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Die Zahlen Der Toten

Die Zahlen Der Toten

Titel: Die Zahlen Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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Silo und eine windschiefe Scheune.
    Als ich Treppenstufen hinaufgezogen werde, höre ich auf zu denken und zappele wild, um Hände und Füße freizubekommen. Dann schlägt mein Kopf so hart auf die obere Stufe, dass ich Sterne sehe, danach registriere ich verschwommen, dass ich über eine Holzveranda geschleift werde. Detrick stößt die Tür auf, und stickige Luft, Moder und Kälte schlagen mir entgegen. Er zerrt mich über die Schwelle wie einen Sack Getreide. Die Tür schlägt zu und ich kämpfe gegen einen Anfall von Klaustrophobie. Das Monster hat mich in seine Höhle gebracht, mehr kann ich nicht mehr denken.
    Angst und Schrecken kriechen wie langsam wirkendes Gift in meinen Verstand und paralysieren mich. Ich denke an Amanda Horner, Ellen Augspurger und Brenda Johnston. Vor meinem inneren Auge sehe ich ihre geschundenen Körper und frage mich, ob das hier ein Teil dessen ist, was sie ertragen mussten, bevor er sie getötet hat. Ich frage mich, ob ich auf die gleiche Weise sterben werde.
    Die Tür geht auf und knallt wieder zu. Ich bin allein, weiß aber, dass er zurückkommen wird. Der Holzboden fühlt sich kalt und rau unter meiner Wange an. Ich liege auf der Seite und atme, als wäre ich gerade eine Meile gesprintet. Mein Rücken schmerzt von der unbequemen Lage, doch ich weiß, dass das Schlimmste erst noch kommt.
    Mein Puls schlägt im roten Bereich. Ich zittere am ganzen Leib. Aber ich muss denken. Kämpfen. Fliehen. Den Scheißkerl töten, wenn ich die Chance dazu bekomme. Ich hebe den Kopf und sehe mich um. Das Haus ist alt und ohne Möbel, wahrscheinlich steht es leer. Ich frage mich, ob es auf Monas Liste stand, doch dann fällt mir ein, dass sich Detrick um die Überprüfung kümmern sollte. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat er das nie getan.
    Er kommt mit einem Petroleumofen und einem Werkzeugkasten zurück. Er sucht den Blickkontakt, und mich schaudert. »Du willst doch bestimmt wissen, wie ich rausgekriegt habe, dass du mein kleines Geheimnis kennst.«
    Ich starre ihn an.
    »Dein Kumpel bei der Indiana State Police hat angerufen und wollte mit dir über einen ungeklärten alten Fall in Indiana reden. Aus irgendeinem Grund dachte er, du wärst immer noch Chief of Police. Du weißt auch nicht, wie er darauf kommt, oder?«
    Er stellt den Ofen ab, geht daneben in die Hocke. Während er ihn anmacht, versuche ich die Fesseln an meinen Handgelenken zu lösen. Ich weiß nicht, woraus sie sind, aber sie fühlen sich weich an.
    Das Gerät springt an und taucht den Raum in gelbes Licht. Er richtet sich auf, kommt zu mir und reißt das restliche Klebeband von meinem Mund. Das tut ziemlich weh, doch ich würge die Schluchzer ab. Dann sehe ich das Messer in seiner Hand und ein Schrei entweicht meinem Mund, als er sich zu mir runterbeugt. Doch er schneidet nur das Stoffband durch, das meine Hände und Füße im Rücken miteinander verbindet.
    Meine Hände und Füße sind zwar noch immer gefesselt, aber jetzt kann ich mich strecken, rolle auf die Seite und sehe ihn an. »Damit kommen Sie niemals ungestraft davon.«
    Er legt mir die linke Hand auf die Schulter und tastet mich mit der rechten ab. »Hast du ’ne Waffe dabei, Kate?«
    »Nein.«
    Er findet die Kimber in meiner Jackentasche und holt sie raus. »Hübsches Stück.« Grinsend umfasst er den Griff. »Und teuer.« Er stellt sich wie ein Schütze hin und zielt auf meine Stirn. »Wie schießt sie denn? Zielgenau? Starker Rückstoß?«
    »Tomasetti weiß alles«, sage ich.
    »Der Säufer hat doch keinen blassen Schimmer.«
    »Ich hab ihm alles gesagt. Er ist auf dem Weg hierher. Es ist vorbei.«
    »Und was glaubst du so zu wissen?«
    »Ich weiß von den Morden in Alaska. In Kentucky und Indiana. Die vier Morde hier in Painters Mill vor sechzehn Jahren.«
    »Hast das alles selbst rausgekriegt, was?«
    »Die Leute vom BCI wissen es auch. Es ist vorbei. Sie können aufgeben, oder Sie können abhauen. Wenn Sie jetzt gehen, sind Sie morgen früh in Kanada.«
    »Und dann? Soll ich den Rest meines Lebens ängstlich um mich gucken? Nicht mein Stil.«
    »Wenn Sie bleiben, landen Sie im Gefängnis.«
    In seinen Augen ist Arroganz. Er glaubt mir nicht, nimmt mich nicht ernst. »Es gibt nur ein Problem mit deiner Behauptung, Kate.«
    Meine Kehle ist wie zugeschnürt, ich kann nichts sagen.
    »Du hast keine Beweise. Keine DNA . Keine Fingerabdrücke.« Er zuckt die Schultern mit der Nonchalance eines Mannes, der ein lästiges Kind abserviert.
    »Die Indizien reichen aus,

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