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Die Zahl

Die Zahl

Titel: Die Zahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Larcher
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und demjenigen, der es lösen kann, einen Preis versprochen. Leander ruft auch alle möglichen Leute von der Uni an.«
    »Gut. Macht weiter!«
    »Werden wir«, versprach Capelli.
    Morell legte auf. »Verdammt«, fluchte er und rief auch Bender zu sich. »Ganz kurze Pause, wer möchte einen Müsliriegel?«
     
    ...
    Es war zum Verrückwerden: Niemand konnte mit der vierten Zeile irgendetwas anfangen.
    Igor Strawinsky war ein berühmter Komponist und Dirigent.
    Buckingham war ein Ort in England, und der Buckingham Palace war die Residenz des Englischen Königshauses in London.
    Kybele war eine römische Göttin, die für Fruchtbarkeit, Wohlstand und Gesundheit stand.
    »Check bitte nochmal die Internetforen«, bat Lorentz und kratzte sich am Kopf. »Vielleicht hat ja schon jemand eine Lösung oder zumindest einen Lösungsansatz gepostet.«
    »Leider nicht«, sagte Capelli. »Ich hab grad vor einer Minute überall nachgesehen.«
    »Ich glaube, ich werde mal die Morell-Methode zur Stressbewältigung ausprobieren und mir etwas zu Essen machen. Möchtest du auch was?«
    »Gerne. Vielleicht ein Käsebrot, oder so.«
    Lorentz ging in die Küche, schnitt ein paar Scheiben Brot ab und öffnete dann den Kühlschrank. Eine riesige Auswahl an Aufstrichen,
Käsesorten, eingelegtem Gemüse, Marmeladen – und Wurst lachten ihn an. »Ich fresse einen Besen, wenn dein Herrchen wirklich Vegetarier ist«, sagte er zu Fred, der sich an sein Bein schmiegte, und steckte sich eine Scheibe Salami in den Mund. Er machte Capelli ein Käsebrot und war gerade dabei, sich ein Brot mit Tomaten-Basilikum-Aufstrich zu schmieren, als Capelli in die Küche gestürmt kam.
    »Ich hab’s«, rief sie und wedelte mit einem Blatt Papier in der Luft herum. Vor lauter Aufregung hatte sie ganz rote Wangen bekommen. »Wir haben eine Mail bekommen, und der Typ kannte die Lösung: Es sind Brunnen.«
    »Brunnen?«, fragte Lorentz ungläubig.
    Capelli zog ihr Handy aus der Hosentasche und tippte auf Morells eingespeicherte Nummer. »Der Strawinsky-Brunnen ist ein Brunnen am Centre Georges Pompidou in Paris«, las sie vor, während sie sich das Handy ans Ohr hielt. »In einem flachen Becken stehen 16 wasserspeiende Skulpturen. Ihre Gestaltung bezieht sich auf die wichtigsten Kompositionen Igor Strawinskys. Der Buckingham-Brunnen, dessen offizieller Name ›Clarence Buckingham Erinnerungs-Brunnen‹ lautet, ist eine der populärsten Sehenswürdigkeiten in Chicago. Er ist mit 85 Kubikmetern einer der größten Brunnen der Welt. Der Kybele-Brunnen, in der Landessprache ›Fuente de le Cibeles‹ genannt, ist einer der bekanntesten Brunnen Spaniens und eines der Wahrzeichen von Madr ... Hallo Otto? Wir haben die Zeile entschlüsselt, ihr müsst nach einem Brunnen suchen ... Ja, wir sind sicher ... Wirklich nicht? ... Aber wir sind uns sicher! ... Ja, ich frag Leander ... Bis gleich.«
    »Was ist los?«, fragte Lorentz.
    »Otto weiß von keinem Brunnen auf einem der Berge. Das Einzige, was ihm zu dem Thema in den Sinn kommt, sind Viehtränken. Er hat gesagt, du sollst nochmal überlegen.«
    »Hmm, Brunnen auf dem Berg«, murmelte Lorentz und rieb
sich die Schläfen. »Otto hat schon recht, normalerweise gibt es auf Bergen keine Brunnen, da man in den felsigen Boden keine so tiefen Löcher graben kann. Die Menschen holten früher ihr Wasser aus den Bächen und Seen.«
    »Vielleicht ist es eine mögliche Lösung, aber in diesem Fall die falsche ... Ich checke nochmal die Mails.«
    »Die Landauer Burg«, sagte Lorentz plötzlich.
    »Was?«
    »Auf Bergen gibt es normalerweise keine Brunnen, aber auf Burgen gibt es Zisternen, brunnenartige Schächte, in denen Regenwasser aufgefangen wurde, damit die Bewohner während einer Belagerung genügend zu trinken hatten. Die einzige Burg, die es hier in der Gegend gibt, ist die Landauer Burgruine. Sie wurde vor ein paar Jahren restauriert und beherbergt nun ein kleines Museum und ein Gasthaus, in dem Ritteressen veranstalten werden. Von April bis Oktober ist sie ein beliebtes Ausflugsziel, aber im Winter hat sie geschlossen.«
    »Ich ruf Otto an«, sagte Capelli aufgeregt und fuchtelte hektisch mit ihren Armen in der Luft herum. »Zieh dir schnell was an, wir fahren sofort dorthin. Ich kann auf gar keinen Fall hier herumsitzen und die Hände in den Schoß legen.«
     
    Sie rasten mit Capellis kleinem Auto den Gotthardsberg hinauf, und der Wagen kam einige Male gefährlich ins Schlingern, sodass sich Lorentz krampfhaft am Türgriff

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