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Die Yoga-Kriegerin

Die Yoga-Kriegerin

Titel: Die Yoga-Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana T. Forrest
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noch etwas Beängstigendes: Jemand bietet dir Hilfe an, oder du musst um Hilfe bitten. Angenommen, du akzep tierst die Hilfe der Lehrerin, und sie wappnet sich für jede Art Angst tanz von dir – einknickende Arme, die Beine werden zu Gummi – aber egal, was passiert, sie hält dich, und du kannst den Handstand erleben. Das ist ein Erfolg! Du wirst ein vollkommen anderes Gefühl in deinem Körper erleben, eine völlig andere chemische Reaktion.
    Nimm am Ende der Stunde dein Tagebuch heraus und schreib al­ les auf – wie schwierig es für dich war, um Hilfe zu bitten oder Hilfe anzunehmen. Jedes kleine Detail, das du aufspüren konn test. Vielleicht hattest du einen Hoffnungsschimmer. Was ist in dir passiert? Was ist um dich herum passiert? Hast du einen Fuß hochgeschwungen und bist wieder heruntergeplumpst? Als du herunter­gekom men bist, was hat sich verändert? Worin liegt der Erfolg? Manchmal be steht dieser Erfolg nicht in einer vollen Ladung Glückshormone oder einer enormen Erleuchtung, aber es wird in die Richtung gehen: Ich habe es getan und ich habe mich nicht verletzt . Oder: Ich habe es getan und ich habe um Hilfe gebeten, und es war eine vertrau enswürdige Person, und ich habe mich nicht verletzt . Oder: Ich habe meine Nachbarin gebeten, mir Hilfestellung zu leisten, und sie war klein, nicht stark, und wusste nicht, wie sie mir helfen sollte, und das war ein Fehler.
    Ob du dich im Yoga energisch antreibst oder mit einer Angst bei deiner Arbeit, bei einer Verabredung, auf einer Party oder in deiner Ehe konfrontiert wirst, – sobald du anfängst, die Dinge in deinem Angsttagebuch aufzuschreiben, wirst du die Erfolge erkennen. Durch die Erforschung deiner Angst veränderst du dein Verhältnis zu ihr, und du beginnst den aufregenden, fantastischen Durchbruch zur Freiheit.
    KÖRPERLICHER FOKUS:
    YOGAPOSITIONEN, UM ANGST ANZUGEHEN,
ZU VERARBEITEN UND AUFZULÖSEN
    Angst hat den wesentlichen Zweck, uns zu schützen. Sie lebt in unserem Zellgewebe und sagt uns, wann wir weglaufen, kämpfen oder stillhalten sollen. Es ist unsere Aufgabe zu lernen, wie wir sie für uns nutzen können.
    Unsere Emotionen hinterlassen chemische Spuren, und außer Kontr olle geratene Angst sondert chemische Stoffe ab, die es an­ deren Jägern einfach macht, uns zu finden. Angst hat einen sehr ty pischen Geruch. Die meisten Tiere können sie riechen, ich auch. Unsere Vor fahren verbrannten diese chemischen Stresssubstanzen bei Kampf- oder-Flucht-Reaktionen, aber heute sind wir in einem fortdauernden Erstarrungszustand und setzen diese Substanzen nie vollkommen frei. Die Angst fordert einen großen Tribut von unse rem Leben. Die chemischen Prozesse, die durch Angst ausgelöst werden, können phy sische und emotionale Rückstände hinterlassen, die zu chronischen Gesundheitsproblemen und, wenn sie nicht professionell behandelt werden, sogar zu bizarren Verhaltensmustern wie posttraumatische n Belastungsstörungen führen können.
    Steckst du in einem Langzeitmuster angstbasierter Reaktionen, ist es, als ob du Gift durch deinen Organismus pumpst. Adre nalin ist an und für sich nichts Schlimmes, aber ohne Ventil wirkt es wie Batteriesä ure im Körper. Es braucht eine Zeit, einen besseren Weg zu erlernen, aber letztlich ist es deine Entscheidung: Lebe mit der Angst und den Gesundheitsproblemen, die sie verursacht, oder geh auf die Jagd. Was klingt für dich besser? Nimm deinen Mut zusammen. Jage , was dich krank oder traurig oder verrückt oder ängstlich macht, sodass du dich von dieser lähmenden Angst befreien kannst.
    Bestimmte Yogapositionen helfen, Angst anzugehen, zu verar­bei ten und aufzulösen. Umkehrstellungen – also mit dem Kopf nach unten – sind zum Beispiel besonders hilfreich. Wenn Menschen in eine Position gehen und mir sagen: »Ich habe Angst davor«, entgegne ich: »Großartig! Jetzt kann ich mit dir sicher arbeiten.« Ich nenne es eine Angst-Asana . Für manche ist es Camel oder ­Pigeon . Selbst Lunges , die Ausfallschritte , die intensive Aktivität im Oberschenkel auslösen, zapfen die tief sitzenden Emotionen von Menschen an. Der Schlüssel besteht darin, mit der Angst in der Position zu arbeiten .
    Nutze diese Position, um dich an deine Angst he­ranzupirschen, sie zu jagen und hervorzulocken, sodass du sie aus deinem Zellgewebe herausspülen kannst. Wenn du dann aus der ­Position herauskommst, kannst du die Kraft nutzen und deinen eigenen persönlichen Tsunami erschaffen, spring mit beiden Füßen

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