Die Wunderheilerin
Frau, die noch nie mit einem Mann geschlafen und noch nie geboren hatte, ein Mittel für die Hübschlerinnen ausprobieren sollte. Aber sie musste es tun. Wer sonst? Ob sie den Versuch abbrechen und Regina fragen sollte? Regina, ja, die wusste bestimmt, wie sich ihr Schoß anfühlte. Doch Priska wusste, dass das nicht ausreichte. Nicht für das, was sie vorhatte. Sie selbst musste sich dieses Wissen aneignen, auch, wenn sie vor Scham dabei verging.
Sie biss sich auf die Unterlippe, dann warf sie den Kopf trotzig in den Nacken, ging zur Tür und schob energisch den Riegel davor. Anschließend nahm sie einen Schemel, stellte einen Kerzenleuchter darauf und legte das Papier, das Adam gezeichnet hatte, daneben. Dann hob sie den Rock, spreizte die Beine und schob den Spiegel dazwischen. Der Schweiß brach ihr aus, obwohl es im Laboratorium kühl war. Priska wagte einen Blick und wandte sich sofort wieder ab. «Es ist Sünde, was ich hier tue», flüsterte sie.
Dann sah sie erneut hin, erblickte das dunkle Vlies ihrer Schamhaare. Noch nie hatte sie sich dort berührt. Nur beim Waschen, das sie schnell und wenig sanft erledigte. Jetztstrich sie mit der Hand zaghaft über ihren Schamhügel. Ihre Finger glitten durch das Haar, und zum ersten Mal stellte Priska fest, dass sich das Venushaar härter anfühlte als ihr Kopfhaar. Sie legte eine Hand darüber, spürte die sanfte Wölbung des Hügels. Dann betrachtete sie ihren Schoß. Adam hatte Recht. Die Lippen sahen aus wie die prallen Blätter einer Pflanze. Ganz vorsichtig strich sie mit dem Finger darüber. Ein kleiner Schauer jagte dabei über ihren Rücken. Das bin ich, dachte Priska mit Erstaunen.
Langsam wurde sie mutiger. Sie klemmte den Rock im Gürtel fest, holte sich einen weiteren Schemel, legte den Handspiegel darauf und stellte sich mit gespreizten Beinen darüber. Dann zog sie mit einer Hand die prallen Blütenblätter zur Seite. Was sie sah, war so schön, dass sie in einen kleinen Ruf des Entzückens ausbrach. Vorsichtig betastete sie mit dem Finger die zarten kleinen Lippen. Wieder spürte sie einen Schauder über den Rücken laufen. Gleichzeitig war sie gerührt über das, was sie fühlte. Fruchtbar, dachte sie. Jetzt erst weiß ich, was damit gemeint ist.
Ihr Finger glitt zwischen die Schamlippen, ertastete wieder Wärme und Feuchtigkeit. Ganz langsam fuhr sie nach vorn in Richtung Schamhügel. Als sie das erbsengroße Teilchen berührte, das Adam Kitzler genannt hatte, merkte sie, dass ihr Schoß zu glühen begann. Sie legte den Finger auf den Kitzler und rieb ein wenig daran. Groß wurde er und prall wie eine Kirsche. Und er sah schön aus, dieser Hort der weiblichen Lust. So schön, dass Priska es fast bedauerte, kein Schmuckstück mehr davon machen zu können. Fruchtbar. Da war es wieder, dieses Wort. Und es prickelte so … so wunderbar … und brannte genau, wie Regina es beschrieben hatte. Den Schoß zum Glühen bringen. Doch,nein, schnell zog sie ihre Hand zurück, richtete sich auf und holte ganz tief Atem. Darum ging es ihr nicht. Sie legte für einen Augenblick ihre Hand auf das klopfende Herz in ihrer Brust, dann wandte sie sich wieder der Zeichnung und dem Spiegel zu. Sie fand ihre Harnöffnung und schließlich den Scheideneingang. Noch wärmer war es darin. Ihr Schoß begann wieder zu prickeln, als sie mit dem Finger in sich eindrang, doch sie verdrängte das lustvolle Gefühl. Die Wände waren glatt und warm, schmiegten sich an ihren Finger. Sie tastete sich ab, erkundete sich, empfand Freude dabei. Freude und – ja, Lust.
Das bin ich, dachte sie wieder und war voller Glück. So fühle ich mich an, so sehe ich aus.
Plötzlich drang das Geläut der Barfüßerkirche bis hinunter ins Laboratorium. Ertappt zog Priska den Finger zurück. Jetzt kam die Scham zurück. Was mache ich da?, fragte sie sich. Das ist Sünde.
Schnell schlug sie die Röcke zurück, räumte Schemel, Spiegel, Papier und Licht zur Seite, holte die Wachskugel und knetete sie in der Hand.
Sie hatte den inneren Eingang ihres Schoßes erspürt. Nun versuchte sie, nach diesen Maßen eine Kugel zu formen.
Plötzlich klopfte es an der Tür.
Das musste Adam sein. Priska ging, um ihm zu öffnen.
«Du hast ganz rote Wangen», sagte er und strich ihr mit der Hand leicht über das Gesicht. «Schön siehst du aus.»
«Ich … ich habe gemacht, was du gesagt hast», sagte sie leise und senkte den Kopf.
«Hast du alles gefunden, was ich aufgezeichnet habe?», fragte er
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