Die Yacht: Erotischer Roman (German Edition)
gepolsterten Sitz ab, nahm den Knebel aus dem Mund und löste die Stofffetzen, die ihre Hände so unüberwindlich gefesselt hatten und deren Reste jetzt noch an ihrem Körper klebten.
Schmerzend und blinzelnd nach ihren Qualen im engen, dunklen Schrank, stöhnte sie leise vor sich hin und leckte über die trockenen Lippen.
»Was passiert jetzt?«, fragte sie.
»Pst«, machte er und legte einen schlanken Finger über die Lippen. »Nicht reden, sonst muss ich dich bestrafen.«
Da ihr Mund sich wie ausgetrocknet fühlte, war Toni ganz froh, dass sie nicht sprechen durfte. Taube Arme und Beine waren ein weiterer Anlass, dem Mann zu gehorchen. Sie konnte sich nicht vorstellen, sich noch einmal wie ein verschnürter Truthahn in dieses enge Gefängnis einsperren zu lassen.
Es war eine entsetzliche Folter gewesen, die sie nicht noch einmal erleben wollte. Und doch, als das warme Wasser über ihre Brüste floss, begann es in ihr zu kribbeln. Das Bild seiner schweren Hoden in ihrem Mund drängte sich auf.
Er nahm Öl aus einem kleinen Schrank und rieb ihre Oberarme damit ein. Das erste angenehme Gefühl seit langem, dachte sie. Es war hoch willkommen.
Sie musste immer noch blinzeln, weil sie die Augenbinde so lange hatte tragen müssen, und sie stöhnte leise vor sich hin, während er ihre Haut massierte. Immer wieder fuhr sie sich mit der Zunge über die trockenen Lippen, und als sie einen tiefen Atemzug nahm, sog sie das Aroma des verkrusteten Samens über ihren Brüsten ein.
Langsam ging es ihr nach der Massage ihrer Arme wieder besser. Sie sprach das aus, was ihre Gedanken am meisten beschäftigte.
»Wer ist er?«, fragte sie. »Wer ist der Mann, der mich damit geschmückt hat?« Sie wies auf ihre Brüste. »Ist er der Bruder von Philippe Salvatore?«
Der stämmige Mann mit den fernöstlichen Augen stieß einen Seufzer aus und blickte um sich, als wollte er sichergehen, dass niemand lauschte.
Seine nackten Muskeln streckten sich und zogen sich wieder zusammen, als er das Öl in ihre Haut rieb und dabei die letzten Fischnetzfetzen entfernte. Sie saß jetzt nackt da.
»Mister Patterson, Missy.«
»Und wer ist Mr. Patterson? Ist er der Bruder von Mr Salvatore?«
»Ja, Miss. Aber er heißt nicht Salvatore. Mister Conways Vater war Australier, und Mister Philippes Vater war Italiener. Unser Herr hier ist Mister Conway Patterson, und die Enchantress ist sein Boot – das Boot, auf dem Sie sich befinden. Aber das waren jetzt genug Fragen.«
»Was ist die Position des Schiffs?«
»Wir liegen auf Mister Pattersons Insel, Missy. Ihm gehört nicht nur das Boot, sondern auch die Insel.«
Sie erinnerte sich daran, dass Emira ihr die einzelnen Inseln gezeigt hatte.
»Und das hier ist die Insel, die Mister Patterson gehört?«
»Ja, Missy, so ist es.« Der Mann schien sich sehr unbehaglich zu fühlen, dass er so unverblümt über seinen Arbeitgeber sprechen sollte.
»Und sie haben beide ein Segelboot. Das ist aber nicht sehr brüderlich, oder?«
»Das, Missy, geht mich nichts an.«
Sie wollte was erfahren, aber sie kam nicht weiter. Sie unternahm noch einen Versuch. »Ich habe gehört, dass sie sich nicht gut verstehen. Stimmt das?«
Dunkle Augen betrachteten sie voller Unbehagen, aber sie sah auch Furcht in seinem Blick. Seine Zunge wischte über seine Unterlippe, und er schluckte schwer, bevor er antwortete. »Nein, sie kommen nicht gut miteinander zurecht, Missy. Das war schon immer so. Ihre Mutter versucht, sie einander näherzubringen, aber das klappt nicht.«
»Warum nicht?«
Die warmen Hände, die so angenehm über ihre Arme gerieben hatten, hielten inne. »Ich sollte nicht darüber reden, und Sie sollten nicht danach fragen.«
Irgendwie hatte sie den Eindruck, dass der Grund für den Streit der Brüder etwas mit ihr zu tun hatte. Aber wie war das möglich? Bis sie hier eingetroffen war, um ihre neue Stelle anzutreten, hatte sie die Männer noch nie gesehen.
Sie hielt eine kaffeebraune Hand fest, bevor der Mann die Massage fortsetzen konnte.
»Was hat das alles mit mir zu tun?«, fragte sie.
»Ich weiß es nicht.« Er hob die Schultern. Dann klang seine Stimme plötzlich härter. »Und wenn Sie mir weiterhin Fragen stellen, bleibt mir nichts anderes übrig, als Sie zu bestrafen. Ich habe meine Anweisungen.«
Ihre Neugier besiegte ihre Vorsicht. Toni war entschlossen, mehr zu erfahren. Bestrafung oder nicht, sie hakte nach. »Aber hat es was mit mir zu tun?«
Dies, so schien es, war eine Frage zu
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