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Die Zahlen Der Toten

Die Zahlen Der Toten

Titel: Die Zahlen Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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sonntagnachmittags in der Garage. Monster basteln nicht.
    »Das erklärt auch die Brandwunden, die Amanda Horner erlitten hat.«
    »Ja.«
    »Warum hat er es zurückgelassen«, frage ich mich laut. Doch ich kenne die Antwort bereits: Er ist stolz auf sein grausames Instrument. Er wollte, dass wir es finden.
    Der Doktor schüttelt den Kopf. »Das ist Ihr Gebiet, Kate, nicht meins. Ich kann nur definitiv sagen, dass er sie damit gefoltert hat und dass es wahrscheinlich elektrisch geladen war.«
    Eine ganze Minute lang sind nur die surrenden Neonlampen und die brummenden Kühlaggregate zu hören. Ich versuche, meine Gedanken zu sammeln, meine Fragen zu formulieren, doch mein Verstand weigert sich. »Ich nehme das ins Täterprofil mit auf.«
    Ich starre auf die tiefen Furchen an ihren Gelenken. Den aufgeblähten Unterleib. Ihre Hände und Füße. Ich versuche mir vorzustellen, wie sie zu Lebzeiten ausgesehen hat. Da fällt mir plötzlich auf, dass sie weder Finger- noch Fußnägel lackiert hat. Diese Frau ist vollkommen ungeschminkt. Keine Strähnchen in den Haaren, keine Löcher in den Ohrläppchen. Kein Schmuck.
    Sie ist
schlicht.
    · · ·
    Als ich am Polizeirevier eintreffe, säumen schon ein Dutzend Fahrzeuge die Straße. Auf meinem reservierten Platz steht ein Übertragungswagen von ProNews 16 , so dass ich gezwungen bin, einen halben Block entfernt zu parken. Auf dem Weg ins Gebäude klemme ich eine Vorladung unter den Scheibenwischer des Wagens.
    Drinnen geht es zu wie im Irrenhaus. Lois und Mona sind beide in der Zentrale, wo sie versuchen, die pausenlos klingelnde Telefonanlage in den Griff zu bekommen. T. J. sitzt mit dem Rücken zum Raum an seinem Arbeitsplatz, den Telefonhörer am Ohr. Glock hämmert in seiner Box auf die Computertastatur ein. Ich frage mich, wo Skid und Pickles stecken, bis mir klar wird, dass sie wahrscheinlich noch auf der Huffman-Farm sind.
    Steve Ressler entdeckt mich und kommt mit hochroten Wangen auf mich zu. »Stimmt es, dass eine zweite Tote gefunden wurde?«
    »Ja«, antworte ich im Gehen.
    Er läuft neben mir her. »Wer ist das Opfer? Ist sie schon identifiziert? Ist die Familie benachrichtigt? Ist es der gleiche Mörder?«
    »Ich muss arbeiten, Steve«, sage ich. »Die Pressekonferenz ist um achtzehn Uhr.«
    Er bombardiert mich mit einem Dutzend weiterer Fragen, doch ich ignoriere sie alle und laufe weiter in Richtung meines Büros.
    »Chief!« Monas Haare sind noch wilder als sonst. Der Eyeliner ist etwas zu dick geraten, passt aber zu dem rosa Lidschatten und dem knallroten Lippenstift. Sie ist sozusagen kameratauglich.
    »Wie lange geht das schon so?«, frage ich.
    »Ein paar Stunden. Ich bin geblieben, um Lois zu helfen.«
    »Ich weiß das zu schätzen.« Von der anderen Seite des Raums wirft Steve Ressler mir einen bösen Blick zu. »Benehmen die sich wenigstens anständig?«
    »Ressler ist ein penetranter Arsch. Norm Johnston ist jenseits von Gut und Böse.«
    »Sagen Sie allen, die fragen, dass es heute um achtzehn Uhr eine Pressekonferenz im Highschool-Auditorium gibt.«
    »Geht klar.«
    In meinem Büro stelle ich den Computer an und besorge mir einen Kaffee, während er hochfährt. Mein Telefon klingelt, und ich sehe, dass alle vier Leitungen blinken. Ich ignoriere es und rufe Lois an.
    »Haben Sie die Vermisstenanzeigen überprüft?«, frage ich.
    »Da war nichts, Chief.«
    Meine Gedanken wandern zu der jungen Frau in der Leichenhalle. Ich sollte überrascht sein, dass es noch keine Vermisstenanzeige gibt, bin es aber nicht. »Erinnern Sie die anderen an unser Meeting um vier.«
    »Also das, das vor zehn Minuten anfangen sollte.«
    »Und schicken Sie mir Glock her, ja?«
    »Klar, mach ich.«
    Ich denke noch über das zweite Opfer nach, als Glock eintritt. »Was gibt’s?«
    »Schließen Sie die Tür.«
    Er greift hinter sich und stößt die Tür ins Schloss.
    »Ich möchte, dass Sie alles stehen und liegen lassen«, beginne ich.
    Er geht zum Besucherstuhl und setzt sich. »In Ordnung.«
    »Was ich jetzt sage, muss unter uns bleiben. Niemand darf wissen, was Sie machen oder warum. Und ich kann Ihnen nicht alles verraten.«
    »Dann sagen Sie mir, was Sie können, und ich kümmere mich drum.«
    Ich bin heilfroh, dass er gewillt ist, mir blind zu vertrauen. »Ich möchte, dass Sie alles, wirklich alles über einen Mann namens Daniel Lapp herausfinden.«
    »Wer ist er?«
    »Er ist von hier. Amisch. Seit sechzehn Jahren hat ihn niemand mehr gesehen.«
    Die Bedeutung der

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