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Die Zahlen Der Toten

Die Zahlen Der Toten

Titel: Die Zahlen Der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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»Wir sind jetzt eine Sonderkommission, die vom Bürgermeister und Stadtrat aus mehreren Behörden zusammengestellt wurde.«
    Ein Raunen geht durch den Raum, und meine Leute fragen sich bestimmt, warum ich ihnen nicht schon vorher etwas über die Bildung der Sonderkommission gesagt habe.
    Den Blick auf Auggie geheftet, fahre ich fort. »Wir arbeiten also mit dem Sheriff von Holmes County, Nathan Detrick, zusammen.« Der Sheriff erhebt sich kurz und setzt sich wieder. »Und mit John Tomasetti, einem Agenten vom Bureau of Criminal Identification and Investigation in Columbus.«
    Alle Augen richten sich auf Tomasetti, der kurz nickt, und ich finde, dass er wirklich wie ein Mafioso aussieht.
    In den nächsten zehn Minuten fasse ich die Einzelheiten der beiden Morde zusammen. Als ich fertig bin, gehe ich zu der Weißwandtafel, schreibe
Verdächtige Personen
darauf und ziehe einen Strich darunter. Alle erwarten, dass ich
Schlächter
schreibe, doch ich beginne mit einem anderen Namen.
Scott Brower.
»Er war Samstagabend im Brass Rail. Ein Zeuge hat ihn zusammen mit Amanda Horner gesehen.« Nachdem ich die Einzelheiten über ihn und auch von seiner Verhaftung heute Morgen berichtet habe, komme ich zum nächsten Verdächtigen.
    »Patrick Ewell.« Ich schreibe den Namen an die Tafel. »T. J.?«
    Der junge Officer blickt auf seine Notizen. »Der Hintergrund … Ewell hat am Freitag, äh … Gummis im Super Value Grocery in Painters Mill gekauft. Die mit Gleitbeschichtung, die auch der Täter benutzt hat. Ewell hat bar bezahlt, aber wir konnten ihn anhand der Überwachungskamera identifizieren. Er arbeitet im Schlachthof. In der Lohnbuchhaltung. Ich habe ihn verhört. Seine Frau gibt ihm ein Alibi.«
    Ich unterbreche ihn. »Es ist bekannt, dass Ehefrauen oft lügen, um ihre Männer zu schützen. Er bleibt somit ein Verdächtiger.« Ich sehe T. J. an. »Was ist mit den anderen Kondomkäufern?«
    »Wir haben sie identifiziert. Willie Stegmeyer und Bo Gibbas.«
    »Haben Sie mit ihnen geredet?«
    »Noch keine Zeit gehabt, Chief. Aber sie stehen als Nächste auf meiner Liste.«
    Ich notiere die Namen auf der Tafel, zögere kurz, dann schreibe ich
Schlächter.
»Die Bezeichnung gefällt mir nicht, aber da sie den meisten von Ihnen bekannt ist, bleibe ich dabei.« Ich lasse den Blick kurz durchs Zimmer schweifen. »Wie Sie alle wissen, gleichen die Morde, mit denen wir es zu tun haben, den vier Mordfällen Anfang der neunziger Jahre. Ich bin nicht davon überzeugt, dass wir es mit demselben Täter zu tun haben, und möchte Sie bitten, in einem so frühen Stadium nicht davon auszugehen. Wir könnten es mit einem Nachahmer zu tun haben. Ich begründe das mit der großen Zeitspanne zwischen den Fällen.«
    Die Gesichter meiner Zuhörer sagen mir, dass sie anderer Meinung sind, und ich füge hinzu: »Es ist natürlich möglich, dass der Mörder inhaftiert oder verletzt war oder den Wohnsitz gewechselt hat. Aber seien Sie offen für andere Möglichkeiten und scheuen Sie sich nicht, um die Ecke zu denken.«
    Ich blicke auf das Blatt mit der Aufgabenverteilung. »Nun zum Stand unserer Ermittlungen. Officer Skidmore arbeitet mit dem DRC an einer Liste mit den Namen aller Häftlinge, die in den letzten sechzehn Jahren im Gefängnis waren.« Ich blicke Skid an. »Ihr Bericht?«
    Er richtet sich auf, doch das täuscht nicht über seinen derangierten Zustand hinweg. Von meinem Platz aus sehe ich, dass seine Augen blutunterlaufen sind. Etwas zittrig nimmt er ein Blatt in die Hände. »Ich habe gestern mit den offiziellen Erkundigungen begonnen.« Er nennt verschiedene Countys und Städte in Ohio. »Das DRC hat meinen Anfragen Priorität gegeben, ich sollte also heute Nachmittag oder spätestens morgen früh von ihnen hören.«
    Tomasetti meldet sich von seinem Stehplatz an der Tür. »Ich kann dafür sorgen, dass das DRC den Prozess beschleunigt.«
    Skid nickt. »Das klingt gut.«
    Ich fahre fort. »Weiten Sie die Suche auf Krankenhäuser aus, und auf Nervenkliniken. Ich will wissen, ob sie Männer zwischen zwanzig und vierzig mit schweren Verletzungen behandelt haben, wie zum Beispiel nach einem Autounfall, oder jemanden mit so schweren psychischen Problemen, dass eine Einweisung notwendig war.«
    Skid pfeift. »Kann ’ne Weile dauern. Es gibt ’ne Menge Verrückte da draußen.«
    Einige kichern.
    Als Nächstes schreibe ich »Ähnliche Verbrechen« auf die Tafel. »Pickles, ich habe Anfragen bei OHLEG laufen, aber ich weiß, dass aus

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