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Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tullio Avoledo
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den jungen Herzog von Urbino, der von Gott den Auftrag erhielt, die Stadt Urbino zu regieren. Aber er geriet auf Abwege, gab seinem schwachen, bösartigen Wesen nach und trieb Unzucht mit Unreinen. Den Tempel seines Körpers verwandelte er in ein Bordell voller Verderbtheit. Wollt ihr, dass er geopfert wird?«
    Von der Menge kommt ein donnerndes » JA! «.
    »Und diese Frau …«
    Adèle Lombard sieht sich verwirrt um, wie auf der Suche nach etwas. Als sie Durand sieht, erscheint ein Lächeln auf ihren Lippen, verschwindet aber sofort wieder.
    Ihre Haut ist voller blauer Flecken. Außerdem erkenne ich Verbrennungen an den Brüsten und Bissspuren.
    »Diese Frau ist eine noch schlimmere Sünderin. Sie hat zugegeben, verbotene Experimente durchgeführt zu haben. Mit Wissenschaft hat sie sich beschäftigt …«
    Bei dem Wort »Wissenschaft« geht ein Raunen voller Abscheu durch die Menge.
    »Ja, Volk Gottes, du hast richtig gehört: Wissenschaft . Diese Frau gab sich der Sünde hin, die die Menschheit an den Rand der Auslöschung brachte. Sie führte Experimente an Menschen durch …«
    »Nur um Leben zu retten!«, protestiert Adèle.
    Gottschall versetzt ihr einen so wuchtigen Schlag gegen den Kopf, dass sie zu Boden fällt. Durand muss es hilflos beobachten – drei Wächter halten ihn fest, und die Waffe eines vierten ist auf ihn gerichtet.
    »So spricht der Herr: ›Lasse nicht zu, dass die Hexe lebt.‹«
    » LASSE NICHT ZU, DASS DIE HEXE LEBT! «, wiederholt die Menge.
    Vier Männer agieren ohne einen direkten Befehl von Gottschall. Sie packen Adèle, zerren sie auf den Scheiterhaufen und binden sie an den ersten Pfahl. Anschließend holen sie den Herzog, der nicht den geringsten Widerstand leistet; vermutlich hat er sich bereits mit dem Ende abgefunden.
    Als die vier Männer den Scheiterhaufen wieder verlassen haben, erhält Gottschall von jemandem eine brennende Fackel.
    »Der Moment ist gekommen. In seiner endlosen Barmherzigkeit empfängt der Herr die Seelen dieser beiden Sünder und reinigt unsere Gemeinschaft so von dem Übel.«
    Durand steht kurz vor einer Explosion. Deutlich ist zu sehen, dass alle Muskeln in seinem Leib gespannt sind – er will losstürmen. Er wird versuchen, sich auf Gottschall zu stürzen, ungeachtet der Konsequenzen. Auf keinen Fall wird er tatenlos zusehen, wie der Irre die Frau umbringt, die er liebt.
    Aber Gottschall ist nicht dumm.
    Mit einem wortlosen Blick fordert er die Wächter auf, den Hauptmann weiterhin festzuhalten, und dann geht er langsam zum Scheiterhaufen.
    »Mit diesem Feuer …«
    Die Flamme der Fackel züngelt über Holz und Pappe.
    »… bitte ich Gott, unsere Gemeinschaft zu läutern.«
    Weitere Flammen entstehen und fressen sich am Rand des Haufens empor.
    Durand weint und schreit und versucht, sich aus dem festen Griff der Wächter zu befreien.
    Das Feuer erreicht die Füße des Herzogs, der wie betäubt wirkt. Speichel kommt aus dem Mund, rinnt über Kinn und Hals. Die Flammenzungen lecken nach oben, und in ihrer Hitze verdampft der Speichel. Schließlich schreit der junge Herzog, er heult wie ein Hund.
    In diesem Moment öffnet Adèle ein Auge – das andere ist zugeschwollen. Die aufgeplatzten Lippen teilen sich, und gesplitterte Zähne werden sichtbar.
    »Das ist euer Oberhaupt? Dieser Mann? Er hat mich vergewaltigt! Auf schändliche Weise hat er mich missbraucht! Wenn dieser Mann ein Heiliger ist, so kommt seine Heiligkeit einem grässlichen Verbrechen vor Gott gleich! Ich habe nichts anderes getan als …«
    Ein Schuss knallt, und die Kugel schlägt in Adèles Kopf. Als die Flammen sie erreichen, verbrennen sie einen toten Körper.
    Gottschall lässt die Pistole sinken.
    »Typisch. Frauen müssen immer alles ruinieren.«
    Dann dreht er sich zu Durand um.
    Er richtet die Waffe auf ihn.
    In diesem Moment öffnet sich wie in einer biblischen Geschichte der Himmel, und ein Regen geht auf Feuer und Menschen nieder.
    Aber es ist kein Wasser, das vom Himmel fällt, sondern ein Regen aus ledrigen Flügeln, Krallen und Zähnen. Vom dunklen Firmament fallen fliegende Geschöpfe über uns her und greifen alle an, Wächter ebenso wie Gefangene. Ein langer Arm packt eines der beiden nackten Kinder und schleudert es gegen eine nahe Mauer, wo der Körper einen blutigen Abdruck hinterlässt. Eine Frau wird im wahrsten Sinne des Wortes entzweigerissen. Es scheint eine höllische Szene zu sein, wie von einem mittelalterlichen Künstler gemalt.
    Durand nutzt das Durcheinander

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