Die Yacht: Erotischer Roman (German Edition)
Penis, dass er es für besser hielt, ein wenig von ihr abzurücken.
»Bindest du mich nicht los?«, fragte sie.
Er hatte sich in einen Sessel gesetzt, und von dort betrachtete er sie nachdenklich, die Ellenbogen auf die Armlehnen gestützt, die Finger beider Hände unter seinem Kinn. Aus irgendeinem Grund brauchte er Zeit für seine Antwort.
Seine Art gefiel ihr nicht, und der Klang seiner Stimme war streng. »Alles zu seiner Zeit. Wenn ich es will. Nicht, wann du es willst.«
Er warf den Kopf zurück, damit die Haare aus seinem Gesicht flogen. Sie waren von einem hellen Braun und fielen wie eine Löwenmähne von seinem Schädel. Die Sonne hatte die Haare fast weiß gebleicht.
Er studierte sie mit den Augen. Seine Blicke tasteten ihren Körper ab. Wimpern so goldfarben wie Septembermais gaben ihr den Gedanken ein, dass seine Augen wie Kornblumen blühten. Seine Lippen bewegten sich gegeneinander, als ob sie Toni gerade schmecken wollten.
»Warum kann es nur dann sein, wenn du es willst?«, fragte sie.
Er sah sie verächtlich an, fast grausam. Instinktiv wusste sie, dass er grausam sein wollte. Alles, was er mit ihr tun würde, konnte nur grausam sein.
Obwohl er ihr Unbehagen genoss, ahnte sie eine Schwäche in ihm. Die bloße Tatsache, dass sie rote Haare und grüne Augen hatte, schienen irgendwie einen Nerv von ihm getroffen zu haben. Seine Blicke huschten von den Augen zu den Haaren und wieder zurück. Immer wieder. Als wollte er ihr Aussehen leugnen – und seine Erinnerungen.
»Wie heißt du?«, fragte er.
Plötzlich hörte er sich ernsthaft interessiert an, als wenn das, was hinter seinen blauen Augen lauerte, nichts als ein Traum gewesen wäre.
»Antonia Yardley«, antwortete sie.
Sein Mund stand eine Zeitlang offen. »Ich kann es nicht glauben! Meine Mutter hat nicht nur eine Frau engagiert, die so aussieht wie diejenige, die sie zuvor engagiert hat, sie hat auch noch eine mit diesem Namen gefunden! Das ist gespenstisch – das ist unglaublich!«
»Heißt das, du befreist mich jetzt?«, fragte Toni. Sie spürte das Unglaubliche in seiner Stimme.
Sein Wunderglaube verflog rasch.
»Nein«, sagte er entschlossen, und dabei schüttelte er den Kopf so heftig, dass die hellen Haare flogen. »Sie hat dich für meinen Bruder engagiert, nicht für mich. Das ist der Nachteil, wenn man der Zweitgeborene ist – man kriegt immer nur das, was übrig bleibt. Die Reste. Nun, dieser Kerl hier macht das nicht mit. Absolut nicht.«
»Ich verstehe nicht«, sagte sie, und in ihrer beginnenden Sorge hetzten die Worte nur so aus ihr heraus. »Ich bin hier, weil ich auf einem Segelboot angeheuert worden bin. Das ist alles, was ich weiß. Ich wurde nicht ausschließlich für deinen Bruder engagiert, jedenfalls weiß ich nichts davon.«
Er sprang blitzschnell auf die Füße, und sie schrie voller Angst auf.
»Tu mir nicht weh!«
Sein brauner Wildlederstiefel stieß in ihre Seite. »Du wirst genau das tun, was man dir sagt«, fuhr er sie an. »Genau, wie es auch die erste Antonia gemacht hat.«
Er sah die Überraschung auf ihrem Gesicht und lachte, bevor er fortfuhr: »Oh, das hast du wohl nicht gewusst, was? Die erste Antonia hatte auch rote Haare und grüne Augen. Sie hat sogar so ausgesehen wie du, und nun trägst du auch noch ihren Namen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht glauben. Ich kann es einfach nicht glauben.«
»Ich weiß nicht, was hier gespielt wird«, begann sie, aber er war schlecht drauf und schaute mal in diese Richtung und mal in jene, als hätte er Angst, sie anzusehen, ihren Körper, ihre Haare, ihre Augen.
»Komm schon«, sagte er und packte ihre Schultern mit der Kraft eines Schraubstocks. »Zurück in den Schrank, bis ich dich wieder brauche.«
»Aber ich will nicht …«
Ihre Worte verloren sich in dem Knebel, den er gewaltsam zurück in ihren Mund schob. Dann verfrachtete er sie mit beiden Händen und einem Stoß seiner Füße zurück in den Schrank.
Diesmal konnte sie nicht sitzen; er legte sie auf den Schrankboden, zog ihre Beine gerade, band einen Strick um ihre Füße und befestigte ihn an einem Haken über ihr.
Es war Toni bewusst, dass er ihre Brüste sehen konnte, den glatten Bauch und das Dreieck ihrer Schamhaare. Wenn er sich ein wenig bückte, würde er auch ihre kleinen festen Backen und den Schlitz zwischen ihren Beinen sehen können.
Er stand bewegungslos vor ihr und starrte in ihre Augen. »Ich halte es nicht mehr aus, in sie schauen zu müssen«, sagte er
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