben an den Wänden zu vergehen. So viel weiße Fläche war einfach zu verlockend …
    Viel Zeit für farbenfrohe Gedanken blieb mir nicht, denn schon wurde gegenüber des weißen Empfangstresens eine große weiße Tür schwungvoll aufgerissen. Nate lächelte erfreut, als er mich sah.
    »Hi, Rosie. Tut mir leid, dass du warten musstest, aber ich hatte gerade ein ganz furchtbares Telefonat. Komm herein. « Er griff nach meiner Hand und führte mich an der effizient lächelnden Sondra vorbei in sein Büro.
    Erleichtert sah ich, dass an den weißen Wänden unzählige Fotos hingen – manche gerahmt, die meisten nicht. Bilder von lächelnden Menschen, fernen

Weitere Kostenlose Bücher