Die Yacht: Erotischer Roman (German Edition)
sie einfach gestohlen – oder besser: Ihre Freundin Andrea hat sie gestohlen und Ihrem Bruder ausgehändigt.«
Philippe beugte sich vor. Er hatte verstanden, was Emilio ihm gesagt hatte, aber er wusste instinktiv, dass es einen Grund für seine Mutter geben musste, das Mädchen anzustellen, und für seinen Bruder einen Grund, Antonia zu stehlen.
»Wie sieht sie aus?« Seine Stimme zitterte, als er das fragte. Seine Fingernägel gruben sich in den Rücken von Emilios Sitz.
»Sehr schön. Ja«, sagte Emilio, nachdem er ihre Gestalt in seinem Gedächtnis abgerufen hatte. »Ungewöhnlich schön. Sie ist etwa dreiundzwanzig Jahre alt, schätze ich, und sie hat rote Haare und grüne Augen.«
Emilios Blicke huschten von der Straße zu Philippes Gesicht im Innenspiegel. Er sah, dass die klassischen Gesichtszüge seines Chefs gefroren schienen. »Mister Philippe? Geht es Ihnen gut?«
Philippe antwortete nicht.
»Bring mich zum Liegeplatz der Enchantress meines Bruders.«
»Ja, Sir.«
Der Rest der Fahrt verlief schweigend. Philippe starrte weiter aus dem Seitenfenster, aber er hatte keine Augen für die dunklen Schatten, den hellen Mond oder die wechselnden Muster in Silber und Schwarz, die von den Reihen der dunkelgrünen Zypressen geworfen wurden.
Er sah nur die Frau seiner Träume und seiner Vergangenheit vor sich. Die grünen Augen sahen wie ungeschliffene Smaragdstücke aus. Ihre Haare waren so rot wie ein englischer Herbst. Und dann hieß sie auch noch Antonia. Das hörte sich nach irgendeiner Erfindung an, die mit der Wahrheit nichts zu tun haben konnte. Hatte seine Mutter das alles für ihn arrangiert, oder war diese Frau ein Double der Frau, die ihn vom Jugendlichen in die Welt der Erwachsenen geführt hatte?
Erst wenn er sie gesehen und kennengelernt hatte, würde er es wissen. Aber Conway war eingeschritten. Conway schritt immer ein und trieb ihn noch in den Wahnsinn. Das war damals so gewesen, als Philippe leichtsinnig erzählt hatte, dass Antonia eine ganz reizende Liebhaberin war. Conway hatte gelacht und sich lustig über ihn gemacht. Er hatte gesagt, dass sie dekadent und verdorben wäre. Und dann hatte er alles darangesetzt, seine Behauptung auch noch zu beweisen.
Conway hatte ihn durch die Tiefen des Roten Turms ins Verlies geleitet. Dort hatte er ihn gefesselt und ihn gezwungen, dabei zuzusehen, wie Antonia sich auf den dicken Penis eines derben Bauern aus dem Dorf gesetzt hatte. Auf Conways Anweisung hin hatte ein anderer Bauer die runden Backen ihres Hinterns geteilt und seinen Schaft in den engen Eingang gezwängt.
Selbst jetzt noch konnte er sich an die gewaltigen Proportionen des Mannes erinnern und an das obszöne Schwingen seiner prallen Hoden, als er sie von hinten unerbittlich rammte.
Conway selbst lieferte die letzte Aktion dieser Szene. Philippe erinnerte sich, wie sein Bruder auf Antonia hinunterlächelte und sie sein Lächeln erwiderte. Ihre Augen leuchteten, als sie Conways gewaltigen Penis in die Hand nahm. Wie rot und köstlich ihre Lippen waren, und wie ihre Zunge die pralle Eichel des jungen Schafts geleckt hatte.
Er hatte schreien wollen, daran erinnerte er sich noch ganz genau. Aber er konnte nicht – sein Bruder hatte ihn nicht nur gefesselt, sondern auch geknebelt. Die Szene hatte sich in seinem Blickfeld abgespielt, aber die Beteiligten hatten ihn nicht sehen können.
Mit schmerzlicher Klarheit erinnerte er sich, wie sie Conway aufgenommen hatte, und obwohl er wütend über das war, was Conway ihm zumutete, hatte er den Blick nicht zur Seite wenden können.
Sein Bild von der Frau war mit einem Mal zerstört, zerschmettert wie eine Ikone. Und doch verfolgte sie ihn immer noch in seinen Träumen.
Als sie den Kai erreichten, befand sich die Enchantress schon etwa eine Meile weit draußen.
Philippe stieg aus dem Auto, trat auf die Kaimauer und schaute hinaus aufs Meer. Allmählich klarte der scharfe Geruch des Meeres seine Gedanken auf, aber die bitteren Erinnerungen konnte er ihm nicht nehmen.
Das Weiß des Masttopplichts hob und senkte sich mit dem Wogen der See. Gebannt von seinen Gedanken und auch von dem, was er sah, starrte Philippe hinaus zur Segeljacht seines Bruders. Durch das Mondlicht konnte er sehen, wie die Segel gerefft wurden, dann hörte er das Anspringen des Motors. Kein guter Skipper kam mit den Segeln zum Liegeplatz, und ganz egal, was er sonst war, ein guter Skipper war sein Halbbruder in jedem Fall.
Als sich das Boot dem Ufer zuwandte, verspannte
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