Die Yacht: Erotischer Roman (German Edition)
keinen Schlaf wegen ihr verlor. Aber sie war oft da und schwirrte irgendwo in seinem Hinterkopf herum.
Deshalb hielt er sich zunächst noch von der Frau zurück, die ihr so ähnlich sehen sollte. Stattdessen verließ er die Enchantress und ging den schmalen Weg hoch, der an den Felsen vorbei nach oben führte. Je höher er stieg, desto kräftiger zerzauste die Meeresbrise seine Haare – aber sie sorgte auch für klare Gedanken.
Nun hatte er diese Frau, aber was sollte er mit ihr anstellen?
Eine Menge, dachte er. Viele Dinge, denn sie hatte vieles zu verantworten. Es war eine Frau mit roten Haaren und grünen Augen gewesen, die ihn und seinen Bruder auf die Wege der Liebe geführt hatte, die Männer und Frauen so sehr entzückten. Und es war auch sie gewesen, die sie beide verletzt hatte und die Ursache für den Streit zwischen den Brüdern war.
Oh, ja, die Frau war für vieles verantwortlich gewesen. Natürlich war sie nicht die richtige Frau mit den roten Haaren und den grünen Augen. Wahrscheinlich gab es sonst auch kaum Ähnlichkeiten zwischen ihnen. Wenn er sie das erste Mal sah, würde er vielleicht noch einmal über eine Bestrafung nachdenken, quasi als Stellvertreterin für die Frau, die all das Ungemach ausgelöst hatte. Aber in diesem Moment gingen ihm Revanchegelüste durch den Kopf, er stellte sich ihre nackte Gestalt vor und wusste, dass er sie strafen konnte, wie es ihm gefiel.
Der Gedanke raubte ihm den Atem. Oben auf der Klippe blieb er stehen, atmete tief durch und lachte gegen den Wind, als er spürte, wie sein steif gewordener Schaft gegen die raue Baumwolle seiner engen Shorts stieß.
Was hatte sich seine Mutter dabei gedacht, diese Frau hierhin zu bringen? Welche Reaktion hatte sie von ihm erwartet, wenn er von der Existenz der Rothaarigen erfuhr? Ihm fielen keine Antworten auf seine Fragen ein. Er und sein Bruder waren ganz vernarrt in die ursprüngliche Rothaarige gewesen, benommen von ihrem Aussehen, ihrem Duft und ihrer überwältigenden Leidenschaft.
Er erinnerte sich gut an seine Jugend, an seinen Übergang vom Jugendlichen zum Mann – das war in ihren Armen geschehen. Er erinnerte sich, wie sie auf ihm gelegen und wie sie ihren Körper gegen seinen gerieben hatte, ihre Haare wie ein Vorhang zwischen ihnen, ihre sanften Brüste auf seinem harten Brustkorb, ihr flacher Bauch gegen seinen muskulösen.
Selbst jetzt, als er an den anmutigen Schwung ihres Rückens dachte, schlug sein Herz schneller. Er sah ihren Po vor sich, knackig, fest und herrlich gerundet. Ihre Haut, erinnerte er sich, hatte geglüht, als wäre sie mit einem goldenen Schimmer überzogen. Seine Gedanken allein brachten Verlangen in seine Lenden, und er spürte, dass dieses Verlangen nicht so schnell schwinden würde.
Er schloss die Augen, warf den Kopf zurück, zog den Reißverschluss nach unten und ließ seine Erektion ins Freie.
Nach zwei, drei leichten Berührungen seiner Finger zuckte der Penis, bevor er seine Ladung in den Wind schoss. Das war eine Art der Befriedigung, die ihm die Frau von damals nicht hatte nehmen können.
Er zog den Reißverschluss wieder hoch. Er fühlte sich jetzt glücklicher und lockerer, und er schalt sich einen Esel, dass er keinen Blick auf das Mädchen geworfen hatte, das seine Mutter für Philippe bereithielt. Er lächelte, dann begann er zu lachen.
Die Muskeln seiner Oberschenkel spannten sich, als er sich breitbeinig gegen den Wind stellte und zu den schroffen Felsen um sich herum lachte. Wer ihn sah, konnte ihn für einen jungen Herkules halten.
Unten lag die Enchantress , rotbraun glänzend im türkisfarbenen Wasser der Marelda Bucht. Die Segeljacht war eine Pracht, und die bezaubernde Bucht gehörte ihm allein.
Da unten war auch eine Frau mit Augen so grün wie das Meer und mit roten Haaren. Sie gehörte auch ihm. Aber das wusste sie noch nicht.
Toni wand sich, aber viel mehr konnte sie nicht tun. Sie war fast nackt, gefesselt und wusste, dass man sie in einen Schrank gesperrt hatte. Es war tiefe Nacht gewesen, als sie hier angekommen war. Der Knebel steckte noch in ihrem Mund und verhinderte ihr Schreien, aber sie glaubte auch nicht, dass ein Schreien irgendwas an ihrer Situation geändert hätte.
Gestern Abend war alles leise und gedämpft abgelaufen; sie hatten die Ruder benutzt und sich nicht getraut, den Außenbordmotor einzuschalten, weil Marie und die andere Frau nicht die übrigen Gäste des Barbecues auf sich aufmerksam machen wollten.
Toni überlegte, warum
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