Die Yacht: Erotischer Roman (German Edition)
Stationen ihrer Bewerbung auch sein mochten, war Toni doch stolz, dass sie die Tests mit fliegenden Fahnen bestanden hatte.
Der Wind zauste ihre Haare, und die Hochstimmung erreichte ihre Wangen und belegte sie mit einer glänzenden, gesunden roten Farbe. Ihre Lippen wurden rosig.
Als sie den Kai verlassen hatten, wurden die Segel losgemacht, und die Maschine unter ihnen starb langsam ab. Wind bauschte die Segel, und die Möwen kreischten und schwirrten in der Bläue des Himmels. Gischt spuckte über den Bug.
»Nimm das Steuer«, ordnete Emira an.
Toni gehorchte.
Das Steuerrad ruckte ein wenig, und die Segel waren nicht mehr so aufgebläht wie vorher. Toni warf Emira einen Blick zu.
»Tut mir leid.«
Emira grinste. »Das wird dir noch mehr leidtun. Du weißt, dass wir keine Fehler tolerieren. Von niemandem. Mister Salvatore duldet keine Fehler, und Madame Salvatore auch nicht.«
Emira strich mit einer Hand über ihren Rücken und quetschte erst die eine Pobacke, dann die andere, bevor er sie nacheinander mit der flachen Hand klatschte.
Sie wusste, was er andeutete, war aber nicht sicher, wie sie dazu stand. Nackt dem Sex in einem mit Zuschauern gefüllten Zimmer zu frönen, war nicht so dramatisch gewesen, wie sie befürchtet hatte. Im Gegenteil; sie hatte sich im dem Salon mit dem goldenen Teppich wie eine Schlampe verhalten. Sie hatte sich einem Mann hingegeben, war gepeitscht worden und konnte auch jetzt noch einen glühenden Po aufweisen, aber das prickelnde Brennen erregte neue Sehnsüchte.
Wie lange wird es dauern, bis ich wieder die Peitsche spüren werde?, fragte sie sich.
Emira musste hellseherische Qualitäten haben, denn er beantwortete Fragen, die in Tonis Kopf herumschwirrten.
»Madame und Mister Salvatore fackeln nicht lange, bevor sie Strafen verhängen. Sie legen beide Wert darauf, dass ihre Anordnungen befolgt werden. Madame hat schon verfügt, dass man dich Antonia zu nennen hat. Es war schon mal eine Frau mit diesem Namen bei uns, und sie hatte ebenfalls rote Haare und grüne Augen.«
»Ist das der Grund, warum ich hier bin?«
Bisher hatte Emira ohne großes Herumdrucksen auf Tonis Fragen geantwortet, aber jetzt zögerte er.
»Ja, da besteht eine Ähnlichkeit«, sagte er. »Du rufst vielleicht alte Erinnerungen wach, und das könnte helfen, alte Wunden zu heilen.«
Toni hatte noch mehr Fragen, aber ein Ausdruck in Emiras Gesicht sagte ihr, dass sie keine Antworten mehr hören würde. Es würde sie nicht wundern, wenn er ihr gegenüber sogar plötzlich feindselig werden würde.
Sie wollte nicht riskieren, ihre Chance auf diesen Job aufs Spiel zu setzen, und außerdem stand sie am Steuer, und sie war für die Jacht verantwortlich. Vielleicht würde sie später noch einmal nachhaken. Aber nicht jetzt.
»Soll ich den Kurs halten?«, fragte sie.
Emira betrachtete den blauen Dunst der niedrigen Inseln, das Grün des Meeres und die blähenden Segel, bevor er zu Toni schaute.
»Das ist nicht nötig. Mister Salvatore wird erst in vier Stunden zurückkommen. Es ist ein schöner Tag. Ich glaube, wir haben genug Zeit für eine kleine Abwechslung. Stell den Kurs auf 180 Grad ein.«
Toni setzte den Kompass um drei Grad südlicher. Die Segel hingen schlaff da, als sie die Jacht wendeten, dann blähten sie wieder auf.
Es dauerte nicht lange, da lagen die gelbe Hauptinsel und der Kai hinter ihnen. Vor sich sahen sie die vielen kleinen Buchten, die mit ihrer Ruhe und dem sehr blauen Wasser lockten.
»Ich übernehme das Ruder«, sagte Emira. »Geh hinunter und mach was zu essen.«
Toni glitt auf eine Seite, damit Emira das Steuerrad übernehmen konnte. Der Wind ließ ihre Haare flattern und blies sie vor ihr Gesicht, dann drehte sie sich um, ging nach unten und begab sich in die Kombüse.
Sie schnitt große Stücke Brot ab, dicke Scheiben Käse und bereitete einen knackigen Salat zu. Weil sie so sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt war, hörte sie Mark nicht hereinkommen. Sie nahm ihn erst wahr, als er seine Hände auf ihre Schultern legte.
Seine Lippen küssten ihre Halsbeuge. Ein Hunger nach etwas anderem als Essen machte sich zwischen ihren Schenkeln bemerkbar. Die Härte seiner nackten Brust drückte warm gegen ihren Rücken. Sie spürte ihn deutlich durch die weiße Uniform. Seine Wange schmiegte sich an ihre. Seine Haare waren noch feucht; er roch nach Salz und Sex.
»Es tut gut, dich zu fühlen«, sagte er zwischen seinen Küssen. »Seit ewigen Zeiten warte ich darauf, dich
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