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Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tullio Avoledo
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Vordermanns leiten lässt, in der Hoffnung, dass der Mann ganz vorn den Weg kennt. Ich schätze, dass wir etwa fünf Meilen zurückgelegt haben – aber genauso gut könnten wir im Kreis gelaufen sein; ich habe längst die Orientierung verloren –, als Bune zurückkehrt und sich mir mit bedächtigen Schritten nähert.
    »Noch gut auf den Beinen, Pater?«, fragt er mich auf Deutsch.
    Ich antworte automatisch.
    »Sie verstehen also meine Sprache!«
    Und weitere sechs, hätte ich sagen können, beschränke mich aber auf ein Nicken.
    »Ich bin zurückgekehrt, um Sie zu warnen, Pater.«
    »Um mich zu warnen? Wovor?«
    »Vor einer Gefahr.«
    »Vor welcher Gefahr?«
    »Sie könnten fallen.«
    Ich sehe ihn verwirrt an. Bune grinst, und bevor ich reagieren kann, packt er mich an den Riemen des Rucksacks und reißt mich herum.
    Ich fliege und rechne damit, in den Schnee zu fallen, aber stattdessen falle ich tiefer, ins Leere.
    Mit beiden Händen versuche ich, mich irgendwo festzuhalten – vergeblich. Ich falle, und der Sturz nimmt kein Ende.
    Ich stürze ins Nichts.
    In ein tiefes Loch.
    Mit einem dumpfen Pochen lande ich in weichem Schnee und versinke etwa einen Meter darin. Etwas von dem Schnee gerät mir in den Mund und hat einen metallischen Geschmack. Verbranntes Eisen.
    Ich stehe auf. Dunkelheit umgibt mich. Absolute Schwärze. Ebenso gut könnte ich blind sein. Beim Aufspüren haben meine Hände etwas berührt, weiter unten, etwas Rundes und einige längliche Objekte, die unter meinem Gewicht zerbrochen sind. Ich hebe den runden Gegenstand auf und betaste ihn, spüre durch die Handschuhe eine glatte Oberfläche mit zwei Löchern. Eine Bowlingkugel, teilen mir meine Kindheitserinnerungen mit. Aber als ich einen Handschuh abstreife und den runden Gegenstand mit bloßen Fingern untersuche, erzittere ich plötzlich.
    Was ich da in der Hand halte, ist weder ein Ball noch eine Bowlingkugel, sondern ein menschlicher Schädel.
    Meine Finger berühren leere Augenhöhlen und weiter unten Zähne.
    Ich lasse den Schädel fallen. Meine Hand berührt andere Dinge, die sich wie Stöcke anfühlen, in Wirklichkeit aber Knochen sind.
    Ich krieche zurück, bis ich mit dem Rücken gegen etwas Festes stoße. Eine Wand. Glatt. An dieser Wand stütze ich mich ab und stehe auf.
    Zunächst höre ich nur das Zischen meines eigenen Atems in der Maske und das Rauschen des Blutes in den Ohren.
    Doch dann nehme ich noch ein anderes Geräusch wahr.
    Es ist so leise, dass ich anfangs denke, es mir nur eingebildet zu haben.
    Aber die Fantasie spielt mir keinen Streich.
    Die Dunkelheit vor mir ist nicht leer. Sie enthält etwas, ein knurrendes Geschöpf. Eine Kreatur, die mit den Zähnen knirscht. Und sie scheint recht groß zu sein.
    Das Knurren kommt näher.
    Ich sehe nach oben.
    Nichts.
    Schneeregen fällt mir ins Gesicht, ohne dass ich ihn sehe.
    Das Tier ist nur wenige Meter entfernt. Ich spüre, dass es verharrt und mich beobachtet.
    Ich versuche, den Atem anzuhalten und mich nicht zu bewegen.
    Etwas raschelt in der Finsternis, rechts von mir.
    Ein anderes Geräusch, wie von etwas, das reißt, auf der linken Seite.
    Eine Berührung am Bein.
    Es ist nicht nur ein Tier. Es müssen mehrere sein, und mit der Wand im Rücken kann ich nicht weiter vor ihnen zurückweichen.
    Ich sitze in der Falle.
    Plötzlich kommt ein Lichtstrahl von oben. Dann noch einer.
    Der Schein von Taschenlampen vertreibt die Dunkelheit um mich herum, und was ich sehe, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren.
    Drei grässliche Geschöpfe ziehen sich vor dem Licht von oben zurück. Sie heben die Arme vor die Augen und bleiben etwas weiter hinten im hohen Schnee stehen. Die Lichtstrahlen streichen umher, auf der Suche nach den Wesen, und sie finden sie.
    »Hier, nimm!«, erklingt oben eine Stimme. Etwas fällt herab, ein Gegenstand, der das Licht kurz reflektiert, bevor er im Schnee zu meinen Füßen verschwindet.
    Ich bücke mich und greife nach dem Objekt. Es ist ein Messer mit mindestens zwanzig Zentimeter langer Klinge.
    »Mach Gebrauch von dem Messer, du Trottel!«, ertönt eine andere Stimme.
    Die Lichtstrahlen der Taschenlampen weichen zur Seite und geben für die drei Geschöpfe vor mir den Weg frei. Nach kurzem Zögern kommen sie wieder näher.
    »Setz die Brille auf!«, ruft jemand von oben.
    Ich verstehe zuerst nicht, was damit gemeint ist. Dann erinnere ich mich ans Nachtsichtvisier meines Helms und klappe es herunter.
    Meine »Brille« ist nicht so gut wie die

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