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Die Yoga-Kriegerin

Die Yoga-Kriegerin

Titel: Die Yoga-Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana T. Forrest
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was auch immer wir tun, hat Auswirkungen auf
    das gesamte Universum.
    Wenn du es auf diese Weise tust – das bedeutet,
    wenn du dein Herz und deinen Geist aufrichtig miteinander
    zu Einem verbindest,
    dann wird sein, was auch immer du verlangst.
    Es wird genau so sein.
    Aus den Lehren der Weißen Büffelkalbfrau

8
    VERKÖRPERE DEN SPIRIT:
DIE SEELE UMWERBEN

    ICH SASS IN DER SCHWITZHÜTTE auf Heyokas Land in Washington. Die Hütte war ein hübscher, umgedrehter Weidenkorb, zusammengehalten durch Bindedraht, der an den Befestigungspunkten mit hei ligen roten Bändern umwickelt war. An jenem Tag war es nur ein nack ter Rahmen; wir bedeckten ihn nur dann mit Decken, wenn wir ein Schwitzritual vorhatten. In eine verborgene Senke im Hügel eingebettet, bot sie mir einen Blick auf das Haus, und nach Osten lag hügelabwärts der große, breite Columbia River . Er war ziemlich ruhig an diesem Tag, obwohl ich zu anderen Zeiten gesehen hatte, wie der Wind hohe Wellen aufpeitschte. Im Westen war die Weide, wo He­yoka und ich immer unsere Sonnentänze aufführten, um die Schutzgeister um Führung während des Sommers zu bitten. Im Sü den war der Bach, der fast immer sprach; wir gingen gerne dort hinaus und aßen zu Mittag inmitten der Blumen und der Miniaturseerosen­ blätter des Tellerkrauts, das süß und bitter und grün schmeckte, mit so viel Lebensenergie, die buchstäblich in unseren Mündern explodierte. Im Norden war Heyokas kuppelförmiges Haus.
    Ich ging in die Hütte, um zu beten, um nach Verbindung mit mei ner einsamen Seele zu bitten. Im Reservat ging eine Heilung vor sich. Die Stammesmitglieder hatten enorme Verluste und Niederlagen durch die Hand der Weißen erlitten. Die Weißen hatten sich einen Ruf als Diebe, Lügner und Zerstörer erworben. Die Medizintra­ ditionen zu lernen und weiterzutragen war für mich ein langsamer und vorsichtiger Gang durch dieses Minenfeld von Angst und Hass. Wie die Ureinwohner Nordamerikas wusste ich, was es bedeutet, wenn man angelogen, bestohlen und zerstört wird. Ich nutzte das als Tor zur Medizin.
    Jetzt im Winter fiel überall Schnee, Schneeflocken schwebten zwischen die Weidepfosten und landeten dort auf mir, wo ich mit eng an meine Brust gezogenen Knien saß. Als ich mich in der Kälte zusammenkauerte und versuchte, meinen Geist zu beruhigen, begann es zu blitzen und zu donnern.
    Heyoka sagte mir später, dass sich Blitz und Donner nie mit Schnee mischten – und dennoch habe ich das oft erlebt. Als ich so dasaß und zuhörte, war es, als ob ich etwas jenseits des Donners hö­ren konnte. Es waren keine tatsächlichen Worte, aber da war de finitiv etwas, was mit mir kommunizierte. Ich hörte aufmerksam hin. Zuerst ein Poltern, dann ein leises Gemurmel. Es hörte auf und begann dann erneut. Manchmal musste ich mich äußerst anstren gen, damit ich es überhaupt hören konnte. Es sprach ganz offen sichtlich zu mir, auf die gleiche Weise, wie wenn ein Pferd dich anschnaubt: Es spricht zu dir, aber was es sagt, geht in der Übersetzung verloren. Es lag an mir, mich anzustrengen und zu hören, was mir der Donner zu sagen hatte. Der Klang dröhnte bis ins Knochenmark – nicht weil er so laut und ohrenbetäubend war, sondern weil er so resonant war. Er war dabei, etwas Totes in mir wieder zum Leben zu erwecken.
    Die Donner- Kachina oder -Geister sprachen mit mir! Ich hatte das Gefühl, dass es ein liebevoller Kontakt war – etwas wirklich Gro ßes, das mit etwas wirklich Kleinem wie mir kommunizierte. Die Botschaft war klar: Ich war wichtig. Mein mürrisches, gehässiges Selbst bedeutete den Schutzgeistern also etwas. Das öffnete mein Herz.
    Das war eine echte Erfahrung dessen, was in allen Dingen lebt und was die Ureinwohner Nordamerikas Wakan Skan oder Heiliges Mysterium nennen – ein Konzept von Spirit, das ich nur allzu gut nachvollziehen kann. Mein Glaube wächst mit meiner Erfahrung. Ich habe eine Beziehung mit den Schutzgeistern , bin ein Teil ihrer Gemeinschaft.
    Meine Erfahrung in der Hütte war Beweis einer tiefen Verbindung mit diesem größeren Spirit. Es schüttelte die alten wahnhaften Über zeugungen über meine Wertlosigkeit aus mir heraus und ließ sie im Boden versinken. Ich konnte nicht länger die Wahrheit bestreiten, dass das, was in all den Dingen lebt, auch durch mich floss.
    Es fühlte sich an, als ob ich ganz langsam, Zentimeter um Zentimeter, vom Spirit angezogen wurde. Vielleicht war das die einzige Möglichkeit, dass dieses sture Selbst es

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