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Die Zahlen Der Toten

Die Zahlen Der Toten

Titel: Die Zahlen Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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den Büchern von Janet Evanovich. Dass Detrick ihr Handschellen angelegt und gedroht hatte, sie zu verhaften, war jedenfalls der Gipfel.
    »Seltsame Dinge passieren heute Nacht.«
    Mona blickte auf und sah Pickles kommen. »Das kann man wohl sagen.«
    Sie reckte den Hals und warf einen Blick zur Treppe, die ins Kellergeschoss führte. »Wo ist der Glatzkopf?«
    Pickles lehnte an ihrem Schreibtisch. »Im Büro von Chief Burkholder.«
    Mona senkte die Stimme. »War der Chief wirklich betrunken?«
    »Sie stand unter großem Druck mit all den Morden.« Er seufzte. »Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Polizist zur Flasche greift.«
    Mona kritzelte auf ihrem Nachrichtenblock rum. »Ich wünschte, sie wäre noch unser Chief.«
    »Das geht mir genauso.«
    »Ich hasse diesen ganzen komischen Mist. Für Detrick zu arbeiten stinkt.«
    Das Telefon klingelte. Mona stellte ihr Radio leise, setzte das Headset auf und drückte auf Sprechen. »Polizeidienststelle Painters Mill.«
    »Ronald Duff von der Indiana State Police. Ich würde gern mit Chief of Police Kate Burkholder sprechen.«
    »Chief Burkholder ist nicht hier.« Mona konnte sich noch immer nicht überwinden, den Leuten zu sagen, dass Kate nicht mehr Chief war. Solche Nachrichten öffentlich bekannt zu geben, gehörte nicht zu ihren Aufgaben. Wahrscheinlich hoffte sie, dass sich alles zum Guten wenden und Kate zurückkommen würde. Doch nach heute Nacht schien das noch unwahrscheinlicher als zuvor.
    »Können Sie mir sagen, wie ich sie erreichen kann?«
    »Sheriff Detrick ist hier. Kann er Ihnen helfen?« Der Sheriff hatte sie angewiesen, alle Anrufe für Chief Burkholder an ihn weiterzuleiten, und das hatte Mona auch getan.
    »Das geht auch, danke.«
    »Kann ich ihm sagen, worum es geht?«
    »Ich habe ein besseres Bild des Opfers hier in Indiana gefunden und wollte fragen, ob ich es faxen soll.«
    Zufrieden, dass Detrick offensichtlich der richtige Ansprechpartner war, stellte Mona ihn durch.
    · · ·
    Von Wind und Schnee malträtiert steige ich in den Mustang und schlage die Tür hinter mir zu. Ich kann noch immer nicht glauben, was gerade passiert ist, und zittere so heftig, dass ich den Schlüssel nur mit Mühe ins Zündschloss kriege. Es klingt zwar verrückt, doch ich glaube, Detrick ist der Mörder. Alle Beweise deuten auf ihn, und nach dem, was Jonas mir gesagt hat … Detrick muss die Beweise auf Jonas’ Farm platziert haben und wird Jonas bei der erstbesten Gelegenheit umbringen, um die Spuren zu verwischen.
    In dem Moment wird mir klar, dass ich überfordert bin. Ich schaffe das nicht alleine. Nicht nur, dass ich keine Polizistin mehr bin, auch meine Integrität ist in Frage gestellt. Detrick hat alles in seiner Macht Stehende getan, um mich zu diskreditieren – mit ziemlichem Erfolg. Wenn ich ihn jetzt beschuldige, werden die Leute glauben, ich wolle ihm wegen des Verlusts meines Jobs eine reinwürgen.
    Eigentlich hatte ich vor, John erst dann anzurufen, wenn ich handfeste Beweise gegen Detrick habe, doch ich kann nicht länger warten. Jonas ist in großer Gefahr. Es wird nicht leicht sein, John zu überzeugen, aber ich brauche seine Hilfe. Auf dem Weg aus der Stadt wähle ich seine Nummer.
    Obwohl es schon nach Mitternacht ist, nimmt er beim zweiten Klingeln ab. »Bist du okay?«, fragt er.
    »Ich stecke in Schwierigkeiten.«
    »Ich bin echt überrascht. Was ist passiert?«
    »Versprich mir, dass du mich nicht für verrückt hältst und auflegst.«
    »Du weißt doch, ich habe eine Schwäche für geistig Verwirrte.«
    Ich lache, doch es klingt mehr wie ein Schluchzen. »Ich glaube, ich weiß, wer der Mörder ist.«
    »Ich höre.«
    »Nathan Detrick.«
    Die Stille, die nun folgt, ist so absolut, dass ich einen Moment lang glaube, die Verbindung ist abgebrochen. Dann höre ich einen Seufzer. »Und wie bist du zu diesem erstaunlichen Ergebnis gekommen?«
    Ich erzähle ihm schnell von den Morden in Fairbanks zu der Zeit, als Detrick dort als Jagdführer gearbeitet und sogar eine der Leichen »gefunden« hatte. Ich berichte ihm von den Morden in Kentucky und Indiana und der Nähe zu Dayton, wo Detrick seinerzeit Polizist war. Ich breite den zeitlichen Ablauf vor ihm aus und sage abschließend, dass Detrick ein blaues Schneemobil besitzt.
    »Ich weiß, das sind alles nur Indizien, aber du musst zugeben, zusammengenommen sind sie ziemlich aussagekräftig.«
    »Kate, verdammt, hör auf.«
    Ich schließe die Augen. »John, hör mir zu. Ich glaube, Detrick will

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